Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schwabmünchen
Icon Pfeil nach unten

Bobingen: Wünsch Dir was – an der Wertach

Bobingen

Wünsch Dir was – an der Wertach

    • |
    Große Stufen für kleine Fische: Solche Betonrinnen am Wertachufer sollen Huchen, Barben oder Nasen künftig nutzen, um sich an Kraftwerken vorbei flussaufwärts zu verbreiten. Südlich von Bobingen werden sie darin sieben Höhenmeter überwinden können und dann in einem Bach weiterschwimmen.
    Große Stufen für kleine Fische: Solche Betonrinnen am Wertachufer sollen Huchen, Barben oder Nasen künftig nutzen, um sich an Kraftwerken vorbei flussaufwärts zu verbreiten. Südlich von Bobingen werden sie darin sieben Höhenmeter überwinden können und dann in einem Bach weiterschwimmen. Foto: Hermann Schmid

      An der Wertach gilt derzeit das Motto: Wünsch Dir was. Naturfreunde sind gemeint, ebenso Anwohner naher Siedlungen sowie vor allem Erholungssuchende, die gerne am Fluss zu Fuß oder auf dem Fahrrad unterwegs sind. Schon am kommenden Samstag können sie sich ab 13 Uhr im Hotel Schempp in Bobingen äußern.

    Zuschüsse der Europäischen Union, des Freistaats sowie aus dem Topf der gemeinsamen Regionalentwicklung machen es möglich, dass mehr entstehen könnte, als die bereits in Bau befindlichen Fischtreppen an den Kraftwerken. Erste Voraussetzung ist allerdings: Der Bedarf an Naturschutz- und Erholungseinrichtungen muss da sein. Den sollen die Bürger bei öffentlichen Anhörungen schildern. Die zweite Hürde ist dann die Prüfung der technischen und wirtschaftlichen Umsetzbarkeit.

    In Schwabmünchen, Großaitingen und Wehringen gab es solche Veranstaltungen bereits (wir berichteten). Eine Folge war, dass die seit Ende Juli in Bau befindliche Fischtreppe beim „Kraftwerk Bobingen“ bereits wieder umgeplant wurde. Den Wehringern war nämlich der Anblick der zuvor gebauten Fischtreppe bei

    Die Bayerischen Elektrizitätswerke (BEW) hoffen nun auf weitere Anregungen, diesmal aus dem Raum Bobingen und vor allem für den Flussabschnitt Siedlung und Auwald.

    Spielt Geld keine Rolle? Irgendwie scheint Ralf Klocke, der oberste Wasserbauer der BEW, solche Fragen hinten anstellen zu wollen. Man merkt ihm an, wie sehr er sich auch für Naturschutz begeistern kann. Knapp fünf Millionen Euro stehen in seinem Budget für die Fischtreppenanlagen bei Schwabmünchen, Mittelstetten, Großaitingen und Bobingen. „Doch das ist unsere Pflicht“, betont Klocke. Das fordere quasi per Gesetz eine EU-Richtlinie bis 2027 von allen Kraftwerksbetreibern. „Wenn schon, denn schon“, scheint das Motto Klockes und seiner Chefs bei BEW und den Lechwerken als deren Muttergesellschaft. So oft baut man nicht so groß an einem Fluss.

    Neben der Pflicht betont Klocke die Gelegenheit, dem heutigen Bild von Energiegewinnung aus Wasserkraft und deren Vereinbarkeit mit dem „Lebensraum Untere Wertach“ zu entsprechen. Das nehme man erst. Alle Beteiligte könnten dabei gewinnen: „Die Natur, die Menschen, die Gemeinden.“ Dazu sollten Wünsche nun auf den Tisch. Dann wäre noch Zeit Wirklichkeit werden zu lassen.

    Die Informationsveranstaltung zum Kraftwerk Bobingen beginnt für alle Interessenten am Samstag um 13 Uhr im Hotel Schempp an der Hochstraße 74 in Bobingen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden