Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schwabmünchen
Icon Pfeil nach unten

Kirche: In Gennach erstrahlt das Heilige Grab

Kirche

In Gennach erstrahlt das Heilige Grab

    • |
    Das Heilige Grab wird alle zwei Jahre in der Kirche St. Johannes der Täufer in Gennach aufgestellt. Pfarrgemeinderatsvorsitzender Herbert Fischer baut das Grab mit auf.
    Das Heilige Grab wird alle zwei Jahre in der Kirche St. Johannes der Täufer in Gennach aufgestellt. Pfarrgemeinderatsvorsitzender Herbert Fischer baut das Grab mit auf. Foto: Foto: Sarah Wenger

    Gennach Engel, Glühbirnen, Strahlenkranz und daneben allerlei Holzbretter: Alle zwei Jahre wieder herrscht in der Kirche St. Johannes der Täufer zur Osterzeit der Ausnahmezustand.

    Dann wird in Gennach das Heilige Grab aufgestellt. Es ist über 100 Jahre alt und ragt 5,60 Meter in die Höhe. Bis es allerdings soweit ist, vergehen einige Stunden. Nach dem Baukastenprinzip werden die einzelnen Teile des Grabes aufgestellt, die Figuren befestigt und anschließend dekoriert.

    Immer wieder kämpfte Kirchenpfleger Anton Hämmerle mit der Abfolge – bis er eine Bauanleitung verfasst hat: „Ich habe aufgeschrieben, was wann gemacht werden muss. Das Grab soll schließlich von weiteren Generationen wieder aufgebaut werden.“ Damit alles stimmt, gleicht er das aufgebaute Grab mit Fotos aus den vergangenen Jahren ab.

    Für Hämmerle ist es alle zwei Jahre wieder etwas Besonderes, das Heilige Grab mit seinen Helfern aufzustellen. Besonders liegt ihm die Historie des Kunstwerks am Herzen. Seine Informationen hat er von Anton Reiß, der in den 1970er Jahren die Chronologie des Grabes zusammengetragen hat. Demnach hat die Kirchenverwaltung unter Pfarrer Roch am 10. Februar 1907 an das königliche Bezirksamt Schwabmünchen geschrieben. Darin ist davon die Rede, dass ein neues Heiliges Grab für 1500 Mark angeschafft wird, weil das alte defekt und unbrauchbar geworden ist.

    Entsprechend gepflegt wird dieses 100 Jahre alte Grab seitdem. Es lagert auf dem Dachboden des Pfarrhauses – „trocken und sauber“, wie Hämmerle sagt. Das Heilige Grab wurde in den vergangenen Jahren Stück für Stück restauriert. Jedes Jahr wurde ein Teil des Kunstwerks erneuert, zuletzt der goldene Strahlenkranz.

    Strahlen, das ist in diesen Ostertagen das passende Stichwort. Schon während des Aufbaus lässt sich der Glanz des Kunstwerkes erahnen. Im wahrsten Sinne erstrahlen wird es dann in der Heiligen Osternacht. Dann wird sich der Vorhang des Grabes vor der Jesufigur schließen. Ein kurzer Moment der Stille, bevor der Auferstandene mit einem Lift von Mesnerin Anni Mayer nach oben gefahren wird. Dort verharrt er bis zum kommenden Ostermontag – bis das Heilige Grab von Anton Hämmerle und seinen fleißigen Helfern aus dem Pfarrgemeinderat und der Kirchenverwaltung wieder abgebaut wird.

    In diesem Jahr freuen sich die Verantwortlichen besonders über das Kunstwerk. Im Rahmen der 400-Jahr-Feier der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer passt dieses Strahlen einfach zu gut ins Bild.

    Information Interessierte können das Grab ab heute bis zum kommenden Dienstag, 26. April, besichtigen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden