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Schwabmünchen: Hundeführerschein? Hinter dieser Idee steht ein Schwabmünchner

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Hundeführerschein? Hinter dieser Idee steht ein Schwabmünchner

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    Mit strengem Blick überwacht Gerhard Frauenschuh die Übung der Kursteilnehmer.
    Mit strengem Blick überwacht Gerhard Frauenschuh die Übung der Kursteilnehmer. Foto: Christian Kruppe

    Auf einer eingezäunten Wiese an der Wertach, nahe der

    Vor der Hütte auf dem Gelände steht Gerhard Frauenschuh. Er ist der Vorsitzende der Schwabmünchner Ortsgruppe des „Vereins für Deutsche Schäferhunde“. Katrin Schindler ist Ausbildungswartin. „Da steckt jahrelange Arbeit drin“, erklärt Frauenschuh mit Blick auf seine Vorstandskollegin.

    Schäferhund-Verein in Schwabmünchen: Zucht und Ordnung statt Ziehen und Zerren

    Eine gute Viertelstunde vorher herrschte ein ganz anderer Anblick auf dem Vereinsgelände. Hunde aller Art waren mit Herrchen oder Frauchen auf der Wiese unterwegs. Doch statt Zucht und Ordnung herrschte eher Ziehen und Zerren. Doch dass soll bald nicht mehr so sein. „Und es war bei einigen vor drei, vier Wochen noch viel schlimmer“, erinnert sich Gerhard Frauenschuh.

    Eingespieltes Duo: Katrin Schindler und ihr Mali „Kitaro“ zeigen, wie ein gut eingespieltes Paar unterwegs ist.
    Eingespieltes Duo: Katrin Schindler und ihr Mali „Kitaro“ zeigen, wie ein gut eingespieltes Paar unterwegs ist. Foto: Christian Kruppe

    Doch was macht die bunte Hundetruppe auf dem Gelände des Schäferhundvereins? „Wir bilden hier nach dem Augsburger Modell aus“, erklärt Frauenschuh. Das „Augsburger Modell“ ist eine seit mehr als 30 Jahren laufende Initiative des Schäferhundeverbandes. Mitglieder, die erfahren in der Ausbildung und Erziehung von (Schäfer-)Hunden sind, geben ihr Wissen an andere Hundehalter weiter. „In diesem Kurs geht es nicht um den Hundesport, wie wir ihn betreiben, sondern um die Grundlagen“, so Frauenschuh. Die Dinge, die das Leben mit dem Hund leichter machen.

    Gelehrt werden die offensichtlich „leichten“ Dinge wie Sitz, Platz oder an der Leine gehen. „Wenn Hund und Herrchen dies können, dann macht das Miteinander viel mehr Spaß“, stellt Frauenschuh klar. Und Andreas aus Königsbrunn gibt ihm recht. Er ist „Hundeneuling“. Seine Lebensgefährtin hat mehr Erfahrung, nun muss er ran. „Das war eine gute Idee und macht Spaß“, gibt er zu. Nach einigen Kurseinheiten merkt er schon deutliche Verbesserungen im Zusammenspiel mit seinem Vierbeiner. „Früher war das Gassigehen fast schon Stress. Mittlerweile ist es richtig entspannend“, erzählt Andreas weiter. Dabei hat er auch festgestellt, dass vieles an ihm und nicht am Hund liegt – und so Gerhard Frauenschuh bestätigt, der sagt: „80 bis 90 Prozent muss der Mensch lernen. Der Hund hat es eigentlich recht schnell drauf.“

    In Schwabmünchen gibt es die Basisausbildung für Hund und Herrchen

    Eine Basisausbildung für Hund und Herrchen. Dies scheint gerade in Corona-Zeiten wichtiger denn je. Denn nach Angaben der Tierheime lagen die Abgabequoten in den vergangenen Monaten gut 25 Prozent über den sonst üblichen Werten. Und auch viele Züchter melden ein gestiegenes Interesse. „Ob das gut ist, wird sich zeigen“, ist Gerhard Frauenschuh vorsichtig. Denn wenn Kurzarbeit und Homeoffice vorbei sind, zudem der nasskalte Herbst kommt, dann wird der Hund plötzlich lästig. Vor allem, wenn es an der Erziehung fehlt. „Ein Hund ist ein Teil der Gesellschaft, daher sollte er auch, egal wie groß, erzogen werden. Zudem macht es einfach Spaß, mit dem Hund zu arbeiten“, betont der Vereinsvorsitzende. Und Hundeneuling Andreas stimmt zu: „Wenn man mit dem Hund geht und nicht der Hund mit mir, dann ist es nicht nur für mich, sondern auch für alle anderen, die uns begegnen, leichter und schöner.“

    Daher nickt Andreas auch zustimmend, wenn das Gespräch zum Thema „Hundeführerschein“ kommt – sprich die Verpflichtung, dass jeder Hundehalter eine Prüfung mit den Grundkenntnissen der Hundeführung ablegen muss. Auch Gerhard Frauenschuh würde so etwas begrüßen. „Das führt dazu, dass sich ein Mensch schon im Vorfeld mit dem Thema Hund mehr beschäftigt, intensiver überlegt, welche Rasse zu einem passt und sich dann auch mal beraten lässt“, erklärt er.

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