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Bürgerversammlung: „Zu wenig Kritik ist auch nichts“

Bürgerversammlung

„Zu wenig Kritik ist auch nichts“

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    Mit knapp zwei Millionen Euro ist der Neubau des Feuerwehrhauses der größte Einzelbrocken bei den Langerringer Investitionen.
    Mit knapp zwei Millionen Euro ist der Neubau des Feuerwehrhauses der größte Einzelbrocken bei den Langerringer Investitionen. Foto: Michael Mäusly

    Im Vergleich zu Ortsteilen Schwabmühlhausen und Gennach hielt sich das Interesse an der Bürgerversammlung im Hauptort Langerringen in Grenzen. Gemeinderäte stellten nahezu ein Drittel der Anwesenden. Aber es gab für 2017 ja auch keine tiefgehende Kritik an der Arbeit der Gemeinde. Einer der Zuhörer fürchtet gar fehlenden Fortschritt, denn zu wenig Kritik bringe vielleicht auch nicht voran. Auf den ersten Blick mag das stimmen, denn die sichtbaren großen Aktivitäten finden zurzeit eher in den beiden Ortsteilen statt.

    Mehr Interesse als die nackten Finanzzahlen weckten die Ausführungen von Bürgermeister Konrad Doblers zur Kindergartensituation. Es bestehe sowohl in Gennach als auch im Hauptort dringender Handlungsbedarf. Die Planungen könnten nicht isoliert betrachtet werden. Da der Staat den Erhalt und den Ausbau notwendiger Krippen- und Kindergartenplätze fördere, sei ein Gesamtansatz notwendig, damit keine der beiden Einrichtungen he-rausfalle. Einig war man sich, dass dies für die Zukunftssicherung wichtig sei. Allerdings wies der Rathauschef gleichzeitig darauf hin, dass wie auch im Fall der Schulsanierung zuerst eine aufwendige Brandschutzplanung notwendig sei. Aber in Gennach könne danach die teure, ungeliebte Containerlösung abgeschafft werden. Für Langerringen richtete sich das Augenmerk in erster Linie auf den Neubau des Feuerwehrhauses. Auch dank der Mithilfe der Feuerwehrangehörigen sei man gut im Zeitplan.

    Die Tore sind bereits eingebaut, die Heizung läuft, und aktuell laufe der Trockeninnenausbau. Im Zeichen der Effizienz dient das Projekt durch einen Schlauch- und Bekleidungspool allen drei Ortsfeuer-wehren. Ausgaben von knapp zwei Millionen steht eine Förderung von nur 224000 Euro gegenüber; 2018 soll die Maßnahme komplett abgeschlossen werden. Für das notwendige neue Feuerwehrfahrzeug in Schwabmühlhausen gibt es gar nur 49000 Euro Zuschuss, was an einer Festzuschussregelung liege; die Ausschreibung läuft.

    Für den Bauhof steht eine Investition in Höhe von knapp 70000 Euro im Raum: Für die Bevorratung und Sicherstellung der Verkehrssicherheit auf den gemeindlichen Straßen soll ein Salzsilo angeschafft werden.

    Bürgermeister Dobler ging auch auf die laufenden innerörtlichen Ortsplanungen ein, zum Beispiel zum ehemaligen Schorer-Anwesen entlang der Hauptstraße, präsentierte dazu nicht ohne sichtbaren Stolz eine animierte Darstellung erster Ideen. Dies nahm Matthias Layer zum Anlass, den Nutzen dieser Planungsausgaben zu hinterfragen. Vielleicht könne dieses Geld bei all den Ausgaben doch sinnvoller verwendet werden. Ähnlich sah es Werner Vogel. Er wies auf grundsätzlich anfallende hohe Planungskosten hin. Eine Frage, die Dobler damit beantwortete, dass so die Gemeinde bei aller gewünschten Freizügigkeit dennoch Einfluss auf die zukünftige Entwicklung gerade an prominenten Stellen wie der Hauptstraße nehmen könne. In diesem innerörtlichen Planungsbereich soll eine Mischung aus Wohnen, Geschäften und vermutlich eine hausärztliche Praxis etabliert werden. Die Höhe der Planungskosten umschrieb er mit „kein sechsstelliger Bereich“, der zudem sinnvoll investiert sei.

    Kreditfinanzierungen für die Projekte haben die Pro-Kopf-Verschuldung zumindest vorübergehend erhöht: statistisch aktuell 764 Euro. 2016 waren es 573 Euro.

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