Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schwabmünchen
Icon Pfeil nach unten

Corona-Krise: Supermarktleiter über die Corona-Krise: Bis zur letzten Rolle Klopapier

Corona-Krise

Supermarktleiter über die Corona-Krise: Bis zur letzten Rolle Klopapier

    • |
    Leere Regale sind momentan ein gewohntes Bild in vielen Supermärkten. Insbesondere Toilettenpapier wird nachgefragt und ist schnell ausverkauft.
    Leere Regale sind momentan ein gewohntes Bild in vielen Supermärkten. Insbesondere Toilettenpapier wird nachgefragt und ist schnell ausverkauft. Foto: Marcus Merk

    Die Fächer für das Toilettenpapier sind komplett leer. Im Rewe-Markt in Schwabmünchen liegt am Montagnachmittag keine einzige Rolle mehr. Der vergriffene Vorrat an

    Viele Autos stehen am Montag vor dem Rewe in Schwabmünchen, viel los ist im Supermarkt aber nicht. Eine Frau läuft mit Mundschutz und Einmalhandschuhen durch die Gemüseabteilung, eine andere Dame trägt ebenfalls Einmalhandschuhe. Sie wirkt ganz entspannt. Sie kaufe so ein wie immer, und es käme für sie auch nicht in Frage, nicht mehr aus dem Haus zu gehen, sagt sie. Die Handschuhe seien keine Panikmache, sondern nur eine Vorsichtsmaßnahme.

    Im Schwabmünchen sind noch nahezu alle Lebensmittel in den Regalen zu finden. Auffällig ist, dass viele Äpfel gekauft wurden. Das Toilettenpapier ist gänzlich vergriffene. Keiner der Kunden hat am Montag einen überfüllten Einkaufswagen. Die meisten sind mit kleinen Tragetaschen unterwegs. Insgesamt sei viel los und die Menschen würden häufig große Mengen kaufen, sagt ein Kassierer.

    Corona-Krise: "So etwas habe ich noch nie erlebt"

    Toilettenpapier ist im kleinen Edeka-Markt in Schwabmünchen noch vorhanden, allerdings stehen nur noch wenige Pakete Mehl im Regal, auch der Reisvorrat ist dezimiert. Auffällig: Sowohl Apfelsaft als auch Apfelsaftschorle sind in den Regalen am Montagnachmittag nicht mehr zu finden. Die Menschen kaufen vor allem Produkte, die sich länger halten, so sind auch zwei H-Milch-Marken ausverkauft. Auch das Gemüse wird stark nachgefragt, nur noch ein einzelner Salatkopf liegt in der Kiste vorne am Eingang.

    Von einer riesigen Nachfrage berichtet Christian Toth, Leiter des Edeka-Marktes in Königsbrunn. Der Ansturm sei riesig, sagt er. „Es gibt immer gute Zeiten wie Ostern oder Weihnachten, aber so etwas habe ich noch nie erlebt.“ Auch am Montag ist sein Markt wieder mit Menschen gefüllt, die das kaufen, was am Wochenende übrig geblieben ist. Toth wartet am Montag dringend auf die nächste Lieferung.

    Die Marktzentrale empfehle den Händlern auf Bestand einzukaufen und die Lager zu füllen, sagt Toth. „Die Händler vor Ort sollen schauen, dass jeder etwas abbekommt.“Er weiß: Es sind Beschränkungen geplant. Die Kunden sollen nur noch in handelsüblichen Mengen einkaufen. So sollen mehr Kunden ihre Wunscheinkäufe bekommen. Außerdem lasse sich Streit vermeiden.

    Coronavirus: Kunden kaufen kanisterweise Kraftstoff

    Auch in anderen Rewe-Märkten ist die Nachfrage nach länger haltbaren Produkten wie Drogerieartikeln oder Konserven groß, einen Engpass an Nahrungsmitteln soll es aber nicht geben. „Die Warenversorgung ist unverändert stabil“, teilt Kristina Schütz, Pressesprecherin der Rewe Group, mit. Lediglich die Frequenz der Belieferung der Penny- und Rewe-Märkte sei erhöht worden.

    Auch im V-Markt in Bobingen kaufen die Menschen Nahrungsmittel in großen Mengen. Martin Glöckner, Sprecher der V-Markt-Zentrale, versteht das Verhalten vieler Kunden nicht. „Es gibt keinen Grund für Hamsterkäufe, wir haben genug Lebensmittel“, sagt er. Trotzdem: In der momentanen Ausnahmesituation könne es immer wieder zu ungewöhnlichem Verhalten kommen. Das betreffe sowohl die Supermärkte als auch Tankstellen, von denen das Unternehmen 31 besitzt. „Es kommt vor, dass Kunden kanisterweise Kraftstoff kaufen“, sagt Glöckner. Manche würden sogar eigene Behälter mitbringen, andere würden leere Kanister in der

    Vorratskäufe weiten sich auf viele Bereiche aus. Das am meisten verbreitete Phänomen ist der überfüllte Einkaufswagen im Supermarkt, und wer schnell ist, bekommt sogar Toilettenpapier.

    Lesen Sie dazu auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden