Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schwabmünchen
Icon Pfeil nach unten

Fortsetzung "Die Hebamme": Sat.1 dreht in Mickhausens altem Schloss

Fortsetzung "Die Hebamme"

Sat.1 dreht in Mickhausens altem Schloss

    • |
    Gut ein Duzend Fotografen und Kameramänner verschiedener Medien waren bei den Dreharbeiten vor Ort
    Gut ein Duzend Fotografen und Kameramänner verschiedener Medien waren bei den Dreharbeiten vor Ort Foto: Christian Kruppe

    Etwas surreal ist der erste Eindruck, der sich beim Betreten des Mickhauser Schlosshofes bietet. In Mitten von Wohnmobilen, Lastwagen, Kameras und anderem technischen Utensilien stehen eine handvoll Leute in mittelalterlicher Kleidung. Genau um die dreht sich in Mickhausen alles. Denn das mehr als 500 Jahre alte Mickhauser Schloss dient derzeit als Kulisse für einen Film. Der Privatsender Sat.1 dreht hier die Fortsetzung des Erfolgs „Die Hebamme“. Unter ihnen die Schauspielerin Josephine Preuß, die für ihre Darbietung im ersten Teil den „Bambi“ erhielt.

    "Die Hebamme" spielt in Wien

    Fünf Drehtage verbringt die Filmcrew in den Stauden. Dabei entstehen reine Innenaufnahmen. Produzent Jan Ehlert erklärt, weshalb das Team ausgerechnet in Mickhausen dreht: „Ein Teil des Films wird im historischen Wasserwerk am Hochablass in Augsburg gedreht, daher wurde nach einem passenden Objekt in der Nähe gesucht.“ Rund 20 Filmminuten entstehen in den Stauden. Doch von der malerischen Landschaft der westlichen Wälder wird nichts zu sehen sein. „Es werden häusliche Szenen gedreht. Dazu nutzen wir sechs Räume,“ erklärt der Produzent. Der größte Teil der Filmhandlung spielt in Wien, doch gedreht wurde in Tschechien,

    Beim Betreten des alten Schlosses kommt der surreale Eindruck wieder. Links und rechts im Durchgang stehen alte Autos und ein Wohnwagen. Hier wirkt nichts mittelalterlich. Doch der Weg in den ersten Stock ist wie eine Zeitreise. Nach ein paar Stufen geht es in ein Zimmer und man ist mitten im 18. Jahrhundert. Alte Möbel, passende Utensilien, dazu die Schauspieler in ihren Kostümen. Gut ein Dutzend Fotografen ringen um den besten Platz, um die Protagonisten des Films in der Kulisse ablichten zu können. Diese lächeln professionell in die vielen Objektive, lassen sich nicht aus der Ruhe bringen, wenn der eine oder andere Fotograf noch „mehr Zähne“ fordert.

    Ruhiger wird es, wenn gedreht wird. Dann muss absolute Stille im Umfeld herrschen. Selbst in den Fluren und im Innenhof, gar in der Eingangshalle des Schlosses ist kein Laut zu hören, obwohl zwischen der Halle und dem Zimmer, in dem gedreht wird, einige Meter und eine geschlossene Tür liegen.

    Höchste Konzentration am Drehort

    Direkt am Drehort herrscht nicht nur Stille, sondern auch höchste Konzentration. Die Schauspieler sind in ihren Ausgangspositionen, während die Kameramänner noch an der richtigen Position feilen. Dann fällt das bekannte Kommando „Action“ und es geht los. Die zu drehende Szene dauert keine zwei Minuten. Regisseur Hannu Salonen ist mit dieser ersten Probe ganz zufrieden, gibt nur wenige Korrekturanweisungen. Dann müssen alle, die nicht an der Szene arbeiten das Set verlassen. „Aber leise,“ flüstert ein Teammitglied.

    Regisseur Hannu Salonen dreht gerne in dem alten Mauern des Mickhauser Schlosses: „Das ist besser als in einem Studio. Es wirkt echter, man ist gezwungen sich den Gegebenheiten anzupassen und findet so besser rein. Außerdem ist es billiger, als solche Räume in einem Studio nachzubauen.“ Auch wenn die Schauspieler wenig von der Gegend mitbekommen, gefällt es ihnen doch. Hauptdarstellerin Josephine Preuß kennt nur den Weg von der Pension, in der sie schläft, zum Drehort, findet den aber „zuckersüß“.

    Ihr Kollege Johannes Nussbaum war am Freitag zum ersten Mal in Mickhausen, zeigte sich aber begeistert: „Schon beim betreten des Sets kommt man sofort in die richtige Stimmung.“ Kein Wunder, denn das alte Gebäude bietet einige ursprünglich wirkende Räume und der leicht muffige Duft im Treppenhaus weist auf charmante Weise auf das Alter des Gemäuers hin.

    Alicia von Rittberg, sie war auch schon im ersten Teil dabei, findet es schön, in den Stauden zu drehen. Die junge Schauspielerin stammt aus München, daher ist ihr „hier alles ein bisschen vertraut“.

    Doch nicht nur das Filmteam freut sich über den Drehort. Auch Norbert Dutschmann, Eigentümer des Schlosses, ist zufrieden: Mit der Miete „kann ich wieder in den Unterhalt des Gebäudes investieren.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden