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Königsbrunn: Die neue Leiterin will das Profil des Mehrgenerationenhauses schärfen

Königsbrunn

Die neue Leiterin will das Profil des Mehrgenerationenhauses schärfen

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    Ramona Markmiller ist die neue Chefin des Mehrgenerationenhauses in Königsbrunn. Ihr Büro hat sie übergangsweise im Jugendzentrum Matrix.
    Ramona Markmiller ist die neue Chefin des Mehrgenerationenhauses in Königsbrunn. Ihr Büro hat sie übergangsweise im Jugendzentrum Matrix. Foto: Adrian Bauer

    Die ersten Monate als Leiterin des Königsbrunner Mehrgenerationenhauses bestehen für Ramona Markmiller im Wesentlichen aus Kennenlerngesprächen: Sich mit allen Akteuren zu treffen, die sich in Königsbrunn auf die ein oder andere Weise sozial engagieren, dauert ein Stück. Ein Umstand, der die 26-Jährige, die in Königsbrunn aufgewachsen ist, freut: "Es ist ein großes Privileg, dass ich erst einmal eintauchen kann. Ich muss nichts neu erfinden, sondern kann mich darauf konzentrieren, Bestehendes zu stärken und zu vernetzen."

    Das Konzept der Mehrgenerationenhäuser stammt aus der Bundespolitik: Mit freiwilligem Engagement und möglichst generationenübergreifend sollen Projekte in Bereichen wie (digitale) Bildung, Integration, Inklusion oder Begegnung geschaffen und gefördert werden. Was genau infrage kommt, soll vor Ort nach Bedarf entschieden werden. Bislang wurde diese Aufgabe von Achim Friedrich von der St.-Gregor-Jugendhilfe mit übernommen. Seit Herbst liegt die Leitung des Hauses in der Zuständigkeit der Stadt und bei Ramona Markmiller, die nach dem Abschied von Klaus Förster auch Aufgaben in der städtischen Seniorenarbeit übernommen hat.

    Das Mehrgenerationenhaus soll eine feste Größe in Königsbrunn sein

    Mittelfristiges Ziel sei es, das Mehrgenerationenhaus als feste Größe in der Stadt bekannt zu machen, sagt Markmiller: "Wer zu einem sozialen Thema eine Frage hat, soll wissen: Ich kann mich ans Mehrgenerationenhaus wenden." Dort könne man die Menschen an die passenden professionellen Beratungsstellen im Haus, wie dem Familienbüro, oder andere Angebote weitervermitteln. Zudem können sich Ehrenamtliche beim MGH engagieren, wo man eng mit der Freiwilligenagentur zusammenarbeitet.

    Ein wichtiger Punkt dabei ist auch, den Unterschied zwischen dem Mehrgenerationenhaus und der Wohnanlage Generationenpark deutlich zu machen. Mit dessen Kümmerin Marcella Wolf arbeitet sie weiterhin sehr eng zusammen, unter anderem leitet Wolf auch den Seniorenfahrdienst. "Wir müssen einfach Klarheit schaffen: Was macht das Mehrgenerationenhaus eigentlich?", sagt Markmiller.

    Bei Projekten soll es keine Doppelstrukturen geben

    Bei den eigenen Angeboten will Ramona Markmiller genau prüfen, was in der Stadt wirklich gebraucht wird. Dopplungen zu bestehenden Angeboten will sie vermeiden. So bleibt neben der Pflege von laufenden und bestens etablierten Projekten wie den Lesepaten oder dem Seniorenfahrdienst vor allem das Füllen von Lücken im Angebot in der Stadt. Kurzfristig schweben ihr Mediensprechstunden vor, bei denen Jugendliche Senioren erklären, wie Kommunikationsmittel wie Videochats funktionieren. Der Bedarf sei in Zeiten von Kontaktbeschränkungen sicher da, sagt sie. Erste Gespräche mit Kulturbüro und Volkshochschule sowie der Matrix gab es schon.

    Mittelfristig soll ein offener Treff etabliert werden, mit einem frei nutzbaren Internet-Computer, einer Teeküche und einem Büro, in dem eine Ansprechperson für Fragen zur Verfügung steht. Die bislang bestehende Kooperation mit dem Café Mozart als wichtiger sozialer Treffpunkt in Königsbrunn soll durch das Angebot des Offenen Treffs im Gemeinschaftsraum des MGH ergänzt werden.

    Stadt Königsbrunn sucht Räume für einen offenen Treff

    Den offenen Treff ins Café Mozart zu integrieren, ist nicht möglich. Das alte Gebäude am Kirchplatz von St. Johannes ist nicht barrierefrei. "Und die Betreiber können neben ihren Gastronomiebetrieb nicht auch noch Beratungen leisten", sagt Ramona Markmiller. Wo Räume für solch einen Treffpunkt eingerichtet werden, dazu laufen momentan Gespräche - eine Möglichkeit wäre das neue Gebäude an der Marktstraße.

    Auf der Agenda steht dabei auch ein neues Büro für die Leiterin selbst. Ramona Markmiller sitzt seit November in einem Büro im Jugendzentrum Matrix. Das bisherige Büro im Mehrgenerationenpark, das sie sich mit Marcella Wolf teilte, war so klein, dass die Corona-Abstände nicht eingehalten werden konnten, sobald eine von beiden Besuch empfing. So kam es zu der kurzfristigen Absprache mit Matrix-Leiter Ralph Engelstätter.

    Das Matrix eignet sich nicht als permanenter Standort

    Dabei steht Engelstätter nicht nur als bestens vernetzter Ansprechpartner während der Einarbeitung zur Verfügung, es soll in näherer Zukunft auch weitere gemeinsame Projekte von Mehrgenerationenhaus und Jugendzentrum geben. Auf lange Sicht sei der Standort aber nicht optimal, sagte Bürgermeister Franz Feigl bei Markmillers Vorstellung im Hauptausschuss des Stadtrates. Florian Kubsch (SPD) hatte darauf hingewiesen, dass Kooperationen zwar erwünscht seien, das Matrix aber ein Ort der offenen Jugendarbeit bleiben solle.

    Für die nächsten ein bis anderthalb Jahre kann Ramona Markmiller nun aber im Jugendzentrum bleiben. Das Büro hat einen eigenen Zugang und ist barrierefrei erreichbar. So soll es ein guter Ausgangspunkt werden, um die Arbeit des Mehrgenerationenhauses weiterzuentwickeln.

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