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Gennach: Vier Milliarden teure Fahne wird erneuert

Gennach

Vier Milliarden teure Fahne wird erneuert

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    Noch sind die Fahnen des Soldaten- und Veteranenvereins, der Edelweiß-Schützen und der Feuerwehr mit weißem Tuch verhüllt. Bei der Fahnenweihe werden sie der Öffentlichkeit präsentiert.
    Noch sind die Fahnen des Soldaten- und Veteranenvereins, der Edelweiß-Schützen und der Feuerwehr mit weißem Tuch verhüllt. Bei der Fahnenweihe werden sie der Öffentlichkeit präsentiert. Foto: Hieronymus Schneider

    Drei Vereine aus dem kleinen Ort Gennach haben ihre traditionsreichen Fahnen entweder ganz oder runderneuert. Dieses Ereignis wird am Sonntag, 9. September, mit einer kirchlichen Fahnenweihe und anschließendem Fest im Musikantenstadel gefeiert.

    Fahne des Soldaten- und Veteranenvereins stammt von 1899

    Der Soldaten- und Veteranenverein ist zwar nicht der älteste der drei Vereine, hat aber die älteste Fahne – sie stammt aus dem Jahr 1899. Der Einsatz in den vergangenen fast 120 Jahren hat seine Spuren hinterlassen und es zeigten sich deutliche Verschleißerscheinungen. Der Vorstand stellte sich die Frage, ob eine kostspielige Restaurierung ohne Garantieanspruch oder eine Neubeschaffung besser sei. Die Entscheidung fiel auf die günstigere Lösung, nämlich die Anfertigung einer neuen Fahne – größtenteils nach dem Muster des alten Originals.

    Die Vorderseite zeigt das königliche Wappen, da die Vereinsgründung noch im Königreich Bayern geschah. Über dem Wappen steht der Schriftzug „Mit Gott für’s Vaterland“ und darunter „In Treue fest“. Die vier Seitenränder sind mit Eichenlaub bestickt, dem Symbol für Treue, Standfestigkeit und der nationalen Einheit. In den vier Ecken erinnern Eiserne Kreuze an die gefallenen Kameraden von 1870/71, 1914-18 und 1939-45. Die Rückseite zeigt das Gennacher Wappen, umrahmt wird es mit Lorbeerblättern, die für Unvergänglichkeit stehen. Über dem Wappen steht der Vereinsname „Soldaten- und Veteranenverein Gennach“, in den Ecken das Gründungsjahr 1900 und das der neuen Fahnenweihe 2018 mit dem Eisernen Kreuz und dem Wappen des Freistaates Bayern.

    Schützenverein bezahlte mehr als vier Milliarden Reichsmark für die Fahne

    Nicht ganz so alt ist die Fahne des Schützenvereins „Edelweiß“, die im Jahr 1923 von der Fahnenstickerei Auer in München hergestellt wurde. Eine Anekdote aus der Vereinschronik besagt, dass der Preis wegen der Inflation zwei Millionen Reichsmark betrug. Die Hälfte davon wurde bei Auftragserteilung am 25. Juni 1923 einbezahlt. Bis zur Abholung am 25. September war der Preis für die zweite Hälfte der Kaufsumme auf stolze vier Milliarden Reichsmark gestiegen. Diese konnten nur bezahlt werden, weil das Vereinsmitglied Wilhelm Zimmermann an diesem Tag Teile seiner Schafherde in der Nähe von

    Feuerwehr orientiert sich am Originalzustand von 1927

    Die Freiwillige Feuerwehr wurde am 1. Januar 1877 gegründet und ist der älteste Verein Gennachs. Eine Fahne erhielt sie erst zum 50. Gründungsjubiläum am 29. Mai 1927. Die Gemeinde bezahlte dafür 550 Mark an die Kunststickerei Auer in München. Die erste komplette Renovierung fand 1968 statt, dabei ging das ursprüngliche Aussehen verloren und die Fahne erhielt eine moderne Gestaltung. Einzig die Motive des Heiligen Florian mit Lorbeerkranz und das Feuerwehrwappen mit Eichenlaub blieben original erhalten. Bei der zweiten Renovierung 1988 erhielt die Fahne neue Grundstoffe, die Gestaltung wurde von 1968 übernommen. Nach nunmehr 30 Jahren entschied sich der Vorstand für eine Generalsanierung, wobei nach dem Wunsch der Vereinsmitglieder der Originalzustand von 1927 so weit wie möglich wieder hergestellt wurde.

    Die Vorderseite zeigt das Feuerwehrwappen mit Helm, Trompete, Tau, zwei gekreuzten Äxten und eine Fackel gekreuzt mit dem Einreißhaken. Das Wappen wird umrahmt von einem Kranz aus Eichenlaub. Der Vereinsname ziert die obere und untere, das Gründungs- und Weihejahr die linke und rechte Seite des Wappens. Die Rückseite zeigt den Schutzpatron der

    Festakt mit Jubiläums-Böllerschießen

    Der Festtag beginnt mit dem Weckruf durch die Musikkapelle Gennach und den Langerringer Böllerschützen um 6 Uhr. Um 8.30 Uhr stellen sich alle Vereine an der Kreuzung Dorfstraße/Birkenseeweg zum Kirchenzug zur Pfarrkirche Johannes der Täufer auf. Die Eucharistiefeier mit der Fahnenweihe beginnt um 9 Uhr. Nach dem Gottesdienst ziehen die Fahnenabordnungen zur Kranzniederlegung zum Kriegerdenkmal. Ab 11 Uhr beginnt die Feier mit Grußworten im Musikantenstadel. Beim Mittagessen unterhält die Gennacher Musikkapelle. Um 14 Uhr gibt es ein Jubiläums-Böllerschießen der Böllerschützen Langerringen, die ihr 20-jähriges Bestehen feiern. Bei Kaffee und Kuchen mit Kinderunterhaltung klingt der

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