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Grimoldsried: Corona-Krise: Grimoldsrieds große Feier muss ausfallen

Grimoldsried

Corona-Krise: Grimoldsrieds große Feier muss ausfallen

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    Nach zweieinhalbjähriger Bauzeit wurden das Gemeinschaftshaus und der Dorfplatz von Grimoldsried am 4. September 2005 feierlich eingeweiht.
    Nach zweieinhalbjähriger Bauzeit wurden das Gemeinschaftshaus und der Dorfplatz von Grimoldsried am 4. September 2005 feierlich eingeweiht. Foto: Walter Kleber

    Grund zum Feiern hat heuer das kleine Staudendorf Grimoldsried: 15 Jahre sind es her, seit das Gemeinschaftshaus im Ortszentrum eingeweiht und ein Trägerverein gegründet wurde. Das schmucke Bürgerhaus ist heute aus dem (Vereins-)Leben in dem Mickhauser Ortsteil nicht mehr wegzudenken.

    In Feierlaune wären heuer eigentlich auch die beiden großen Ortsvereine: So kann die Feuerwehr auf ihr 140-jähriges Bestehen zurückblicken. Der Schützenverein „Eintracht“ wurde vor 70 Jahren gegründet. Das Dreifach-Jubiläum sollte im Juni mit einem großen Fest gefeiert werden. Doch die Corona-Pandemie hat von einem Tag auf den anderen alle Pläne zunichte gemacht, die Festtage im Schweinbachtal mussten abgesagt werden.

    Grimoldsrieder Gemeinschaftshaus war eine Gemeinschaftsaktion

    In einer beispielhaften Gemeinschaftsaktion haben die Grimoldsrieder das Großprojekt Gemeinschaftshaus vor 15 Jahren geschultert. Über 10 000 freiwillige Arbeitsstunden wurden während der knapp zweieinhalbjährigen Bauzeit von der Dorfgemeinschaft des 200-Einwohner-Ortes geleistet. Durch diesen ehrenamtlichen Beitrag konnten die Kosten – überwiegend getragen von der Direktion für Ländliche Entwicklung (DLE) in Krumbach und von der Gemeinde Mickhausen – in einem überschaubaren Rahmen gehalten werden.

    Die ganze Geschichte des Bauprojektes reicht gut dreißig Jahre zurück: Nach einem Großbrand vom Juni 1984 war die Brandruine in der Angerstraße über viele Jahre hinweg ein Schandfleck mitten im Dorf. Auf Betreiben der Bürgerschaft erwarb die Gemeinde Mickhausen im Jahr 2000 das Grundstück und räumte die Brandruine ab.

    Neuer Mittelpunkt für das Staudendorf Grimoldsried

    Am 15. Mai 2003 setzte der damalige bayerische Landwirtschaftsminister Josef Miller den offiziellen ersten Spatenstich. Treibende Kraft und Motor bei der Planung und beim Bau des Bürgerhauses war vom ersten Tag an Walter Lämmermeyer, der langjährige Zweite Bürgermeister und Vorsitzende der „Eintracht“-Schützen. Schon am 14. November 2003, gerade einmal ein halbes Jahr nach Baubeginn, konnte Richtfest gefeiert werden. Am 4. September 2005 wurde das neue Ensemble im Ortszentrum von Dr. Emmeram Kränkl, dem damaligen Abt des Augsburger Benediktinerstifts St. Stephan, feierlich eingeweiht und offiziell seiner Bestimmung übergeben.

    Jetzt hatte das kleine Staudendorf – nach dem Verlust von Schule, Pfarrhof und Dorfwirtschaft – wieder einen Mittelpunkt, ein Haus für die Vereine und die Dorfgemeinschaft. Kurzum: die neue „gute Stube“ von Grimoldsried, eine Heimstatt für vielfältige Unternehmungen der Vereine im Jahreslauf, aber auch für private Feiern und für externe Veranstaltungen, für die das Haus angemietet werden kann.

    Das komplette Management läuft unter der Regie des Trägervereins – von der Buchung bis zur Bewirtung. Eine enorme logistische Herausforderung für die Dorfgemeinschaft, die sich hier ehrenamtlich und mit viel Herzblut einbringt. Vorsitzender des Trägervereins ist seit dem ersten Tag Walter Lämmermeyer.

    Im Erdgeschoss sind das Feuerwehrgerätehaus mit zwei Stellplätzen, ein Gastraum sowie Küche und Toiletten untergebracht. Das Obergeschoss beherbergt einen 160 Quadratmeter großen Veranstaltungssaal mit Schießständen. Im Untergeschoss befindet sich ein Raum für die Pfarrei St. Stephan, sowie die Heizung und ein Lagerraum. Den angrenzenden Dorfplatz ziert ein Brunnen aus zwei großen Basalt-Findlingen. Ein Bildstock aus Granit, das Fundament für den Maibaum, Bäume und Sträucher, eine befestigte Feuerstelle und der „Speakers Corner“ komplettieren das gepflasterte Ensemble.

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