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Königsbrunn: Jetzt wird es laut: Bauarbeiten für Straßenbahnlinie 3 starten

Königsbrunn

Jetzt wird es laut: Bauarbeiten für Straßenbahnlinie 3 starten

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    Am Brunnenzentrum in Königsbrunn bereiten die schweren Maschinen den Untergrund für die Gleise der Linie 3 vor.
    Am Brunnenzentrum in Königsbrunn bereiten die schweren Maschinen den Untergrund für die Gleise der Linie 3 vor. Foto: Marcus Merk

    Bei den Arbeiten zur Verlängerung der Straßenbahnlinie 3 nach Königsbrunn hat sich in den vergangenen Monaten schon vieles zum Guten gefügt: Bürgermeister Franz Feigl und Stadtwerkechef Walter Casazza hoffen, dass dies auch ein gutes Omen für die Hauptarbeiten ist, zu denen beide am Dienstag den offiziellen Startschuss gaben.

    In den vergangenen Monaten wurden viele Hindernisse für den Tramanschluss der Brunnenstadt aus dem Weg geräumt: Die Stadt Augsburg einigte sich mit den Grundstücksbesitzern auf einen Verkauf. Bei den Vorarbeiten in Haunstetten zeigten sich weder größere archäologische Funde noch die befürchteten Weltkriegsbomben. Und auch die Stadt Königsbrunn hat alle Hausaufgaben rechtzeitig erledigt: „Am Montag haben wir die letzten notariellen Unterlagen für Grundstückskäufe unterzeichnet“, sagte Bürgermeister Feigl.

    Anwohner werden zeitnah über anstehende Arbeiten informiert

    In den nächsten Monaten werden nun die Gleise verlegt, noch im Herbst wollen die Stadtwerke damit fertig sein. „Die Baustelle läuft sehr gut. Wir sind im Zeit- und Kostenplan“, sagte Walter Casazza.

    Um die Belastung für die Anwohner so gering wie möglich zu halten, informiere man rechtzeitig, wenn in bestimmten Bereichen Arbeiten anstehen. Denn laut wird es sicher werden: Am Brunnenzentrum wird derzeit die unterste Schicht des Gleiskörpers mit schweren Maschinen eingezogen. Die tonnenschwere Walze mit Rüttelplatte sieht nicht nur eindrucksvoll aus, sondern macht auch entsprechenden Lärm.

    Ein Schwerpunkt der Arbeiten ist die Haltestelle Königsbrunn Zentrum. Dort müssen bis zum Ende der Sommerferien die Gleise eingebaut und die Fahrbahnen wieder asphaltiert sein, damit die Schulbusse wieder wie gewohnt anfahren können. Bauleiter Martin Müller ist optimistisch, dass der Zeitplan eingehalten wird. Während Walter Casazza und Franz Feigl am Brunnenzentrum den Pressetermin absolvieren, tragen die Baumaschinen am ZOB den Asphalt an den Bussteigen D und E ab und bereiten den Boden für die Wendeschleife vor. Die Bussteige sind auch für die Straßenbahn geeignet.

    An der Haltestelle Königsbrunn-Zentrum liegt seit 2008 der Schienenanker

    An den Bahnsteigen wurde schon beim Bau der Haltestelle Zentrum im Jahr 2008 eine Betonplatte an den Bahnsteigen verlegt. Diese sollte damals schon als Grundlage für den künftigen Straßenbahnhalt dienen, sagt Martin Müller: „Nun verankern wir tatsächlich unsere Schienen darin.“ Auch im weiteren Verlauf der Strecke bekommen die Gleise ein Betonfundament.

    Stadtwerke-Geschäftsführer Walter Casazza (rechts) und Bürgermeister Franz Feigl sind zuversichtlich, dass die Straßenbahn wie geplant 2021 durch Königsbrunn rollt.
    Stadtwerke-Geschäftsführer Walter Casazza (rechts) und Bürgermeister Franz Feigl sind zuversichtlich, dass die Straßenbahn wie geplant 2021 durch Königsbrunn rollt. Foto: Marcus Merk

    Zweifel an der Stabilität des Baugrundes hat der Projektleiter nicht. Christian Toth (FDP) hatte in der Stadtratssitzung zuletzt auf Bauschäden am Infopavillon 955 aufmerksam gemacht und nachgefragt, ob es ein Baugrundgutachten für das Gebäude gebe. Gleichzeitig fragte er nach, ob für die Straßenbahnwendeschleife solche Untersuchungen durchgeführt worden seien.

    „Selbstverständlich“, lautet die Antwort des Projektleiters: Es habe zwei Schotterbegutachtungen gegeben, die Ergebnisse seien als Teil des Planfeststellungsbeschlusses auf der Homepage öffentlich einsehbar. Gefunden habe man wenig überraschenderweise Lechkies, der als Untergrund für die Trasse hervorragend geeignet sei.

    Königsbrunn bekommt mit der Straßenbahn auch neue Buslinien

    Neben den Bauarbeiten laufen die Planungen für eine Neuausrichtung der Buslinien in Königsbrunn. Da die Schnellbusse nach Augsburg im Zuge des Tramanschlusses wegfallen, wird die Straßenbahn zum zentralen Element für den Pendelverkehr nach Augsburg. Das neue Buskonzept soll parallel zur Inbetriebnahme der Straßenbahn mit dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2021 greifen, sagt Walter Casazza: „Das geht problemlos von einem Tag auf den anderen.“ Auch für die Bahnen stünden genug Fahrer zur Verfügung: Man habe einen Stamm von etwa 500 Fahrern, der ausreiche, um alle Linien abzudecken.

    Neben dem Fortgang der Bauarbeiten wird man in Königsbrunn gespannt die künftigen Verhandlungen über die Fahrpreise beobachten. Das bisherige System mit drei Streifen für die Fahrt nach Augsburg wurde von Königsbrunner Stadträten als zu teuer und damit wenig attraktiv moniert. Doch bis dahin muss die Trasse erst einmal weiter gebaut werden.

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