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Geschichte: Historiker sucht Bilder von der Haltestelle Mittelstetten

Geschichte

Historiker sucht Bilder von der Haltestelle Mittelstetten

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    So sah der Bahnhof Schwabmünchen im Jahr 1907 aus. Am Bahnsteig sind die Fuhrwagen zu erkennen, auf die Gepäck der Fahrgäste und Waren verladen wurden.
    So sah der Bahnhof Schwabmünchen im Jahr 1907 aus. Am Bahnsteig sind die Fuhrwagen zu erkennen, auf die Gepäck der Fahrgäste und Waren verladen wurden. Foto: Reinhold Breubeck, Lichtbildstelle Deutsche Bundesbahn; Sammlung Peter Rasch

    Peter Rasch hat schon die Geschichte vieler Eisenbahnstrecken in der Region dokumentiert. Dazu gehören zum Beispiel die Ammerseebahn, die Pfaffenwinkelbahn, das Schongauer Bähnle, die Lechfeldbahn oder die Fuchstalbahn. Derzeit hat er eine bestimmte Strecke im Blick: 2022 steht das Jubiläum „175 Jahre Eisenbahn Augsburg-Buchloe-Kaufbeuren“ an. Zur Illustration sucht er noch Fotos.

    Von längst stillgelegten Bahnhöfen wie Großaitingen oder Lamerdingen und von seit langer Zeit aufgegebenen Haltepunkten wie Göggingen oder Wehringen hat Rasch bereits alte Fotos zusammentragen können. Einzig zum Haltepunkt Mittelstetten am heutigen Streckenkilometer 20,02 fehlt ihm noch Material. Der Halt wurde nach seinen Recherchen am 1. Mai 1901 eröffnet und im Jahr 1950 wieder stillgelegt. Er befand sich knapp zwei Kilometer östlich von Mittelstetten in Verlängerung der St.-Magnus-Straße. Rasch hofft, dass der eine oder andere Zeitungsleser sein Bildarchiv öffne.

    Längst vergessener Haltepunkt Mittelstetten

    Rund 50 Jahre lang existierte hier auch der heute längst vergessene Haltepunkt Mittelstetten, wenige Kilometer nördlich von Schwabmünchen. Die rund 60 Kilometer lange, 1847 eröffnete Bahnstrecke von Augsburg über Buchloe nach Kaufbeuren war ein Teil der im Jahr 1854 vollständig fertiggestellten Ludwig-Süd-Nord-Bahn von Hof (Saale) nach Lindau (Bodensee). König Ludwig I. beeinflusste damals deutlich die Entwicklung der Eisenbahn in Bayern. Die Eröffnung der privat finanzierten Strecke Nürnberg-Fürth überzeugte ihn von den Möglichkeiten dieser neuen Technik.

    Eisenbahnhistoriker Peter Rasch erklärt: „Nach den Erfahrungen mit dem Bau der rund 60 Kilometer langen Strecke von München nach Augsburg durch die private München-Augsburger-Eisenbahn-Gesellschaft und der Eröffnung der Strecke am 1840 zeigte sich, dass weitere Eisenbahnstrecken vom Staat geplant und finanziert werden mussten. So entstanden Pläne für ein Eisenbahnnetz im Königreich Bayern.“

    Wer hat noch alte Bilder?

    Im Jahr 1843 wurde vom König das „Eisenbahndotationsgesetz“ unterzeichnet. Es sicherte die Finanzierung von Planung und Bau der 566 Kilometer langen Ludwigs-Süd-Nord-Bahn von Hof (Saale) über Kulmbach, Bamberg, Nürnberg, Nördlingen, Donauwörth, Augsburg, Kempten (Allgäu) und Immenstadt nach Lindau (Bodensee). Baukosten waren rund 62,1 Millionen Gulden.

    Ein Jahr später wurden die Königlich-Bayerischen-Staatseisenbahnen gegründet. Diese trieben den Bau der einzelnen Streckenabschnitte der Ludwig-Süd-Nord-Bahn schnell voran. Der Abschnitt von Augsburg über Bobingen, Schwabmünchen und Buchloe nach Kaufbeuren wurde am 1. September 1847 offiziell eröffnet. Rasch: „Die Fahrt von Augsburg nach Kaufbeuren dauerte gerade einmal zwei Stunden, eine für damalige Zeiten unvorstellbare Reisegeschwindigkeit.“

    Wer hat noch alte Bilder vom Haltepunkt Mittelstetten? Von der Verabschiedung der Tante am Bahnsteig? Vom Sohn am Bahnsteig auf dem Weg zum Militär? Die Ankunft eines lieben Verwandten in Mittelstetten? Mailen Sie ihre Ansichten an redaktion@schwabmuenchner-allgemeine.de.

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