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Katholiken: Warum Webfehler im Messgewand Sinn machen

Katholiken

Warum Webfehler im Messgewand Sinn machen

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    Pater Polykarp Ulin Agan von den Steyler Missionaren in St. Augustin hielt die Predigt bei der Primiz.
    Pater Polykarp Ulin Agan von den Steyler Missionaren in St. Augustin hielt die Predigt bei der Primiz. Foto: C. Deeney

    Mit einem festlichen Gottesdienst, einer denkwürdigen Predigt und einem heiteren Empfang feierte die katholische Pfarreiengemeinschaft am Sonntag in Kirche und Pfarrsaal Zur Göttlichen Vorsehung die Primiz – der Begriff ist abgeleiteten vom lateinischen „prima missa“, zu Deutsch „erste Messe“ – des Neupriesters Pater Altus Jebada, der seit November sein pastorales Jahr in der

    Am Sonntag gab es sogar einen zweifachen Primizsegen, denn Pater Altus hatte seinen Freund Ho Anh Tuan mitgebracht, der wie er aus Indonesien stammt, mit ihm in der deutschen Zentrale der Steyler Missionare zum Priester geweiht worden war und sein pastorales Jahr in Augsburg-Oberhausen absolviert. Als Konzelebranten wirkten Stadtpfarrer Bernd Weidner, Kaplan Felix Siefritz, Diakon Dr. Edgar Krumpen, Pater Maurus Blommer und Prof. Dr. Gerhard Gäde, einer der Lehrer von Pater Altus an der Uni München, sowie Pater Polykarp Ulin Agan, Dozent an der Hochschule der Steyler Missionare in Bonn-St.Augustin, der wie Pater Altus aus

    Er ging in seiner Predigt von der Frage „Was ist Heimat?“ aus und stellte anfangs Gedanken über die Bedeutung von Familie und Freundschaften in den Mittelpunkt, aber auch die Erinnerungen an Erlebnisse, Geschmäcker oder etwa den Duft von Sonntagsbrötchen. „Erst die Fremde lehrt uns, was wir an Heimat besitzen“, zitierte Pater Polykarp den Schriftsteller Theodor Fontane.

    Er bereitete die beiden jungen Priester auch darauf vor, dass es in ihrer neuen Heimat – womit er ausdrücklich nicht nur das neue Land, sondern auch die katholische Kirche meinte – nicht immer ohne Enttäuschungen vonstattengehen werde. Für seine Anmerkung, dass es auch hier Unrecht gebe und nicht alles eitel Sonnenschein sei, erhielt er spontanen Applaus der Anwesenden.

    Pater Polykarp verwies auf seine in Indonesien gewebte Stola und berichtete, dass die Frauen, die sie dort herstellen, bewusst einige Fehler hineinweben, „damit der Heilige Geist einen Weg findet, hineinzukommen“. Er verglich die gut organisierte katholische Kirche in Deutschland mit einem perfekt gewebten Stoff. „Vielleicht braucht es manchmal auch hier Fehler, damit der Heilige Geist besser hineinkommt.“ Er verwies darauf, dass Papst Franziskus nicht die Kritik an Fehlern der Menschen in den Mittelpunkt seiner Theologie stelle, sondern den barmherzigen Umgang mit ihnen. „Gott ist mit dir auf deinem Weg, zieh den Kopf nicht ein, auch nicht bei Niederlagen, die sind bei Gott gut aufgehoben“, gab der Pater den beiden Neupriestern mit auf den Weg.

    Zum Abschluss der Messe ergriff auch Pater Altus Jebada das Wort. Er richtete sehr persönliche Worte an seine Eltern und schloss seine Danksagungen mit einem bayrisch gefärbten „Vergelt’s Gott“ – was zeigte, dass er sich schon recht gut eingelebt hat. Zur beschwingten Atmosphäre trugen auch der Chor und die Musiker unter der Leitung von Christoph R. Gollinger bei. Mit den Besuchern ließen sie die Kirchenlieder wohltönend erklingen und lösten damit sicher nicht nur bei Pfarrer Weidner „beglückende Momente“ aus.

    Im Anschluss an die Messe wurde Jebada im Pfarrsaal vor rund 300 Gästen beschenkt und gefeiert. Pfarrer Weidner erschien mit indonesischer Kopfbedeckung und passenden Schal und übergab ein Rad und eine Gitarre als Präsente an Pater Altus. Schwestern der Gemeinschaft der Dienerinnen Christi sangen für Pater Altus ein rhythmisches Lied aus ihrer afrikanischen Heimat Kenia. (deen)

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