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Königsbrunn: Investor will ein Ärztezentrum in Königsbrunn bauen

Königsbrunn

Investor will ein Ärztezentrum in Königsbrunn bauen

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    Die Firma, die das Ärztezentrum in Untermeitingen gebaut hat, wollte in Königsbrunn ein ähnliches Projekt samt Tagespflegeeinrichtung errichten.
    Die Firma, die das Ärztezentrum in Untermeitingen gebaut hat, wollte in Königsbrunn ein ähnliches Projekt samt Tagespflegeeinrichtung errichten. Foto: Daniel Weber (Archivbild)

    Anfragen für neue Ärztehäuser sind für Kommunen normalerweise ein Grund zur Freude: Bessere medizinische Versorgung der Menschen vor Ort und kürzere Wege zu Fachärzten, gehören zu den erfreulichen Schritten in der Entwicklung einer Stadt. Grundsätzlich bewerteten auch die Mitglieder des Königsbrunner Bauausschusses die Anfrage der Baufirma sehr positiv. Das vorgeschlagene Grundstück für den Bau stieß dagegen fast bei allen Rednern auf massive Skepsis.

    Die Planer hatten der Stadt den Bau eines Ärztehauses und einer Tagespflegeeinrichtung vorgeschlagen. Platziert werden sollte es am südlichen Rand des Gewerbegebiets Nord, hinter dem Grünstreifen an der Augsburger Straße. Auf dem angefragten Grundstück, Nibelungenstraße 20, steht derzeit noch eine alte Druckerei samt Lagerhalle. Stadtplaner Werner Lohmann bat die Bauausschussmitglieder um ein Meinungsbild zum Projekt. Rechtlich sei ein Ärztehaus im Gewerbegebiet möglich, eine Pflegeeinrichtung eigentlich nicht - auch wenn es im Gewerbegebiet Süd eine gebe. Zudem bat er um Besprechung, ob man eine solche Einrichtung nicht lieber im Zentrum haben wolle.

    Neues Ärztehaus in Königsbrunn? Erreichbarkeit ist das Problem

    Mit dem Ärztehaus hatten die Stadträte kein Problem, auch an dieser Stelle nicht. Gewöhnlicherweise würden sich bei solchen Projekten neue Mediziner ansiedeln und nicht bestehende Praxen umziehen, sagte Nicolai Abt (SPD). Daher sähe er kein Problem für die Entwicklung des Zentrums. Helmut Schuler (Freie Wähler) sagte, ihm sei ein Ärztehaus im Zentrum grundsätzlich lieber, doch für eine bessere Versorgung der Stadt könne man sich mit einem Standort im Gewerbegebiet grundsätzlich arrangieren. Doris Lurz (Grüne) sagte, aus ihrer Sicht sei eine Tagespflege dort rechtlich nicht zulässig, beim Ärztehaus habe sie keine Bedenken.

    Womit die Mitglieder des Ausschusses aber Probleme hatten, ist die Erschließung. Das Grundstück kann wegen des Grünstreifens nicht direkt von der Augsburger Straße angefahren werden. Erreichbar ist es bislang nur über schmale Privatstraßen über die Guldenstraße und die Nibelungenstraße. "Das Grundstück liegt nicht an einer öffentlichen Straße. Darum ist es so schwer, eine Nutzung dafür zu finden", sagte Werner Lohmann.

    Ärztehaus nahe der Augsburger Straße in Königsbrunn kommt nicht

    Dieser Umstand stellte für die meisten Stadträte ein nicht zu überwindendes Hindernis dar. Angesichts des zu erwartenden Publikumsverkehrs alleine für das Ärztehaus sah man die kleinen Fahrwege als großes Problem. Denn auch Erweiterungen kommen nicht in Betracht. Auf der Seite der Nibelungenstraße verläuft die Fahrbahn zwischen einem Radweg und dem LEW-Testzentrum, auf der anderen Seite schränken das Umspannwerk und die Straßenbahntrasse eine Vergrößerung ein.

    Nur Christian Toth (FDP) sah in den schmalen Straßen kein Ausschlusskriterium. Das letzte Pflegeheim im Landkreis sei im Jahr 2017 gebaut worden und man habe nun die Chance wieder etwas voran zu bringen. Er habe im Landratsamt zu dem Projekt nachgefragt und als Auskunft erhalten, dass man beim Pflegeheim lediglich eine andere Anordnung fordern würde, damit ein Garten entsteht. Alexander Leupolz (CSU) stimmte zu, dass das Projekt in der Tat einiges biete, was Königsbrunn dringend brauche. Kurzzeitpflegeplätze seien schwer zu bekommen, ähnlich wie Facharzttermine. Der Ort sei für das Projekt allerdings einfach nicht der richtige.

    Gegen Toths Stimme wurde beschlossen, dass die Mitglieder des Bauausschusses den vorgesehenen Standort für nicht geeignet halten. Der Investor muss nun ein anderes Grundstück suchen.

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