Ja, das ist Zilli Klopfer auf dem alten Foto. Erna Mayerle, geboren 1929, hält es in der Hand und zeigt es Jakob Demmel, der noch einmal vier Jahre älter ist als sie. Die beiden gehören zu den wenigen Fischachern, die sich noch an die Zeit erinnern können, als es dort in den Stauden eine recht große jüdische Gemeinde gab. Genau heute vor 75 Jahren, am 10. August 1942, wurden die letzten zehn von ihnen verschleppt. Sie wurden gezwungen, einen Zug zu nehmen, der sie über die Zwischenstation Milbertshofen zwei Tage darauf direkt ins Konzentrationslager Theresienstadt brachte. Überlebt hat keiner dieser zehn jüdischen Nachbarn, genauso wenig wie die 56 anderen Frauen, Männer und Kinder, die bereits am 1. April in Richtung Polen ihre Heimatgemeinde verlassen mussten. Die meisten von ihnen gelten als „verschollen in Piaski“.
Fischach