"Die ganz klaren Unfallschwerpunkte gibt es nicht in Bobingen", sagt Polizeichef Artur Dachs. Einmal abgesehen von dem Mini-Kreisverkehr in der Hochstraße, wo alle paar Wochen das Führungsgeländer beschädigt wird, sei keine auffällige Häufung von Unfällen an der ein oder anderen Stelle beobachtbar. Trotzdem gebe es einige auffällige Gefahrenpunkte. Dass es dort nicht öfter kracht, schreibt der Bobinger Chefpolizist hauptsächlich der Umsicht der Verkehrsteilnehmer und manchmal auch ein bisschen dem Glück zu. Doch wo sind denn nun die neuralgischen Punkte in Bobingen?
Weit vorne auf der Liste ist natürlich der Verbund aus Lindauer-, Hoch- und Augsburger Straße. Diese drei bilden zusammen die Hauptdurchgangsstraße. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens ist das natürlich ein Gefahrenpunkt. Etwas Entspannung haben hier die aufgemalten Fahrradstreifen gebracht. Trotzdem fühlen sich Radfahrer in diesem Bereich nicht sicher.
Radwege fehlen in der Bahnhofsstraße in Bobingen
Ein ähnliches Bild bietet die Bahnhofstraße. Hier fehlen Radwege komplett. Die provisorische Ampel an der Greifstraße sollte mittlerweile längst durch eine fest installierte Anlage ersetzt sein. Doch seit dem Stadtratsbeschluss vor eineinhalb Jahren wartet die Stadt nun darauf, dass der benötigte Stromanschluss von den Lechwerken bereitgestellt wird.
Ebenfalls ein Ärgernis, vor allem für Radfahrer, ist die Bahnunterführung in der Bischof-Ulrich-Straße. Obwohl von vornherein klar war, dass durch dieses Nadelöhr eine Gefährdung für Radfahrer und Fußgänger entstehen wird, war die Deutsche Bahn nicht zu einer besseren Lösung zu bewegen. Ein altbekanntes Problem stellt in diesem Bereich auch die Kreuzung Wertach-/Augsburger Straße dar. Das ständig steigende Verkehrsaufkommen führt in diesem Bereich zu immer größeren Schwierigkeiten. Bereits im aus dem Jahr 2004 stammenden Verkehrskonzept war diese Einmündung zusammen mit der Kreuzung Augsburger-/Bischof-Ulrich-Straße als eines der Hauptprobleme im Verkehrsplan Bobingens ausgemacht worden. Trotz umfangreicher Lösungsvorschläge seitens der Experten ist dort bis heute nichts verändert worden. Nun wartet man auf die Empfehlungen aus dem in Auftrag gegebenen neuen Verkehrskonzept.
Probleme gibt es auch an der Hoechster Straße
Ein weiterer schwieriger Bereich ist die Hoechster Straße. Über diese Straße sind sowohl der Wertstoffhof der Stadt als auch Feuerwehr und die Sportanlage des TSV Bobingen zu erreichen. Hier treffen sich Berufsverkehr vom Industriepark, Verkehr der vom Wertstoffhof verursacht wird und Einsatzfahrzeuge. Ausgerechnet in einem Gebiet, das von vielen Kindern und Jugendlichen mit dem Fahrrad genutzt werden muss, um zur Jugendfeuerwehr oder zum Sportplatz zu kommen. Bedenklich, dass es hier keinerlei Rad- oder Fußwege gibt. Auch eine Straßenbeleuchtung ist nicht vorhanden. Zusätzlich liegen die Ausfahrten vom Parkplatz am Sportgelände in einer absolut unübersichtlichen Kurve.
Ebenfalls eine Gefahrenstelle für Kinder und Radfahrer ist die Frieda-Forster-Straße in Straßberg. Hier gilt es vor Kindergarten und Schule die vorgegebene Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometern einzuhalten. Geschwindigkeitsmessungen der Stadt haben jedoch ergeben, dass sich leider sehr viele Fahrzeuglenker nicht an die Vorgabe halten. Nicht zuletzt deswegen fordert die CSU-Stadtratsfraktion nun, ein kommunales Unternehmen mit der Verkehrsüberwachung zu beauftragen.
Ein weiterer Gefahrenpunkt dürfte wohl nur Fahrradfahrern bekannt sein. Die Radunterführung bei der Kolping-Kapelle Richtung Oberottmarshausen. Diese kann von beiden Seiten über eine relativ steile Rampe erreicht werden. Die eigentliche Unterführung ist während der Abfahrt schlecht bis gar nicht einsehbar. So treffen sich Radfahrer in der engen Unterführung direkt in einer Kurve mit teilweise recht hohen Geschwindigkeiten. Wie Polizeichef Dachs bestätigte, sei es hier schon zu mindestens einem Zusammenstoß von Radlern gekommen.
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