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Bundestagswahl 2021: Matthias Krause: Politik, Podcast und Plakate ankleben

Bundestagswahl 2021

Matthias Krause: Politik, Podcast und Plakate ankleben

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    Klosterlechfeld, Kalvarienberg mit Blick auf die Wallfahrtskirche Maria Hilf, Lieblingsplatz von Bundestagskandidat Matthias Krause (FDP).
    Klosterlechfeld, Kalvarienberg mit Blick auf die Wallfahrtskirche Maria Hilf, Lieblingsplatz von Bundestagskandidat Matthias Krause (FDP). Foto: Andreas Lode

    Als Matthias Krause am Kalvarienberg in Klosterlechfeld ankommt, will der Regen kaum aufhören zu nieseln. Lärm von Eurofightern dröhnt durch die Luft. Krause läuft die Treppen zum Denkmal hoch, überblickt seine Heimatgemeinde von oben aus, und ist trotz der widrigen Umstände auch heute überzeugt: "Für mich gibt es keinen schöneren Ort in

    "Auf einmal haben alle Interesse an einem", sagt der 30-Jährige und wirkt dabei auf ehrliche Weise überrascht. Er legt seinen dicken Terminplaner zwischen den Kreuzesdarstellungen ab und posiert für Fotos mit der Klosteranlage im Rücken. Krause ist gelernter Versicherungskaufmann und arbeitet als geschäftsführender Gesellschafter einer Immobilien-GmbH und einer Versicherung. Er ist außerdem zurzeit Wahlplakate-Ankleber und Podcaster - aber schon, bevor er all das wurde, war er in der Politik.

    FDP-Politiker mit "CSU-Vergangenheit"

    Begonnen hat es im Alter von etwa 14 Jahren. "Ich habe damals schon nicht verstanden, wie Leute Dinge einfach so hinnehmen können, die Politiker beschließen." Noch während der Schulzeit wurde Krause "so, wie es eben in Bayern ist, von der Jungen Union geködert", erklärt er. Mitzumachen, sich zu engagieren, erschien ihm der richtige Schritt. Nach ein paar Jahren in der Partei wurde ihm jedoch klar, dass er nicht bei allen Dingen dort mitgehen könne.

    Vor der Kommunalwahl 2014 trat er aus der Union aus und wurde als Teil der G.f.K ("Gemeinsam für Klosterlechfeld") in den Klosterlechfelder Gemeinderat gewählt. Seine "Unions-Vergangenheit" hat Krause allerdings nie bereut. "Alle Erfahrungen, die man macht, sind wertvoll. Sowohl um sich in allen Lebenslagen als auch in einem Gremium aufzustellen", sagt er.

    Agenda von Matthias Krause: Wohnraum, Bürokratie, Steuern

    Dann kam der Wechsel zu den Freien Demokraten. "Eine Partei, die in ihren Grundzügen sagt: Alle Menschen können durch Fleiß, Ehrgeiz und Arbeit alles erreichen, hat mich angesprochen. Darauf bin ich angesprungen", erklärt Krause. Gerade die steuerlichen und wirtschaftlichen Aspekte des Parteiprogramms haben ihn als Selbstständigen überzeugt. Auf der Landesliste steht er für die kommende Wahl auf Platz 32.

    Sein eigenes Ziel in der Politik lautet: "Ein Politiker zu sein, der den Menschen zuhört, nahbar und vor allem da ist." Seine Agenda beginne mit dem Abbau von Bürokratie in Rathäusern, bei Baugenehmigungen und in Baugebieten. Dazu gehört auch, die Digitalisierung voranzutreiben, sofern es sich anbietet. Als Beispiel nennt Krause mit Blick auf das Nachbarland Österreich die Möglichkeit, per App einen neuen Personalausweis zu beantragen.

    Acht Fragen an Matthias Krause (FDP)

    Welches Musikinstrument würden Sie gerne spielen können?

    Schlagzeug, weil ich den Beat überragend finde und es einen Takt vorgibt.

    Was kommt bei Ihnen auf den Grill?

    Bauchfleisch, weil es einfach am besten schmeckt

    Welches Auto fahren Sie?

    Audi

    Hatten Sie als Kind einen Spitznamen und wie lautete dieser?

    "Matze" für Matthias.

    Ihr aktueller Lieblingsfilm?

    Der Hobbit - ich stehe auf Fantasie-Romane und mir gefiel der Film noch besser als das Buch.

    Wenn Sie wählen müssten, in welchem Jahr würden Sie gerne leben: 1880, 1950, 1980 oder 2021?

    Ich lebe gerne im Jetzt, also 2021.

    Welchen Luxus gönnen Sie sich?

    Im Urlaube gönne ich mir schonmal gerne Luxus und gehe auch gerne in ein schickes Hotel um zu entspannen. Urlaub ist ein begrenztes Hab und Gut, deswegen gebe ich dafür gerne einen Ticken mehr aus.

    Wenn Sie auf das vergangene Jahr zurückblicken: Auf welches persönliche Erlebnis könnten Sie verzichten?

    Es gibt ein trauriges Erlebnis, auf das ich definitiv verzichten kann: Der Tod meines Fraktionskollegen im Klosterlechfelder Gemeinderat, Günter Ostermair.

    Eines der größten Ziele von Krause ist es, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Durch seine Immobilien-GmbH könne er das Problem der explodierenden Immobilienpreise gut bewerten. "Ich finde es schade, dass in Deutschland und auch in meinem Wahlkreis Leute sich ihre eigenen vier Wände oder den Traum vom Eigenheim nicht mehr leisten können", sagt er. Dagegen könne die Politik etwas tun.

    Außerdem ist Krause eine faire Besteuerung aller Unternehmen und Einkommensarten ein politisches Anliegen. "Wer verdient, soll auch Steuern zahlen - das passt auch so. Trotzdem müssen wir Unternehmer und Selbstständige entlasten und schützen, dass sie wieder investieren können." Im Zuge seines Wahlkampfes hat Krause um die 30 Unternehmen in der Region besucht - der Wunsch nach steuerlicher Entlastung sei dort Tenor gewesen.

    Matthias Krauses Lieblings-Podcast? Sein eigener

    Das zweite P neben der Politik in Matthias Krauses Leben ist sein Podcast, "Mutig hingehört!". Dafür spricht er mit Persönlichkeiten aus seiner Heimatregion und stellt "auch mal unbequeme Fragen, die sie zum schmunzeln bringen sollen". Politisches stehe in dem Podcast aber nicht im Vordergrund. "In meinem Podcast geht es um Menschen. Ich glaube, hinter jedem Menschen gibt es eine Geschichte, die man erzählen sollte." Zu Gast waren bereits unter anderem Sebastian Finkenberger, der als Streetworker auf dem Lechfeld arbeitet, das Schwabmünchner Model Viktoria Fischer oder die Gersthofener Tanzschulinhaberin Sarah Lettieri.

    Auf die Frage, was denn als Podcast-Fan sein Lieblings-Podcast sei, entgegnet Krause: "Tatsächlich meiner - ohne arrogant klingen zu wollen." Er erklärt: "Wenn Leute einem mit Euphorie antworten und mit einem Strahlen gegenübersitzen, wenn man ihre Themen aufgreift - das bedeutet mir viel."

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