Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schwabmünchen
Icon Pfeil nach unten

Königsbrunn: Auf dem Spielplatz Geräte manipuliert: Jugendliche stellen sich

Königsbrunn

Auf dem Spielplatz Geräte manipuliert: Jugendliche stellen sich

    • |
    Auf dem Spielplatz Eichenplatz in Königsbrunn wurden Spielgeräte beschädigt.
    Auf dem Spielplatz Eichenplatz in Königsbrunn wurden Spielgeräte beschädigt. Foto: Piet Bosse

    Für Aufregung sorgten in Königsbrunn am Freitag Manipulationen an Geräten an Kinderspielplätzen. Nachdem unsere Redaktion am Freitagmorgen einen ersten Bericht darüber online gestellt hatte, in dem über die Ermittlungen der Polizei berichtet wurde und in dem die Stadt Königsbrunn Eltern zu erhöhter Vorsicht aufrief, meldeten sich am Nachmittag zwei Jugendliche bei der Polizei.

    Die 15 und 16 Jahre alten Jugendlichen aus Königsbrunn gaben zu, die Schrauben an den beiden Spielplätzen gelöst zu haben – allerdings nicht, um etwas zu zerstören oder jemanden zu verletzen, sondern um die Spielgeräte besser nutzen zu können. An einer Schaukel an der Eichenstraße und an einer Rutsche „In königlichen Höhen“ am Pfarrer-Bummele-Weg waren am vergangenen Wochenende die Befestigungen gelöst worden.

    Stadt Königsbrunn ging von bewusster Sabotage aus

    Die Kette an einer Schaukel am Eichenplatz wurde gelöst. Allerdings ist die Schaukel doppelt gesichert.
    Die Kette an einer Schaukel am Eichenplatz wurde gelöst. Allerdings ist die Schaukel doppelt gesichert. Foto: Betriebshof Stadt Königsbrunn

    Dort wurde in der Nacht auf Donnerstag zudem versucht, ein Sicherungsgitter im Turm abzuschrauben, was allerdings nur teilweise gelang. Daraufhin machte die Stadt Königsbrunn die Vorfälle publik und ging mit einer Pressemitteilung an die Öffentlichkeit. Laut Artur Dachs, Leiter der auch für Königsbrunn zuständigen Bobinger Polizeiinspektion, wurden die Schrauben an der Schaukel gelöst, um höher zu schaukeln und vielleicht sogar einen Überschlag machen zu können: „Die Schaukel ist mit zwei Ketten gesichert, sodass man nur bis zu einer gewissen Höhe schaukeln kann.

    Deshalb haben sie eine Sicherung gelöst.“ Und bei der Rutsche sei es ihnen darum gegangen, diese steiler aufzustellen. „Es wäre natürlich sinnvoller gewesen, das wieder in Ordnung zu bringen, aber es ist gut, dass die beiden sich gestellt haben. Jetzt ist klar, dass kein Kinderhasser in Königsbrunn unterwegs ist, sondern dass es zwei Jugendliche waren, die sich der Tragweite ihrer Handlung nicht bewusst waren. Die beiden wollten nichts beschädigen und auch niemand verletzen.“

    Bei der Stadt ist man erleichtert über die Wendung

    An dieser Rutsche wurden zwei Schrauben entfernt, die auch nicht wieder auffindbar waren. Auf dem Foto sind die Ersatzschrauben zu sehen.
    An dieser Rutsche wurden zwei Schrauben entfernt, die auch nicht wieder auffindbar waren. Auf dem Foto sind die Ersatzschrauben zu sehen. Foto: Betriebshof Stadt Königsbrunn

    Ähnlich sieht man es bei der Stadt Königsbrunn: „Wir sind zutiefst erleichtert, dass es keine gezielte Manipulation war, mit dem Ziel, Kinder zu gefährden. Das war eine Dummheit, und hoffentlich ist den beiden jetzt klar geworden, was sie hätten anrichten können“, sagte Pressesprecherin Anke Maresch. Es sei richtig gewesen, mit dem Fall an die Öffentlichkeit zu gehen, denn das habe letztlich dazu geführt, dass die beiden Jugendlichen sich gestellt haben: „Wir sind froh, dass Eltern ihre Kinder jetzt wieder sorgenfrei auf den Königsbrunner Spielplätzen toben lassen können.“

    Die Manipulationen hätten für die Kinder auch gefährlich werden können. „Es war aber nicht so, dass die Rutsche, an der die Schrauben gelöst worden waren, hätte umkippen können. Dafür ist sie zu gut gesichert“, so Maresch. Vielmehr bestand die Gefahr, dass sich Kinder die Finger hätten einklemmen können. Ähnlich verhält es sich mit der Schaukel. Anke Maresch: „Die Kette ist normalerweise doppelt gesichert, bei einer Befestigung wurden die Schrauben gelöst.“

    Mitarbeiter des Königsbrunner Bauhofs hatten Manipulationen entdeckt

    Die Mitarbeiter des städtischen Betriebshofs hatten Manipulationen entdeckt und umgehend behoben, sodass es zu keinen Verletzungen von Kindern kam. Normalerweise kontrollieren sie einmal die Woche die Spielplätze in der Stadt. Nachdem die Manipulationen festgestellt worden waren, wurden die beiden betroffenen Spielplätze täglich kontrolliert.

    Die Stadt hatte an den beiden Spielplätzen Hinweisschilder angebracht, um die Eltern zu sensibilisieren und sie um Mithilfe zu bitten. Die Stadtverwaltung Königsbrunn hatte bei der Polizei Anzeige gegen unbekannt erstattet und auch Eltern um Unterstützung gebeten. Eine Sperrung der Spielplätze sei aber kein Thema gewesen, so Maresch.

    Keine Hinweise auf Täter in Bobingen

    Vandalismus oder Verschleiß hatte die Polizei schnell ausgeschlossen. „Das war kein jugendtypischer Vandalismus, bei dem aus einer Laune raus ein Papierkorb aus der Verankerung gerissen wird“, so Artur Dachs. Dies trifft eher auf einen Fall Mitte August zu, als in Bobingen der Spielplatz am Singoldpark zerstört wurde. In der Nacht zu Sonntag, 16. August, hatten Unbekannte Stühle, Bänke und einen Mülleimer aus der Verankerung gerissen. Hier haben die Ermittler bislang keine Hinweise auf die Täter.

    Lesen Sie dazu auch unseren Kommentar: Manipulation an Spielplätzen: Glücklicherweise nur eine Dummheit

    Auch interessant:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden