„Dieses Museum ist eine Erinnerung an meine eigene Herkunft“, sagte Augsburgs Bischof Bertram Meier. Gemeint ist das Königsbrunner Naturmuseum. Es sei für ihn wahrlich eine „Ehrensache“, die neuen Räumlichkeiten in der ehemaligen Königstherme zu segnen. Günther Groß, der Vorsitzende des Freundeskreises Dr.-Heinz Fischer-Sammlungen, hatte den Bischof eingeladen.
In seiner Ansprache nannte Bischof Bertram Meier zwei Gründe, warum er diese Einladung sofort angenommen habe: Die Natur sei ihm ein Herzensanliegen, denn die „Schöpfung zu bewahren und die Umwelt zu schützen“ sei ihm schon von klein auf ins Stammbuch geschrieben. „Gottes Schöpfung ist gut, wir dürfen sie nicht ausbeuten und müssen verantwortlich mit ihr umgehen – es liegt an uns, ob wir daraus einen blühenden Garten oder einen Schuttabladeplatz machen!“
Den Lech hat Bertram Meier in seinem Bischofsstab gewürdigt
Neben dem biblischen Auftrag, die Schöpfung zu bewahren, berichtete der Bischof aber auch noch über ganz persönliche Gründe für den Besuch im Königsbrunner Naturmuseum: seinen engen Bezug zum Lech. Aufgewachsen in Kaufering bei Landsberg sei der Lech das erste größere Wasser gewesen, das er als Kind erlebt habe: „Der Lech gehört zu meiner Heimat!“
Dabei präsentierte Bischof Bertram Meier den Anwesenden auch seinen Hirtenstab, der mit drei Steinen des Lechs geschmückt ist. Sie stünden für den heiligen Ulrich, die heilige Afra und den heiligen Simpert – mit diesen drei Vorbildern sei er gut durch sein Leben gegangen. Ganz bewusst habe er hier keine „Klunkersteine“ ausgewählt, sondern Steine aus dem „Mutterboden meines Glaubens und meines Lebens“.
Kieselklänge und Lechliebe für Bischof Bertram Meier im Naturmuseum
Anschließend führte Günther Groß den hohen geistlichen Besuch durch das Museum und zeigte ihm in den Räumen der ehemaligen Therme das Wald-, Wiesen- und Wasserzimmer, das große Lech-Diorama sowie das Dr.-Heinz-Fischer-Zimmer. Für den Bischof gab es auch noch zwei ganz spezielle künstlerische „Lech-Einlagen“: Karl Michael Ranftl zauberte mit zwei flachen Kieseln des Lechs aus dem Gewölbe seiner Hand und seiner Mundhöhle „Kieselklänge“ hervor. Und Hans Schütz las ein Mundartgedicht aus dem Buch „Lechliebe – Liebeserklärung an einen Fluss in Wort und Bild“, das er gemeinsam mit dem Naturforscher und Königsbrunner Kulturpreisträger Dr. Eberhard Pfeuffer veröffentlicht hat.
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