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Königsbrunn: Die Realschule ist kein Selbstläufer

Königsbrunn

Die Realschule ist kein Selbstläufer

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    103 Absolventen der Via-Claudia-Realschule Königsbrunn erhielten am Donnerstag ihre Abschlusszeugnisse im Rahmen eines Festaktes.
    103 Absolventen der Via-Claudia-Realschule Königsbrunn erhielten am Donnerstag ihre Abschlusszeugnisse im Rahmen eines Festaktes. Foto: Claudia Deeney

    Ein ganz besonderer Jahrgang der Via-Claudia-Realschule in Königsbrunn feierte seinen Abschluss in der Singoldhalle in Bobingen. Und die 103 Absolventen sind bestimmt nicht nur für Schulleiter Peter Schwarz ganz besondere junge Menschen, wie er in seiner Rede hervorhob, sondern auch für deren Eltern und Angehörigen. Das Schwarz einen sehr guten Draht zu den Schülern hat, wurde schon vorher deutlich. Von den beiden Moderatorinnen des Festaktes Mila Raso und Lea-Sofie Oppenländer wurde er als der beste Schulleiter der ganzen Welt angekündigt.

    „Weil Sie nur mich als Schulleiter kennen, Sie haben keinen Vergleich, darum sind Sie so begeistert“, konterte Schwarz humorvoll und fügte hinzu: „Die heute zu ehrenden Schüler sind genauso lange an der Realschule Königsbrunn wie ich es als Schulleiter bin“.

    Rektor der Realschule Königsbrunn auf Spurensuche

    Die Klasse 5 d habe er damals als Englischlehrer übernommen und er hatte sich die Mühe gemacht einmal zu schauen, wer von den ursprünglich 22 Schülern den Abschluss in diesem Jahr gemacht hat. Neun Schüler sind es und so machte er sich auf Spurensuche nach dem Verbleib der restlichen 13 jungen Damen und Herren.

    Die größte Gruppe drehe noch eine Runde an der Schule, andere wechselten auf Realschulen in der Umgebung, auf die Mittelschule, auf das Gymnasium oder verzogen. Was Schwarz mit dieser kleinen Statistik bezweckte, war, den Anwesenden aufzuzeigen, dass die Realschule kein Selbstläufer sei. Es wird in Realschulen vieles abverlangt, man muss sich hinsetzen und etwas tun für diesen Abschluss. Schlamperei, Oberflächlichkeit und Unzuverlässigkeit oder sich eine Auszeit zu nehmen, werden bestraft.

    Lob von allen Rednern bei der Abschlussfeier

    Deshalb gab es ein Lob von allen Rednern an die Absolventen, die in der Zeit der historischen Hitze im Juni ihre Prüfungen mit großem Erfolg abgeschlossen haben. In einigen Bereichen blieben die Leistungen konstant, zum Teil verbesserte sich der Durchschnitt erheblich, es gab nur wenig Verschlechterung und insgesamt haben 21 Schüler einen Notendurchschnitt bis einschließlich 1,92 erreicht.

    Eine grandiose Leistung und ein Meilenstein im Leben sei das Prädikat der Mittleren Reife erklärte denn Konrektorin Natascha Krüger-Gruber. „Ihr habt es geschafft“, freute sie sich und bezeichnete die Absolventen als Champions mit Potenzial und wünschte ihnen: „Bleibt auf diesem Kurs“.

    Ein bisschen ins Wanken auf dem Kurs kamen einige der sich in Schale geworfenen jungen Menschen, beim Zeugnis abholen. Das hatte Bürgermeister Franz Feigl in seiner Rede schon geahnt und vor allem die jungen Damen auf den schicken aber teils sehr hohen Absätzen gewarnt: „Passen Sie bitte auf den Treppen auf“. Was für Gelächter im Saal sorgte, wahrscheinlich vor allem bei den Eltern. Die Anrede „Sie“ wählte Feigl ganz bewusst, um den besonderen Anlass hervorzuheben, auch wenn das „Du“ oder „Euch“ sympathischer klingen würde.

    Für die Zukunft gab Feigl den Absolventen den Ratschlag, sich selbst über Stärken und Schwächen klar zu werden, zu testen, welcher Typ man sei, beispielsweise Einzelkämpfer oder Teamplayer, Frisch-Luft-Freund oder PC-Fan.

    Auf das Leben vorbereitet

    „Persönlichkeit und Neigungen spielen jetzt eine große Rolle“. Die gesamte Arbeitswelt stünden heute allen offen, wenn man sich in der Wahl irre, könne man sich schnell wieder verändern. Er zollte Eltern und Lehrern seinen Respekt die jungen Menschen bis hierher begleitet zu haben, genau wie auch die stellvertretende Landrätin Sabine Grünwald. Sie warf einen Blick nach vorne und erklärte, dass die nunmehr ehemaligen Schüler auf das Leben vorbereitet seien und auch gelernt haben zu lernen. Eine Fähigkeit die jeder immer wieder einsetzen könne.

    Die fünf besten Absolventinnen (von links) Janina Bianca Schäfenacker sowie Evelyn Fot (beide 1,33), Leonie Schmiedel und Simone Barbara Gäßler (beide 1,27) und mit einer glatten Eins Alexandra Özdemir wurden geehrt. Es gratulierten Bürgermeister Franz Feigl (links),die stellvertretende Landrätin Sabine Grünwald und hinten Schulleiter Peter Schwarz.
    Die fünf besten Absolventinnen (von links) Janina Bianca Schäfenacker sowie Evelyn Fot (beide 1,33), Leonie Schmiedel und Simone Barbara Gäßler (beide 1,27) und mit einer glatten Eins Alexandra Özdemir wurden geehrt. Es gratulierten Bürgermeister Franz Feigl (links),die stellvertretende Landrätin Sabine Grünwald und hinten Schulleiter Peter Schwarz.

    Genauso wie die gewachsenen Flügel, mit denen die Absolventen in die Zukunft starten können, wie Elternbeiratsvorsitzender Armin Schlecht bildlich deren Abflug ins Leben skizzierte. Mit einem Team Fluglotsen, die den Himmel überwachen und der Bodencrew, die aufpasst, seien die Fluganfänger gut beraten. Und könnten jederzeit in den Heimatflughafen zurückkommen.

    Das werden wahrscheinlich Einige immer wieder machen, zumindest Schülersprecher Turan Vural, der sich noch gut an die Anfänge seiner Klassengemeinschaft erinnern konnte, wie er sagte“: „Zickereien, nicht jeder konnte jeden leiden“ und nur halb scherzhaft endete mit den Worten: „Wenn ich mir vorstelle, dass ich euch - meine geliebten Klassenkameraden - nun nicht mehr jeden Tag sehen werde, kommen mir fast die Tränen“.

    Aber so ist das Leben und das besang zum Abschluss die Schulband mit dem Titel „This is the life“. „Der Neuanfang“ als Gedicht vorgetragen von Lia Erben und Alena Barteczko umrahmten den Festakt, genauso wie die Turnvorführung von Janina Mayr, die Performance der „Tanzcollage“ und ein Sketch der „ArtFactory“.

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