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Königsbrunn: Badegäste retteten am Ilsesee einem Mann das Leben

Königsbrunn

Badegäste retteten am Ilsesee einem Mann das Leben

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    Im Ilsesee (vorne) ist am Dienstag beinahe ein 74 Jahre alter Mann ertrunken. Er lag leblos im Wasser, als ihn andere Badegäste entdeckten und aus dem Wasser zogen. Er ist inzwischen auf dem Wege der Besserung.
    Im Ilsesee (vorne) ist am Dienstag beinahe ein 74 Jahre alter Mann ertrunken. Er lag leblos im Wasser, als ihn andere Badegäste entdeckten und aus dem Wasser zogen. Er ist inzwischen auf dem Wege der Besserung. Foto: Ulrich Wagner

    Es ist ein heißer Dienstagnachmittag am Ilsesee und auf dem Wasser treibt ein regloser Körper. Badegäste entdecken den Mann. Sie reagieren sofort und können ihn aus dem See retten. Doch sein Herz steht still. Noch bevor die professionellen Kräfte der Wasserwacht eintreffen, beginnen die Helfer mit der Wiederbelebung des 74-Jährigen. „Sehr viele Leute haben hilfsbereit eingegriffen“, sagt Martin Gschwilm, der Vorsitzende der

    Die Rettungskette setzt sich fort: Die Einsatzkräfte der Wasserwacht eilen von ihrer Station am Ilsesee im Rettungswagen herbei. Zwei Minuten nach dem Notruf sind sie zu fünft zur Stelle. Nach lebensrettenden Maßnahmen bringt ein Rettungswagen des Roten Kreuz den 74-Jährigen ins Klinikum Augsburg. Der Mann hatte doppelt Glück: Unter den helfenden Badegästen befanden sich Krankenpfleger und ausgebildete Rettungskräfte. Sie wussten, was zu tun ist. Zudem fand in der Wasserwachtstation am Ilsesee an jenem Tag ein Rettungs-Lehrgang statt. „Die Station ist normalerweise an allen Wochenenden und Feiertagen besetzt“, erklärt Gschwilm. Und auch in den Ferien sei die Wacht regelmäßig in der Station. An diesem Dienstag war sie wegen des Lehrgangs stark besetzt.

    Schnelle Reaktion der Ersthelfer war ein Segen

    Michael Happernagl vom Roten Kreuz war als Helfer im Einsatz vor Ort. „Das Bild, dass sich uns dort geboten hat, war etwas chaotisch“, sagt er. „Aber dass die Ersthelfer so schnell reagiert haben, war ein Segen für den Mann.“ Für Happernagl stellen solche Rettungen keine Ausnahme dar: „Es war in diesem Jahr schon der vierte Einsatz dieser Art am Ilsesee.“ Die Betroffenen waren allesamt geübte Schwimmer. „Aber sie hatten alle gesundheitliche Probleme.“ Deshalb appeliert Happernagl, auf das Schwimmen zu verzichten, wenn man sich nicht wohl fühlt. Welche gesundheitlichen Folgen dieser Vorfall nun für den 74-jährige Augsburger hat, ist noch nicht bekannt. Am Dienstagabend sei sein Zustand stabil gewesen, berichtet Gschwilm. „Er befindet sich auf dem Weg der Besserung, soweit wir wissen.“

    Es ist derzeit sehr viel los an den Seen im Landkreis, sagt der Vorsitzende der Wasserwacht. Für die nächsten Tage ist weiterhin schönes Badewetter angesagt. Für die Wasserwacht gilt deshalb erhöhte Alarmbereitschaft. „Solche Einsätze wie am Ilsesee kommen immer wieder vor“, sagt Gschwilm. „Aber es verläuft nicht immer so dramatisch.“ Oft rücke die Wasserwacht aus, um kleinere Verletzungen zu verarzten, zum Beispiel eine allergische Reaktion auf einen Bienenstich. Manchmal müsse man Herzinfarkte behandeln, hin und wieder geraten Badegäste in den Unterzucker.

    Zugeparkte Rettungswege können die entscheidenden Sekunden kosten

    „In solchen Fällen wie am Ilsesee geht es oftmals um Sekunden“, sagt Gschwilm. Damit eine schnelle Rettung gelingen kann, müssen die Wege zum See frei sein. Die Polizei weist darauf hin, dass Badegäste Rettungswege unbedingt freihalten und Parkverbote beachten sollen. Nur so könne man eine problemlose Anfahrt für Rettungskräfte garantieren. An nicht freigegebenen Gewässern seien diese Zugänge oft versperrt. „Das kann verheerende Folgen haben“, sagt Gschwilm.

    Michael Happernagl pocht auf die wichtigen Grundregeln für einen sicheren Badespaß: Nicht mit vollem Magen schwimmen gehen und die eigenen Kräfte nicht überschätzen. Und dann hat Happernagl auch noch einen wichtigen Hinweis für diese besonders heißen Sommertage. Auch wenn eine Abkühlung im Wasser verlockend scheint: Es ist gefährlich für den Kreislauf, überhitzt ins Wasser zu springen. „Das sind aber alles simple Regeln, die der Vernunft folgen“, sagt Happernagl.

    Gschwilm ergänzt seine Tipps: „Wir raten grundsätzlich dazu, nur in bewachten und für den Badebetrieb freigegebenen Gewässern zu schwimmen.“ Freibäder seien immer die sicherste Variante. Das Mindeste, was jeder im Notfall tun könne: Schnellstmöglich einen Notruf unter der Nummer 112 absetzen.

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