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Königsbrunn: Gleise, Sperren, Zeitplan: So laufen die Arbeiten für die Linie 3

Königsbrunn

Gleise, Sperren, Zeitplan: So laufen die Arbeiten für die Linie 3

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    In Königsbrunn laufen die Gleisarbeiten. Im September 2021 soll die Strecke komplett fertig sein.
    In Königsbrunn laufen die Gleisarbeiten. Im September 2021 soll die Strecke komplett fertig sein. Foto: Marcus Merk

    Wer mit dem Fahrrad von Augsburg nach Königsbrunn an der insgesamt 4,6 Kilometer langen Baustelle entlangfährt, sieht viel Sand, Absperrungen, Maschinen und Bauarbeiter. Entlang der Felder, wo die Gleise teilweise noch gar nicht liegen, ist es ruhig. An anderen Stellen fahren die Maschinen, werden Gleise gebaut oder Bahnübergänge fertiggestellt. Das Bauprojekt begann im Juli dieses Jahres, im September 2021 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, ehe der Betrieb im Dezember starten soll.

    Ganz am Ende, beim Königsbrunner Busbahnhof, sind die Arbeiten fast abgeschlossen. Die Wendeschleife, die die Straßenbahnlinie abschließt, liegt schon an ihrem Platz, genau wie das Überholgleis. In den Herbstferien wird hier noch die Straßendecke erneuert, zuvor werden die Bauarbeiten an der Kreuzung Königsallee/Ammerseestraße beendet.

    Beim ZOB in Königsbrunn liegen die Gleise bereits.
    Beim ZOB in Königsbrunn liegen die Gleise bereits. Foto: Marcus Merk

    Die Hunnenstraße und die Guldenstraße werden gesperrt

    Weiter nördlich ist der Bahnübergang an der Augsburger Straße seit Freitag fertig. Die komplette Fahrbahn ist jetzt wieder freigegeben. Als Nächstes wird die Hunnenstraße für die kommenden vier Wochen gesperrt, wenn dort die Gleise über die Fahrbahn gelegt werden. Im Anschluss daran wird ein Teil der angrenzenden Guldenstraße gesperrt. Auch hier überqueren die Bahngleise die Straße.

    „Baustellen sind immer mit Einschränkungen verbunden. Das geht nicht anders. Wir versuchen, die Anliegen der Bewohner umzusetzen, sodass es für jeden passt“, sagt Bauleiter Lars Horn. Auf der Baustelle am Brunnenzentrum wurde zum Beispiel extra ein Weg für ein altes Ehepaar geschaffen, das in der Nähe wohnt und mit einem Rollator nicht um die Baustelle herumgehen konnte.

    Trotz der Einschränkungen auf diesen viel befahrenen Straßen, komme es nicht zu mehr Staus, wie die Königsbrunner Verkehrsbehörde mitteilt. Trotzdem seien nicht nur Autofahrer, sondern auch Fußgänger und Radfahrer von den Sperrungen betroffen. Wegen Lärmschutz hatten Anwohner gegen den Planfeststellungsbeschluss geklagt, der aber im Eilverfahren abgewiesen wurde. Der Stadtrat hatte bereits früh in der Planungsphase beschlossen, begrünte Lärmschutzwände und Rasengleise mit besseren Schallschutzeigenschaften einbauen zu lassen.

    An den Gleisen der Straßenbahn wachsen Gras und Stauden

    Beim hoch liegenden Rasengleis, wie es in Augsburg verlegt wird, soll es so wirken, als würde die Straßenbahn im Gras fahren. In den Bereich der Schienen kommen ein wasserspeicherndes Substrat und Erde. Mit der Zeit sollen an den Gleisen dann Stauden hochwachsen. Das soll auch ein Lebensraum für Insekten sein. „Wir betonieren die Balken, zwischen den Balken und außen füllen wir Substrat auf und dann säen wir Rasen an“, beschreibt Bauleiter Lars Horn den Vorgang. Wegen des Substrats müsste man die Flächen nicht gießen, sagt er.

    Mit dem bisherigen Fortschritt der Arbeiten ist der Bauleiter zufrieden. Man liege sowohl zeitlich als auch finanziell im Plan. Das zeigt sich vor allem in Augsburg: Hier sind schon 1,7 der insgesamt zwei Kilometer langen Bahnstrecke fertig. In Königsbrunn sind es erst 600 Meter. Es fehlen noch zwei Kilometer. Hier gibt es leichte Verzögerungen, weil sich die Baustofflieferungen wegen der Corona-Pandemie verzögern. Der Kabeltiefbau ist auf der kompletten Strecke bereits abgeschlossen. „Alles, was unter Schottertragschicht ist, ist fertig“, sagt Horn.

    Ungefähr zwei Kilometer Gleisstrecke werden in Königsbrunn noch verlegt.
    Ungefähr zwei Kilometer Gleisstrecke werden in Königsbrunn noch verlegt. Foto: Marcus Merk

    Die Arbeiten an den Bahnübergängen dauern am längsten

    Zeitlich am aufwendigsten seien die Bahnübergänge. An diesen Stellen werden die Straßen auch neu asphaltiert. Alle Bahnübergänge sind technisch gesichert. In diesen Bereichen sind die Fugen in den Gleisen wartungsbedürftiger als an anderen Stellen. Bei den Übergängen von der Schiene zum Asphalt gibt es hier Wartungsfugen, die man einfach erneuern kann. „Das kann man immer nachgießen, wieder rausholen und wieder vergießen“, sagt Horn. Nicht so wartungsbedürftig ist das Gleisbausystem. Das halte 25 Jahre. Aber auch die Gleise werden an den Bahnübergängen höher belastet: "Die Schiene wird quer zur verlegten Richtung angefahren. Dafür ist sie nicht gedacht, deswegen sind sie an den Bahnübergängen eingedeckt“, erklärt Horn.

    Bei der Verlegung der Gleise spielt auch das Wetter eine Rolle. Weil die Betonage nur bei mehr als fünf Grad funktioniert und es zunehmend kälter wird, gibt es Hilfsmittel. „Wenn wir betonieren, decken wir das mit einer Winterbaufolie ab“, sagt Horn. Ansonsten kühle die Außenseite schneller ab und durch die Temperaturunterschiede außerhalb und innerhalb der Betonschicht entstünden Risse.

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