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Königsbrunn: Der faire Handel in Königsbrunn kommt voran

Königsbrunn

Der faire Handel in Königsbrunn kommt voran

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    In Königsbrunn soll es bald eine Einkaufsbroschüre für Läden mit Fairtrade-Produkten geben.
    In Königsbrunn soll es bald eine Einkaufsbroschüre für Läden mit Fairtrade-Produkten geben. Foto: Daniel Karman, dpa

    „Fairtrade-Stadt“ – dieses Siegel strebt die Stadt Königsbrunn derzeit an. Im Stadtrat stellte die Steuerungsgruppe mit Dritter Bürgermeisterin Ursula Jung, Anita Krätschmer vom Sozialbüro und Gerlinde Ostermeier vom Weltladen den Stand der Vorbereitungen vor. Im Mai vergangenen Jahres hat der Stadtrat beschlossen, sich auf den Weg hin zu dieser Zertifizierung zu machen. Mit dem Siegel soll erreicht werden, dass die Menschen in Drittweltländern mit ihrer täglichen Arbeit auch ein besseres Leben erarbeiten können.

    Bei Produkten wie Kaffee gibt es beispielsweise feste Abnahmepreise, mit denen die Bauern rechnen können. Mit der Bewerbung als Fairtrade-Stadt möchten die Verantwortlichen diesen Gedanken weiter in die Bevölkerung tragen. Sichtbare Maßnahmen gibt es im Rathaus bereits: So stehen bei den Stadtratssitzungen beispielsweise auch Getränke auf den Tablets, die das Fairtrade-Siegel tragen. Der Weltladen ist zudem seit vielen Jahren eine Anlaufstelle für alle, die fair gehandelte Waren aller Art kaufen möchten. Für eine erfolgreiche Bewerbung braucht es eine gewisse Zahl an Angeboten von fair gehandelten Waren in der Stadt. Zudem sollen öffentliche Einrichtungen die Waren verwenden.

    Elf angeschriebene Institutionen in Königsbrunn verwenden Fairtrade-Produkte

    Wie weit der Fairtrade-Gedanke in Bevölkerung und Wirtschaft verankert schon ist, wollen die Mitglieder der Steuerungsgruppe derzeit herausfinden: Für die Zertifizierung wurden insgesamt 78 Anfragen an Unternehmen, Gastronomiebetriebe Schulen, Kirchen und andere Akteure im Stadtgebiet verschickt. Der Rücklauf ist allerdings überschaubar: Elf Rückmeldungen gingen ein, in denen bestätigt wurde, dass bereits Fairtrade-Produkte verwendet werden.

    Daher wollen die drei Mitglieder der Steuerungsgruppe in den nächsten Monaten persönlich die verschiedenen Akteure ansprechen, sagt Ursula Jung: „Es hat sich gezeigt, dass die meisten Menschen im Gespräch sehr aufgeschlossen für das Thema sind. Die persönlichen Kontakte brauchen aber einfach mehr Zeit.“ Um alle Arbeiten besser verteilen zu können, soll in der nächsten Zeit die Steuerungsgruppe vergrößert werden. Interesse an der Mitarbeit gebe es aus dem Stadtrat und der Bürgerschaft.

    Die Gruppe hat einige Projekte für dieses Jahr geplant. Aus den Rückmeldungen und Gesprächen soll eine Einkaufsbroschüre entstehen mit Adressen der Geschäfte mit fair gehandelten Waren und weiteren Informationen. Anfang April soll es eine kleine Ausstellung im Rathausfoyer zum Thema Fairtrade geben. Im Rathaus soll voraussichtlich im April eine Sammelbox für Alt-Handys aufgestellt werden, damit die enthaltenen wertvollen Rohstoffe fachgerecht recycelt werden können.

    Malwettbewerb für "Königsbrunner Kaffee" und "Königsbrunner Schokolade"

    Gerade laufen zudem die Vorbereitungen für einen Zeichenwettbewerb: Schüler sollen Motive gestalten, die dann auf Packungen von „Königsbrunner Schokolade“ und „Königsbrunner Kaffee“ gedruckt werden. Diese sind natürlich aus fairer Herstellung und werden in Supermärkten zum Kauf angeboten. Nicht ganz einfach ist es mitunter, in der Vielzahl der verschiedenen Siegel den Überblick zu behalten. Das grundlegende „Fairtrade-Siegel“ lege weniger strenge Kriterien an, als beispielsweise Gepa oder El Puente, sagt Ursula Jung: „Ziel sollte es sein, dass die ganze Warenkette von der Produktion des Rohstoffs bis zum Transport fair abläuft. Aber sobald etwas getan wird, hilft es schon.“

    Ziel ist für 2021 den Titel Fairtrade-Stadt zu beantragen. Die Verantwortlichen sind sich sicher, dass man die Kriterien auch schneller erfüllen könne. Man möchte aber eine wertige Bewerbung einreichen und die Ernennung dann auch mit einem größeren Rahmenprogramm und einer Ausstellung feiern.

    Neben den Bemühungen um die Zertifizierung laufen weitere Projekte in der Stadt. Gerlinde Ostermeier hat beispielsweise das System des „Fair-o-mat“ , eines Snackautomaten mit fair gehandelten Produkten, im Sinne. Sie hofft, dass sich im Zuge der anstehenden Gespräche im Stadtgebiet Schulen finden, die mitmachen. Neben der reinen Aufstellung bräuchte der Weltladen noch ein kleines Team von Lehrern, das beim Betrieb des Automaten mithilft. Einen kleinen Beitrag zum fairen Handel leistet schon die Fritz-Felsenstein-Schule mit ihrem Snack-

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