Im Königsbrunner Stadtrat setzen CSU und Bündnis 90/Die Grünen ihre Zusammenarbeit fort. Am Montagabend unterschrieben Vertreter beider Parteien im Rathaus offiziell die Kooperationsvereinbarung und stellten gemeinsam mit Bürgermeister Franz Feigl die Ziele für die nächsten sechs Jahre vor. Große Überraschungen gibt es in der Vereinbarung nicht, klar ist aber, dass die Corona-Krise sich auch künftig auf die Arbeit des Rats auswirken wird.
Denn die derzeitigen Umsatzeinbußen der Wirtschaft wirken sich über sinkende Gewerbesteuereinnahmen auch auf die Gemeinden aus. In Königsbrunn hat die Stadt deshalb eine Haushaltssperre verhängt: Geld für die bereits beschlossenen Projekte ist da, Spielraum für neue Ausgaben gibt es in diesem Jahr wenig. Das Budget wird daher auch bestimmen, wie schnell die avisierten Projekte tatsächlich umgesetzt werden können.
Beschlossene Großprojekte sollen zügig umgesetzt werden
Priorität haben für CSU und Grüne die bereits beschlossenen Großprojekte: die Sanierung der Grundschulen, die Umgestaltung der Bürgermeister-Wohlfarth-Straße und die Neuordnung des ÖPNV-Netzes mit Blick auf die Straßenbahn. Diese sollen baldmöglichst durchgezogen, beziehungsweise in Angriff genommen werden. Die Buslinien werden neu gestaltet und auch als Zubringer für die Tram ausgerichtet. Dazu gehören in weiteren Schritten ein bedarfsgerechter Takt, bessere Verbindungen am Wochenende und attraktive Fahrpreise. Einig ist man sich, dass sich nur mit einem guten Angebot zu günstigen Preisen mehr Menschen für den Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel begeistern lassen.
Attraktiver soll auch das Radfahren in der Stadt werden. Man will das Radverkehrskonzept des Landkreises weiter umsetzen. Zudem soll die Infrastruktur verbessert werden, sodass Radler beispielsweise an verschiedenen Punkten der Lechstraße sicherer über die viel befahrene Straße kommen. Mehr und bessere Fahrradstellplätze sowie Park+Ride-Parkplätze sollen das nachhaltige Verkehrskonzept abrunden.
Auf dem Gelände der Königstherme ist noch viel Planungsarbeit nötig
Wie viel sich mit Blick auf die Freizeitprojekte tun wird, wird stark von den Finanzen abhängen. So findet sich in der Kooperationsvereinbarung ein klares Bekenntnis, sich für den Bau eines Veranstaltungssaals einzusetzen, das „Forum“ wird explizit aber nicht erwähnt. Das Begegnungszentrum auf dem ehemaligen Thermengelände habe hinter den fertig geplanten Projekten hohe Priorität, doch es sei auch noch viel Arbeit nötig, sagte Bürgermeister Franz Feigl: „Bislang haben wir durch den Wettbewerb nur eine bessere Studie. Bevor es konkret werden kann, brauchen wir einen Generalplan und müssen den Bebauungsplan für das Gebiet anpassen.“ Diese Probleme will die Stadt angehen, um bereit zu sein, wenn die Finanzlage einen Bau zulässt.
Ähnlich verhält es mit dem Thema Schwimmbad und Sauna. Zu Letzerem habe es Interesse von privaten Investoren gegeben, die sich im Großraum Augsburg ansiedeln wollen. Der Bau eines kommunalen Schwimmbades sei für die Stadt alleine kaum zu stemmen, machte Feigl deutlich. Die Stadt setzt weiter auf eine Kooperation mit Nachbarkommunen, wobei ein Projekt mit Bobingen wohl die besseren Erfolgschancen hätte. Die Sanierung des Eisstadions findet im Positionspapier keine Erwähnung. Auch hier sieht der Bürgermeister interkommunale Kooperationen als einen möglichen Weg.
Lehrpfad statt Gastronomie am Gymnasiumweiher
Vorangetrieben wird der Umbau des Gymnasiumweihers. In der Kooperationsvereinbarung wird der Wunsch der Grünen nach einer naturnahen Gestaltung mit einem Lehrpfad und einem ökologischen Bildungskonzept festgeschrieben. Die Errichtung einer Gastronomie ist dagegen vom Tisch. Zudem legen CSU und Grüne die Idee von einer höherwertigen Gastronomie am Ilsesee zu den Akten. „Wenn ein Investor auf uns zukommt, befassen wir uns gerne mit der Idee. Aber die Stadt wird keine weiteren Schritte zum Bau unternehmen“, sagte CSU-Fraktionssprecher Alexander Leupolz. Mit neuen Toilettenanlagen und dem Bau eines Rundwegs habe man genug zu tun.
Weiter im Blick hat man die Verbesserungen der Infrastruktur. Der Bau des neuen Hauses für das Bürger-Servicezentrum an der Marktstraße hat begonnen. Beim geplanten Wertstoffhof an der Bobinger Straße hat sich gezeigt, dass der Untergrund nur wenige Altlasten enthält, die vor einem Bau beseitigt werden müssen. So ist der Bürgermeister guter Dinge, dass es keine großen Verzögerungen mehr gibt.
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