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Hiltenfingen: Großbrand in Hiltenfingen: Kripo ermittelt mutmaßlichen Brandstifter

Hiltenfingen

Großbrand in Hiltenfingen: Kripo ermittelt mutmaßlichen Brandstifter

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    Die ehemalige Zahnradfabrik Haugg in Hiltenfingen brannte Ende September ab.
    Die ehemalige Zahnradfabrik Haugg in Hiltenfingen brannte Ende September ab. Foto: Christian Kruppe (Archiv)

    Bei dem Großbrand Ende September in der ehemaligen Zahnradfabrik Haugg in Hiltenfingen war ein Schaden in Höhe von rund einer Viertelmillion Euro entstanden. Die Kripo hat nun einen 31-jährigen Mann als mutmaßlichen Brandstifter ermittelt. Warum er das Feuer gelegt haben soll, ist nicht bekannt. Die Staatsanwaltschaft nennt keine Details und Hintergründe. Die Ermittlungen zu einem möglichen Motiv und ob vielleicht noch weitere Personen an der Brandstiftung beteiligt waren, laufen weiter.

    In der Halle mit dem markanten schrägen Lichtleisten am Dach lagerten Maschinen und Papier einer Druckerei, die im August Insolvenz angemeldet hatte. Wegen des Papiers hatte sich in der Halle eine große Hitze entwickelt. Die beteiligten Feuerwehrmänner haben die Nacht noch genau vor Augen.

    Feuerwehren aus Hiltenfingen, Langerringen, Schwabegg, Bobingen und Schwabmünchen löschten den Großbrand in Hiltenfingen.
    Feuerwehren aus Hiltenfingen, Langerringen, Schwabegg, Bobingen und Schwabmünchen löschten den Großbrand in Hiltenfingen. Foto: Christian Kruppe (Archiv)

    Sanitäter handeln sofort und retten Menschenleben

    Als sie kurz nach Mitternacht in Hiltenfingen ankamen, brannte es bereits großflächig in der Halle. Ein Rettungswagen aus Bobingen, der kurz vorher in Schwabmünchen einen Einsatz hatte, war das erste Blaulicht vor Ort. Die beiden Sanitäter erfassten die Situation sofort und begannen damit, die Arbeiter aus dem Keller des ehemaligen Verwaltungstrakts der Fabrik zu holen. Dort lebten sie offenbar in einem Mehrbettraum - mit der abgetrennten Lagerhalle haben sie offenbar nichts zu tun.

    Brenzlige Situation: Es hätte auch Tote geben können

    Die Feuerwehr räumte dann das Haus, das etwa ein Dutzend Bewohner unverletzt verlassen konnte. Hätten die Flammen aus der Lagerhalle auf das Verwaltungsgebäude übergegriffen, dann wären sie eingeschlossen gewesen. "Sie hätten keine Fluchtmöglichkeit mehr gehabt", berichtete Stefan Missenhardt von der Feuerwehr Schwabmünchen. Es sei eine Frage von Minuten gewesen - die Flammen und der giftige Rauch hätten sich bereits im Erdgeschoss befunden.

    „Es war haarscharf", sagte später der Kommandant der Hiltenfinger Feuerwehr, Bernhard Maier. Sein Kollege Missenhardt betont: "Hätten die Feuerwehren nicht entschlossen gehandelt, oder wäre der Brand später gemeldet worden, dann wären die Schäden noch weitaus höher." Es hätte sogar Tote geben können.

    Rund 100 Freiwillige mehrerer Feuerwehren waren in der Nacht auf den Beinen.
    Rund 100 Freiwillige mehrerer Feuerwehren waren in der Nacht auf den Beinen. Foto: Christian Kruppe (Archiv)

    Der Schwabmünchner Feuerwehrkommandant bezeichnete den Einsatz, an dem sich die Freiwilligen aus Schwabmünchen, Schwabegg, Langerringen, Hiltenfingen, Bobingen und Vertreter der Kreisbrandinspektion beteiligten, als „Höchstleistung der Mannschaft und der Zusammenarbeit".

    100 Freiwillige der Feuerwehren kämpfen gegen die Flammen

    Damit genügend Wasser zum Löschen vor Ort war, mussten drei Pumpleitungen aufgebaut werden. Währenddessen wartete die Feuerwehr aus Bobingen mit einer weiteren Drehleiter in der Ortsmitte, um notfalls noch schnell eingreifen zu können. Rund 100 Freiwillige der Feuerwehren Schwabmünchen, Schwabegg, Langerringen, Hiltenfingen und Vertreter der Kreisbrandinspektion beteiligten sich an dem Einsatz. Allein die Schwabmünchner Wehr rückte mit 37 Helfern, einer Drehleiter und einem Großbelüfter an. Dazu kamen fünf Rettungswagen, ein Notarzt und mehrere Streifen der Polizei.

    Die Polizei sucht weiter nach Zeugen: Wer Hinweise zum Brand in Hiltenfingen geben kann, soll sich bei der Kriminalpolizei Augsburg unter der Telefonnummer 0821/323-3810 melden.

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