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Katholische Kirche: Pastorale Reform weckt wie Glockenschlag die Debatte

Katholische Kirche

Pastorale Reform weckt wie Glockenschlag die Debatte

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    Pastorale Reform weckt wie Glockenschlag die Debatte
    Pastorale Reform weckt wie Glockenschlag die Debatte

    Das neue pastorale Konzept des Bistums Augsburg sorgt unter Gläubigen für Fragen und Sorgen. Hier einige Stimmen dazu aus Pfarreien im heimischen Raum.

    Die Pfarreiengemeinschaft (PG) Stauden ist gerade erst komplett und, wenn es nach den Plänen von Bischof Konrad Zdarsa geht, vielleicht schon wieder ein Auslaufmodell. Ihr gehören sechs Pfarreien in Mittelneufnach, Langenneufnach, Mickhausen, Münster, Walkertshofen, Grimoldsried und Reichertshofen mit insgesamt 4850 Katholiken an. Gemeindereferentin Martina Pawlitschko-Lidl ist überrascht, dass der Bischof sein Konzept so schnell verkündet und so klar formuliert hat. Sie steht den Plänen des Bischofs eher skeptisch gegenüber: „Die Fusionen machen vielleicht in einer Großstadt Sinn, aber nicht auf dem Land. Den Menschen ist es noch ein Bedürfnis, sich in der eigenen Kirche zu versammeln, mit der sie sich identifizieren.“ Die Gemeindereferentin befürchtet, dass die Selbstständigkeit vieler Pfarrdörfer und damit auch die Gemeinschaft früher oder später verloren geht.

    Sie beruhigt aber auch besorgte Katholiken. „Momentan sind wir mit Pater Aurelian Ziaja, Pater George Padayadan und Ruhestandspfarrer Gerhard Hundeck gut aufgestellt.“ Die drei schaffen es bislang, dass in jeder der sechs Pfarreien sonntags ein Gottesdienst stattfinden kann. Die Stauden werde es erst dann hart treffen, wenn es hier nur noch einen Pfarrer für alle gibt.

    Schwabmünchen Pfarrgemeinderat Gerd Jehle vom katholischen Stadtpfarramt St. Michael

    Bobingen Dekan und Stadtpfarrer Thomas Rauch versucht zu beruhigen und hat dazu zwei Botschaften. Erstens: „Zeitnah wird sich wenig ändern. Es geht um eine Weichenstellung 2025.“ Er vermutet, dass Pfarreien in Städten am ehesten in die Lage kommen, sich für eine Fusion zu entscheiden. Er betont, dass es keinen Zeitdruck und keinen Zwang zu den Zukunftsentscheidungen der Pfarreien gebe.

    Sein zweites Anliegen: „Wir wollen die Kirche im Dorf lassen, aber müssen auch über den Kirchturm hinaus schauen.“ Priestermangel und Mangel an Gläubigen seien Fakt. Die Zeit wandle sich, damit müssten sich auch Strukturen wandeln. Rauch: „Wir sollten Handeln, ehe Priester, Laien und Ehrenamtliche überfordert sind. Bevor Personen zusammenbrechen, sollten wir die Strukturen neu ordnen.“

    Königsbrunn Vieles von dem, was Bischof Zdarsa in der neuen Pastoralen Raumplanung umsetzen will, haben die Katholiken in

    Er unterstreicht stattdessen, dass die drei Pfarreien in Königsbrunn die Fusion inzwischen sehr weit vorangetrieben haben. Es gibt mit dem Pfarreiengemeinschaftsrat seit Herbst 2010 nur noch ein Gremium, in dem Priester, pastorale Mitarbeiter und gewählte Laien zusammen entscheiden. Die Vollversammlung der drei Kirchenverwaltungen hat zudem ein gemeinsames Immobilienkonzept beschlossen und eine „Gesamtkirchenpflegerin“ als oberste Repräsentantin gewählt. Weidner betont aber, dass städtische und ländliche Pfarreien sicher sehr unterschiedliche Bedingungen für Fusionen haben.

    Er hebt hervor, dass neue, größere Zusammenhänge auch neue Möglichkeiten mit sich bringen. In Königsbrunn habe sich die katholische Pfarrjugend sehr bald nach der Einführung der PG pfarreiübergreifend organisiert. Die Entscheidungen des Bischofs hält er für überfällig, deren Präsentation könnte durchaus verbessert werden: „Es geht darum, Visionen zu vermitteln, nicht nur Niedergang.“ (wkl/caco/wesa/pit/hsd)

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