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Bürgerversammlung: Ärger über hohe Gebühren für Abwasser

Bürgerversammlung

Ärger über hohe Gebühren für Abwasser

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    Das Gennacher Musiker- und Feuerwehrheim war prall gefüllt; die Stimmung war hier kritischer als in den anderen Ortsteilen.
    Das Gennacher Musiker- und Feuerwehrheim war prall gefüllt; die Stimmung war hier kritischer als in den anderen Ortsteilen. Foto: Hieronymus Schneider

    Die Gennacher Haushalte müssen für jeden in die Kanalisation eingeleiteten Kubikmeter Abwasser 3,52 Euro bezahlen. Das ist viel mehr als in Langerringen (97 Cent) und in Schwabmühlhausen (1,03 Euro). Der Unterschied war ein Thema bei der Bürgerversammlung im sehr gut besuchten Gennacher Musikerheim.

    Auch die Herstellungsbeiträge sind mit 15,77 Euro pro Quadratmeter Geschossfläche höher als in Langerringen (8,02 Euro) und Schwabmühlhausen (12,66 Euro). Warum ist das so? Die Antwort: Gennach betreibt eine eigene Kläranlage. Wegen des hohen Grundwasserstandes wurde ein Vakuum-Kanalsystem an Stelle eines Freispiegelsystems eingebaut. Das war in der Anschaffung kostengünstiger, ist aber wartungsintensiver. „Das Vakuumsystem bringt nur Schmutzfracht, deshalb ist der Stromverbrauch des Klärwerks höher als beim Mischwassersystem und der Klärschlamm muss häufiger entsorgt werden“, erklärte Bürgermeister Konrad Dobler.

    Die jährlichen Stromkosten belaufen sich auf 17500 Euro und die Klärschlammentsorgung kostet zwischen 16 000 und 21 650 Euro. Die Gesamtkosten von rund 40 000 Euro pro Jahr müssen durch die Einleitungsmenge von 22 000 Kubikmeter geteilt werden und so entstehe die hohe Gebühr. „Jedes Klärsystem muss für sich abgerechnet werden, alles andere ist nicht zulässig“, sagte Dobler auf die Frage von Erhard Weber, ob die Kosten nicht auf alle Ortsteile aufgeteilt werden könnten. Auch eine Stilllegung der Kläranlage wie in Schwabmühlhausen sei nicht wirtschaftlich, da in die Gennacher Anlage erst im Jahr 2014 investiert wurde und bis zum Jahr 2036 eine wasserrechtliche Genehmigung erhalten habe, so Dobler.

    Der Bürgermeister sprach auch noch ein weiteres Problem an. „Die Einleitungsmenge zur Kläranlage ist größer als der Wasserbezug vom Staudenwasser-Zweckverband.“ Mögliche Ursachen könnten nicht gemeldete Eigengewinnungsanlagen, nicht über die Wasseruhr gemessener Wasserbezug oder Grundwasser aus Pumpenschächten sein. Dobler forderte deshalb die Gennacher zur Überprüfung ihrer Anlagen und zur Meldung von Störungen bei den Absaugpilzen des Vakuumsystems an die Gemeinde auf.

    Neben den Fragen zur Abwasserentsorgung gab es auch noch andere Anliegen. Hans Götz regte die Einrichtung eines Vereinsstadels zur Lagerung von Geräten wie der Böllerschützenkanone und anderem an. „Das Feuerwehrhaus ist schon voll belegt und hat keinen Platz mehr dafür“, sagte er. Manfred Scherbaum kritisierte, dass in den vergangenen 18 Jahren in Gennach wenig investiert worden sei. „Es gab im Gegensatz zu Langerringen und Schwabmühlhausen keine Brückensanierung und keinen Straßenausbau. Nicht mal die Risse im Mühlwiesenweg wurden ausgebessert“, klagte der ehemalige Gemeinderat. Bürgermeister Dobler verwies auf den Ausbau der Straße ins Waldstück „Härtle“, die Kindergartenerweiterung, die Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges und den Umbau des Feuerwehrhauses. „Es wurde alles Notwendige gemacht, beim Brückenbau fehlte die Grundstücksverfügbarkeit“, sagte der Bürgermeister und wies den Vorwurf zurück. Beim Mühlwiesenweg werde die Verschleißschicht ausgebessert, sicherte Dobler auf Nachfrage eines anderen Besuchers zu. Zustimmung fand der Vorschlag, bei Umleitungen über die nicht asphaltierte Bgm.-Fischer-Straße die Geschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer zu beschränken und die Löcher im Fußweg entlang des Musikerheimes zu beseitigen.

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