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Graben: Ärger um Anzeigen-Masche: Graben warnt Firmen vor angeblichen Inseraten

Graben

Ärger um Anzeigen-Masche: Graben warnt Firmen vor angeblichen Inseraten

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    Offenbar gibt es nicht nur in der Verwaltungsgemeinschaft Großaitingen ein Problem mit der Anzeigen-Masche eines Unternehmens aus Rheinland-Pfalz. Auch die Gemeinde Graben warnt nun vor der Firma.
    Offenbar gibt es nicht nur in der Verwaltungsgemeinschaft Großaitingen ein Problem mit der Anzeigen-Masche eines Unternehmens aus Rheinland-Pfalz. Auch die Gemeinde Graben warnt nun vor der Firma. Foto: Peter Stöbich (Archiv)

    Eine Werbefirma mit Sitz in Rheinland-Pfalz lockt örtliche Betriebe mit Inseraten. Dabei wird der Eindruck erweckt, dass die Anzeigen im örtlichen Gemeindeblatt erscheinen, was sie aber nicht tun. Dies ist offenbar nicht nur in der Verwaltungsgemeinschaft Großaitingen ein Problem. Auch die Gemeinde Graben warnt nun vor Anrufen und Schreiben der Firma.

    Die Masche: Besagte Firma ruft bei örtlichen Betrieben an und wirbt mit der Veröffentlichung von Anzeigen. Diese erscheinen aber nicht im Gemeindeblatt, sondern in einer sogenannten Bürgerinformationsbroschüre, die die Firma selbst herausgibt. „Sie vermitteln am Telefon den Eindruck, als ob sie mit der Gemeinde zusammenarbeiten“, sagt Bürgermeister Andreas Scharf.

    Unternehmer aus Graben erhielt Anruf und wurde stutzig

    Ein Gräbinger Unternehmer hat dies selbst erlebt. „Sie haben angerufen und behauptet, die Gemeinde gebe eine neue Broschüre heraus. Sie sagten, ich müsse lediglich bestätigen, falls ich eine Anzeige schalten möchte“, erinnert sich der Unternehmer, der namentlich nicht genannt werden will. Das machte ihn stutzig, denn er hatte schon mehrfach Anzeigen in der Gemeindebroschüre aufgegeben und wusste, dass es im Normalfall anders abläuft.

    Wie Grabens Bürgermeister Scharf erklärt, werde das Heft alle drei bis vier Jahre neu aufgelegt. Dafür arbeite die Gemeinde mit einer Werbeagentur mit Sitz in Nürnberg zusammen. Erscheint ein neues Heft, werden die örtlichen Betriebe direkt von der Gemeinde oder der beauftragten Firma informiert. Man werde nie am Telefon aufgefordert, ein Inserat zuzusagen, sagt der Gräbinger Unternehmer. Genau das tat jedoch besagte Werbefirma, weshalb er die Gemeinde informierte.

    Grabens Bürgermeister wandte sich schriftlich an die Werbefirma

    Dort waren die Mitarbeiter bereits hellhörig geworden. Denn auch bei ihnen waren zwei merkwürdige Anrufe eingegangen. „Die Anrufer behaupteten, sich für Graben zu interessieren, und baten um eine Gemeindebroschüre“, erinnert sich eine Mitarbeiterin. „Sie haben sich als Neubürger ausgegeben und nicht als Mitarbeiter einer Werbefirma.“

    Grabens Bürgermeister Andreas Scharf hat die Firma inzwischen schriftlich aufgefordert, die Anrufe zu unterlassen. „Ich habe mit einer Anzeige gedroht, sollten sie weiterhin so tun, als ob sie mit der Gemeinde zusammenarbeiten“, sagt Scharf. Darüber hinaus informierte die Gemeinde die Polizei.

    Dort ist über derartige Vorfälle allerdings nichts bekannt. „Bei uns ging bislang keine Anzeige eines betroffenen Unternehmens ein“, erklärt eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Schwaben Nord auf Nachfrage. Auch über die besagte Werbefirma mit Sitz in Rheinland-Pfalz liege nichts vor. Man könne keine konkrete Einschätzung dazu geben.

    Auch in der VG Großaitingen ist das Problem bekannt

    Dabei handelt es sich offenbar nicht um einen Einzelfall. In der Verwaltungsgemeinschaft Großaitingen meldeten sich in den vergangenen Wochen mehrere Betriebe und berichteten von ähnlichen Anrufen. Die VG warnt auf ihrer Homepage ebenfalls vor Anrufen oder Schreiben besagter Werbefirma. Im Internet finden sich zudem zahlreiche Hinweise über die dubiose Vorgehensweise der Firma.

    Die Gemeinde hat wegen der angeblichen Inserate auch die Polizei informiert.
    Die Gemeinde hat wegen der angeblichen Inserate auch die Polizei informiert. Foto: Alexander Kaya (Symbol)

    Und auch der Unternehmer aus Graben sagt, es sei nicht das erste Mal gewesen, dass er einen solchen Anruf erhielt. Es komme ein- bis zweimal im Jahr vor. Auch Kollegen seien betroffen. „Im ersten Moment klingt es seriös, aber wenn man nicht aufpasst, stimmt man einem Vertrag zu und zahlt bis zu 400 Euro im Jahr“, sagt er. Leider gebe es immer wieder Betriebe, die auf die Masche hereinfallen.

    Eine Stellungnahme der Werbefirma war gestern nicht zu erhalten. Auf deren Homepage heißt es, dass sich Anfragen häufen würden, ob das Unternehmen von einer Gemeinde mit der Erstellung einer Broschüre beauftragt worden sei. Dazu der Hinweis, dass es keiner Beauftragung durch Gemeinden bedürfe, um die firmeneigenen Produkte am Markt zu platzieren.

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