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Königsbrunn: Ein Blick ins neue Naturmuseum

Königsbrunn

Ein Blick ins neue Naturmuseum

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    Im ehemaligen Kassenbereich der früheren Königstherme ist zur Zeit eine Ausstellung mit Naturfotografien vom Naturwissenschaftlichen Verein für Schwaben zu sehen.
    Im ehemaligen Kassenbereich der früheren Königstherme ist zur Zeit eine Ausstellung mit Naturfotografien vom Naturwissenschaftlichen Verein für Schwaben zu sehen. Foto: Claudia Deeney

    Das Naturmuseum vor Weihnachten in den neuen Räumlichkeiten vorstellen zu können, das war ein Wunsch von Günther Groß. Am Donnerstagabend ging der Wunsch des Vorsitzenden vom „Freundeskreis Dr. Heinz Fischer Sammlungen“ in Erfüllung und für geladene Gäste öffneten sich zum ersten Mal die Pforten des „neuen Naturmuseums“. Die Exponate haben nun nicht nur deutlich mehr Platz, es ist auch Neues hinzugekommen.

    Mit den Worten: „Sesam öffne dich“, gab Kulturbüroleiterin Ursula Off-Melcher das Stichwort, denn die Grußworte an die rund 100 Anwesenden erfolgten vor den noch verschlossenen Türen im Foyer des ersten Stocks.

    Für viele der Gäste garantiert ein Wiedererkennungs-Moment, da sich dieser Bereich der ehemaligen Königstherme vor dem damaligen Restaurant befindet. Der Außeneingang selbst ist neben der Eishalle und zur Ausstellung geht es dann die Treppen beziehungsweise den Fahrstuhl nach oben. „Alles barrierefrei gestaltet“, wie Off-Melcher betont. Unten, im einstigen Kassenbereich der Therme, ist zur Feier des nun fertigen Umzugs eine Ausstellung von Naturaufnahmen des naturwissenschaftlichen Vereins für Schwaben in den nächsten drei Monate zu sehen.

    Naturmuseum mehr als doppelt so groß

    Mit rund 330 Quadratmetern mehr als doppelt so groß wie vorher gibt es Platz für Neuheiten. So sind auch Fledermäuse mit eingezogen, oder besser gesagt präparierte Exemplare werden noch einziehen. Momentan gibt es eine Informationswand mit einem Bildschirm und Kopfhörern, die Fakten zu den nachtaktiven Säugetieren vermitteln. Die Pläne für die Zukunftsgestaltung im Naturmuseum gehen also weiter, auch wenn der Umzug jetzt erst mal geschafft ist und Maria Groß sagt: „Ich freue mich, wenn mein Mann jetzt mal ein bisschen mehr zu Hause sein wird“.

    Die Feier war ein gelungener Auftakt für Günther Groß und seine zahlreichen ehrenamtlichen Helfer, die als Belohnung für einen regelrechten Kraftakt nun feiern können. „Ich bin stolz auf unser Team“, so Groß. Ohne das Engagement seiner Leute wäre das Pensum, sämtliche Exponate von den alten Räumlichkeiten an der Bürgermeister-Wohlfarth-Straße zum neuen Quartier zu schaffen, nicht möglich gewesen. Sogar ein Tiefkühlcontainer war mit im Einsatz, wo besonders temperaturempfindliche Ausstellungsstücke zwischengelagert werden mussten.

    Abgebrochene Fühler und geknickte Gräser

    Von abgebrochenen Fühlern der transportierten Schmetterlinge, geknickten Gräsern, die wieder aufgerichtet werden mussten, erzählte Günther Groß ebenso wie von der Herausforderung die neun Meter lange Glaskonstruktion, in der sich der Lebensraum des Lechs darstellt, aus dem Haus zu bekommen und wieder im neuen Gebäude aufzustellen.

    Die Verantwortlichen hätten das Glas zerrissen und danach erneut zusammengefügt und er habe nur gedacht: „Um Gottes Willen“! Das habe ihn wirklich Nerven gekostet aber dass heute keine Risse zu sehen sind, davon konnten sich die Gäste beim Rundgang überzeugen.

    Ohne Firmen, die beispielsweise neue Möbel schreinerten oder Glaser für die Vitrinen, sowie Folienanfertiger spendierten, ging es natürlich nicht. Ebenso waren Grafiker mit im Boot sowie Dr. Eberhard Pfeuffer, der für das gute Bildmaterial sorgte. Mitarbeiter des Bauhofs der Stadt halfen mit kräftigen Händen beim Umzug und zu guter Letzt mussten die ganzen Exponate wieder in mühseliger Arbeit geprüft, gereinigt und wieder an die richtige Stelle gesetzt werden. Hier bedankte sich der Gastgeber bei Dieter Emmerich und Gabriel Albrecht, sowie bei allen Firmen und ehrenamtlichen Helfern.

    Das tat auch Barbara Jaser, die als 2. Bürgermeisterin betonte, sie habe sich extra mit Zweck und Aufgabe des Vereins vertraut gemacht. Das seien laut Satzung die Erhaltung der Dr. Heinz Fischer Sammlungen, sowie die Erarbeitung eines Museumspädagogischen Konzeptes und die Konzeption eines außerschulischen Lernortes.

    „Doch von der Organisation eines Umzuges des ganzen Museums steht nichts in der Vereinssatzung“, so Jaser. Sie lobte den außerordentlichen Einsatz von Groß und seinem Team und erklärte sich und den lachenden Zuhörern auch, warum alle das Gefühl hätten, den Freundeskreis gäbe es schon viel länger als die tatsächlichen elf Jahre: „Wahrscheinlich weil Günther so hartnäckig ja penetrant am Ball bleibt, um seine Ziele zu erreichen“. Das sei aber auch gut für das Museum, für die Stadt und für die Menschen.

    „Viel besser als vorher“

    Ähnlich sieht das auch Ursula Jung (3. Bürgermeisterin), die ebenfalls einen Rundgang machte und feststellte: „Für Schulklassen ist das wirklich viel besser als vorher, es ist mehr Platz vorhanden, es ist schön geworden und die alte vorhandene Baustruktur fügt sich gut im Erscheinungsbild ein“.

    Öffnungszeiten Das Naturmuseum in der Königsallee 1 wird geöffnet sein ab 1. Januar an allen Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 14 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei. Sonderführungen sind nach Vereinbarung möglich.

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