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Königsbrunn: Corona: Wie die Schulen in Königsbrunn den Abschluss feiern wollen

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Corona: Wie die Schulen in Königsbrunn den Abschluss feiern wollen

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    Die Prüfungsphase ist in jedem Jahr anstrengend. Für die Schüler der diesjährigen Abschlussklassen dank Corona umso mehr. Nun müssen zum Großteil auch die traditionellen Feiern ausfallen.
    Die Prüfungsphase ist in jedem Jahr anstrengend. Für die Schüler der diesjährigen Abschlussklassen dank Corona umso mehr. Nun müssen zum Großteil auch die traditionellen Feiern ausfallen. Foto: Rolf Vennenbernd, dpa

    Der kommende Freitag sollte für Max Reisner und rund 130 weitere Abiturienten des Gymnasiums Königsbrunn ein toller Tag und eine noch unvergesslichere Nacht werden. Jeder hätte, beklatscht von Familienangehörigen, Mitschülern und Lehrern, in der Schule sein „Zeugnis der Allgemeinen Hochschulreife“ in Empfang genommen und später in der „Alten Hoechst-Kantine“ in Bobingen festlich gespeist und flott gefeiert. Doch dann machte ihnen „dieses tolle Corona“, wie Reisner es ironisch formuliert, einen dicken Strich durch die Rechnung – nicht nur den Schülern, sondern auch der Schulleitung, nicht nur am Gymnasium, sondern auch an Real- und Mittelschule.

    Wie wollen die Schulen in Königsbrunn den Abschluss feiern?

    Wie eine Umfrage unserer Zeitung ergab, wird an diesen Königsbrunner Schulen noch geprüft, in welchem Rahmen im Juli die Absolventen verabschiedet werden können. Offen ist auch noch, ob und wie die traditionellen Abschlussgottesdienste stattfinden können.

    Die „Alte Hoechst-Kantine“ ist jedenfalls gestrichen. Dieser Tage hat Max Reisner, erster Oberstufensprecher am Gymnasium, mit dem Pächter eine Rücktrittserklärung unterzeichnet. Schon vor einigen Monaten hatten die Schüler eine Anzahlung von 3000 Euro für das Event mit 400 bis 500 Gästen geleistet. Das Fest am Abend der Zeugnisvergabe organisieren die Schüler auf eigene Faust, dafür erarbeiteten sie schon Monate vorher durch Waffelverkauf an der Schule sowie Stände bei Niklausmarkt und Schulveranstaltungen ein Budget.

    Die Anzahlung, so habe der Betreiber versichert, werde zurückfließen, sobald das Gastrounternehmen selbst die Krise bewältigt habe. Dann, so planen die Schüler aktuell, wollten sie einen Klub in Augsburg mieten und in einigen Monaten doch noch eine Art Abschlussfest machen, berichtet Max Reisner. „Damit man sagen kann, da ist noch so ein Abschlussgefühl.“

    Keine Feier: Dennoch gibt es für die Abiturienten Grund zur Freude

    Die Abschlussveranstaltung, die seine Schulleiterin Eva Focht-Schmidt gerade erwägt, wird vermutlich eher ein beklemmendes Gefühl hervorrufen. „Alle Abiturienten in der Turnhalle, Mindestabstand 1,5 Meter, Maskengebot und keine fremden Personen, also keine Eltern, keine Presse“, schildert sie die Planung, „auch keine Reden“. Derzeit prüfe man, ob die Dimensionen der Dreifachturnhalle das zulassen. Der Termin steht schon fest: Freitag, 17. Juli. Wegen Corona wurden die Abiturprüfungen um drei Wochen verschoben. Aktuell finden die mündlichen Prüfungen statt. Einen Abschlussgottesdienst soll es auch geben, nach den aktuellen Regeln für kirchliche Veranstaltungen mit Anmeldung und begrenzter Teilnehmerzahl.

    Nicht verzichten bräuchten die Abiturienten auf die Abifahrt, so Max Reisner. Die Schüler haben sie bei einem privaten Anbieter gebucht, sie geht wie im letzten Jahr nach Korfu, vom 1. bis 15. Juli. Die Busfahrt zu und von der Fähre in Ancona sei jetzt möglich.

    An Real- und Mittelschule finden die Entlassfeiern seit jeher kurz vor dem Beginn der Sommerferien statt. Peter Schwarz, der Rektor der Via-Claudia-Realschule, hat dafür, wie in den Jahren zuvor, für den 23. Juli die Bobinger Singoldhalle reserviert. Mit gut hundert Absolventen, deren Eltern sowie Lehrern und Ehrengästen wären dort auch heuer wieder rund 400 Personen zusammengekommen. Ob das in Corona-Zeiten wie gewohnt stattfinden kann, ist derzeit völlig offen. Noch hat Schwarz die Buchung nicht storniert. „Es gibt ja auch keine Konkurrenz, die da reinwill.“

    Mittelschule Königsbrunn: So werden die Absolventen verabschiedet

    An der Mittelschule Königsbrunn werde es nach jetzigem Stand keine Abschlussfeier geben, so Rektorin Gisela Ehrentreich. Hier verlassen ebenfalls rund hundert junge Menschen die Schule, verteilt auf drei Regelklassen, eine Praxisklasse und zwei M-Klassen, diese nach zehn Schuljahren mit der Mittleren Reife. In früheren Jahren hatte die Schule am letzten Schultag einen Abschlussball im Tanzsportclub Dancepoint organisiert, zahlreiche Schüler hatten sich darauf mit einem Tanzkurs vorbereitet. Meist gab es dort auch die Abschlusszeugnisse. In welchem Rahmen sie in diesem Jahr übergeben werden, ist aktuell offen. Schließlich können sich die Corona-Regelungen – und das ist aus allen Schulen zu hören – in den kommenden Wochen noch einige Male ändern.

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