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Bundeswehr: Neuer Chef für den elektronischen Kampf

Bundeswehr

Neuer Chef für den elektronischen Kampf

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    Mit einer feierlichen Zeremonie übergab Generalmajor Dr. Jan Kuebart (mitte) das Kommando von Oberstleutnant Ulf Birkenstock (rechts) an Oberstleutnant Matthias Raith (links).
    Mit einer feierlichen Zeremonie übergab Generalmajor Dr. Jan Kuebart (mitte) das Kommando von Oberstleutnant Ulf Birkenstock (rechts) an Oberstleutnant Matthias Raith (links). Foto: Uwe Bolten

    Unter den Dienststellen am Militärstützpunkt Lechfeld spielt das „Zentrum Elektronischer Kampf Fliegende Waffensysteme“ eine in der Öffentlichkeit kaum bekannte Rolle: Die Frauen und Männer arbeiten nicht nur in einem extra abgeschirmten Gebäude in der Ulrichkaserne, sondern sind auch hauptsächlich mit geheimhaltungsbedürftigen Aufgaben betraut. „Wir programmieren die Selbstschutzanlagen aller Luftfahrzeuge der Bundeswehr. Die vom Werk integrierten Warnanlagen, etwa zur Radar- oder Raketenerfassung, werden für die jeweiligen Erfordernisse mit Daten gefüttert“, erläutert der Presseoffizier des Zentrums. Die Aufgabe ist herausfordernd: „Durch die schnelle Entwicklung in Elektronik und Lasertechnologie ist unsere Arbeit wie ein Katz- und Mausspiel.“

    Schon die Tornados des JaboG 32 hatten spezielle Fähigkeiten

    Elektronische Fähigkeiten waren schon Merkmale einer früheren Spezialität am Lechfeld. So konnten die ECR-Tornados des Jabog 32 mit ihrer speziellen Elektronik während der Balkanmissionen der Nato die Radarstrahlung bedrohender Raketenstellungen orten und allein dadurch diese zwingen, sich selbst abzuschalten, um nicht unter Beschuss zu geraten.

    Um was es beim elektronischen Kampf heute geht, sprach bei einem feierlichen Appell in einer Werfthalle auch Generalmajor Dr. Jan Kuebart an, der Kommandeur Fliegende Verbände im Luftwaffentruppenkommando der Bundeswehr. Er hob damit die Bedeutung dieser einmaligen Dienststelle hervor. „Für die Stärkung der Überlebensfähigkeit im elektromagnetischen Spektrum spielt das Zentrum eine große Rolle. Dafür brauchen wir intelligente und kompetente Menschen. Die Kenntnisse fallen uns nicht in den Schoß. Die Luftfahrtbesatzungen können sich auf die Kompetenz des Zentrums verlassen“, sagte der Zwei-Sterne-General.

    Elektronik schützt Flugzeuge vor Angriffen

    Verbunden hat er das mit Dank und Anerkennung für den scheidenden Leiter, Oberstleutnant Ulf Birkenstock, der nach über zweijähriger Führungsaufgabe als Referent in den Leitungsstab des Ministeriums für Verteidigung wechselt. Birkenstock dankte den Mitarbeitern: „Ihre Leistung hat, neben den vielfältigen Aufgaben hier vor Ort, auch Polygone zu einem international gefragten Übungsvorhaben gemacht.“ Gemeint ist ein Areal im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Frankreich. Es ist die einzige Ausbildungseinrichtung für den elektronischen Kampf in Mitteleuropa und gehört mit zu dem auf Kleinaitinger Flur liegenden Zentrum.

    Ein Unikat in der Bundeswehr

    Der neue Dienststellen-Leiter, Oberstleutnant Matthias Raith, dankte der militärischen Führung für das Vertrauen, dass mit seiner neuen Aufgabe verbunden sei. „Ich war im Rahmen meiner vorherigen Tätigkeit im Bereich der Missions-Avionik häufiger in Kleinaitingen. Und habe da schon das Zentrum als qualitativ hochwertige Dienststelle kennengelernt“, sagte er zur angetretenen Truppe. Ihm sei bewusste, dass es sich um das Zentrum um eine Unikat-Dienststelle handele.

    Als aktuelle Aufgabe, die es zu bewältigen gelte, führte er beispielsweise die Programmierung der Selbstschutzanlage der C-130 Transportflugzeuge, die in Zukunft in deutsch-französischer Kooperation betrieben werden.

    Und noch etwas fiel bei dieser Veranstaltung auf, was nur selten öffentlich zu erleben ist: die Standortkapelle Lechfeld musizierte unter Leitung von Wolfgang Forster.

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