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Königsbrunn: Freundschaftspflege im Baltikum

Königsbrunn

Freundschaftspflege im Baltikum

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    Großstädtisches Flair erlebten die Schüler aus Deutschland und der Türkei mit ihren Gastgebern in der litauischen Hauptstadt Vilnius.
    Großstädtisches Flair erlebten die Schüler aus Deutschland und der Türkei mit ihren Gastgebern in der litauischen Hauptstadt Vilnius. Foto: Carmen Jung

    Kleine Kulturschocks gehören bei einem Schüleraustausch dazu. So haben einige Königsbrunner Gymnasiasten schon ein wenig geschluckt, als sie bei ihrem deutsch-türkisch-litauischen

    Entscheidend ist nicht die Hülle, sondern der Inhalt, sagt Lehrerin Carmen Jung, die den Austausch gemeinsam mit ihren Kollegen Ulrike Vögl und Niels Engel betreut: „Die Lehrer und Kinder dort sind unglaublich engagiert. Bei der Ankunft wurden wir von der Theatergruppe mit einem Stück in englischer Sprache begrüßt, der Chor hatte sogar deutsche Lieder eingeübt.“ Die aufwendig sanierte Altstadt der litauischen Hafenstadt entschädigte auch für die in die Jahre gekommen Außenbezirke.

    Verständigung ist eines der Ziele beim Austausch

    Erstaunlich sei die gute Stimmung unter den Jugendlichen gewesen, sagt Carmen Jung. Vom ersten Besuch in Königsbrunn kannten sich schon viele der Elftklässer, Freundschaften wurden bei langen Busfahrten durchs Land vertieft: „Es war wirklich schön zu sehen, wie schnell die Ländergruppen sich aufgelöst haben. Im ganzen Bus saßen die Jugendlichen zusammen und haben sich auf Englisch unterhalten.“ Einige Schüler hätten schon angekündigt, sich in den Sommerferien wiederzusehen und die Gespräche fortzusetzen. Diese Verständigung ist eines der Ziele bei dem Austausch, der durch das Erasmus-Förderprogramm der Europäischen Union unterstützt wird.

    Zentraler ist aber das Thema Berufsorientierung: Die Jugendlichen sollen Einblicke in die Arbeitslandschaft des Gastlandes bekommen und sehen, welche Chancen sich außerhalb der Heimat bieten. Dazu hatten die Gastgeber einen Besuch bei einem Logistikunternehmen am Hafen von Kalipeda organisiert, beim örtlichen Basketballteam sprachen die Jugendlichen mit Spielern und Verantwortlichen über die Zusammenarbeit in internationalen Teams. Viele Nachfragen hatten die Schüler bei einem Besuch in der internationalen Schule der Stadt, wo man nach Vorbild der amerikanischen Colleges auf dem Campus wohnen und studieren kann. Außerdem arbeiteten die Schüler und Lehrer weiter an einem gemeinsamen Booklet, das später von Lehrern zum Thema „Berufliche Orientierung“ im Unterricht eingesetzt werden soll. Dazu wird es noch ein „Phrasebook“ geben, das wichtige Ausdrücke in den jeweiligen Sprachen zusammenstellt.

    Neben den Arbeiten erkundeten die Schüler auch die schönen Seiten des Gastlandes: Die Hauptstadt Vilnius wurde ebenso besichtigt, wie das Thomas-Mann-Haus und die Naturschönheiten der Kurischen Nehrung.

    In der Türkei läuft mehr in Kleingruppen ab

    Nächste Woche steht dann auch schon die dritte Fahrt auf dem Programm. 13 andere Schüler aus Königsbrunn treten dann die Fahrt zur Partnerschule nach Istanbul an. In der türkischen Metropole wird die Organisation vermutlich etwas anders aussehen. Achteten die litauischen Gastgeber darauf, dass die Jugendlichen möglichst viel in großen Gruppen zusammen machen können, wird in der Türkei mehr in Kleingruppen ablaufen, vermutet Carmen Jung: „Aber wir haben genug Lehrkräfte dabei und die türkische Schule hat viel Erfahrung mit Erasmus-Projekten. Ich habe keine Zweifel, dass alles bestens organisiert sein wird.“ Und unter den 13 Königsbrunner Austauschschülern haben ein paar türkische Wurzeln, die als Mittler auftreten könnten.

    Auch die Lehrer freuen sich auf den Besuch. Durch die enge Zusammenarbeit sind auch unter den Pädagogen gute Beziehungen entstanden: „Dadurch, dass wir schon seit einem Jahr zusammenarbeiten, hat es sich in Klaipeda angefühlt, wie ein Besuch bei Freunden.“ Das soll in der Türkei wieder so werden. Geplant sind auch wieder Firmenbesuche, eine Bosporus-Bootsfahrt und ein Besuch der Blauen Moschee. Gearbeitet wird weiter an den Infoprojekten. Idealerweise soll alles fertig werden. Falls nicht, würde man an den Schulen noch ein wenig nacharbeiten. Den Abschluss findet der Erasmus-Austausch dann mit einem Lehrertreffen in Königsbrunn.

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