Einfriedungen entlang der Hauptstraße, die in den Augen des Mittelneufnacher Gemeinderats dem Ortsbild nicht angemessen sind, waren der Anlass für eine Diskussion zum Erhalt des dörflichen Charakters der Gemeinde. Denn bislang kann der Rat ohne innerörtliche Bauleitplanung nicht steuernd eingreifen. Das soll sich ändern.
Bürgermeisterin Cornelia Thümmel wies darauf hin, dass es immer mehr Leerstände, vor allem landwirtschaftlicher Gebäude, entlang der Hauptstraßen gebe. Wenn deren Verkauf oder Abriss anstünde, sei ein innerörtlicher Bebauungsplan wünschenswert, um das Ortsbild in seinem Charakter erhalten zu können. In einer Diskussion arbeiteten die Gemeinderäte heraus, welche Gesichtspunkte dabei Priorität haben: Vorgärten mit niederer Begrenzung machten den Charme eines Dorfes aus, Lärmschutzwände dagegen erzeugten Tunnelblick beim Durchfahren. Es sollen keine Betonklötze entstehen, sondern höchstens zweieinhalb geschossige Häuser mit Satteldächern und begrenzter Firsthöhe. Bei einer offenen, nicht zu dichten Bebauung müsse auch an ausreichend Stellplätze für Autos gedacht werden, um ein Zuparken der Hauptstraße zu verhindern. Garagen und Nebengebäude sollen gestalterisch definiert werden und zum schwäbisch-dörflichen Grundcharakter passen.
Auch Ideen aus der Dorferneuerung griffen die Gemeinderäte wieder auf: Kleine Dorfoasen als Treff- und Ruhepunkte wären wünschenswert, ein Spielplatz und eventuell Raum für eine dezentrale Energieversorgung auf dem Weg zur energieneutralen Gemeinde. Letztendlich beschloss der Rat einstimmig das Aufstellen eines Bebauungsplans für den Mittelneufnacher Ortskern. Wie auch schon in anderen Staudengemeinden stellte Claudia Schuster, Geschäftsführerin der Regionalentwicklung Stauden (Res), ein Konzept der sogenannten Integrierten ländlichen Entwicklung (Ile) vor, in das die
Die Mittelneufnacher Jugend stellte in der Sitzung einen Antrag für einen allgemeinen, festen Jugendtreff und unterbreitete dem Rat ihr Konzept. Der Gemeinderat wird jetzt darüber beraten. Der neue Seniorenbeauftragte der Gemeinde, Hermann Zott, stellte dem Rat außerdem seine Idee nummerierter Bänke der Besinnungswege vor. In Zusammenarbeit mit der Rettungsleitstelle wäre bei einem Notfall die Standortfrage schnell geklärt.