Die Sanierung der Sporthalle an der Singold wird für die Stadt Bobingen und die Vereine eine immer längere Leidensgeschichte. Am vergangenen Wochenende musste ein Punktspiel der Volleyballer kurzfristig in die Jahnhalle verlegt werden. Mindestens bis über Weihnachten bleibt die Halle geschlossen, sagte gestern Bürgermeister Bernd Müller auf Anfrage unserer Zeitung.
Betroffen sind nicht nur die benachbarte Realschule sowie die Grundschule an der Singold. Auch Training und Punktspiele der Sportvereine müssen anderenorts untergebracht werden. Die Stadtverwaltung bemüht sich um eine Koordination für Handball, Volleyball, Basketball und Leichtathletik. Sie ist dazu mit Bürgermeistern und Sportvereinen im Umland in Kontakt. Der TSV Schwabmünchen sagte bereits Hilfe zu.
Die Ursache für die Misere liegt schon länger zurück
Auf Anfrage unserer Zeitung bestätigte Bürgermeister Bernd Müller in Bobingen: „In der Tat geht der Ärger mit der Sporthalle leider weiter.“ Die Ursache der jetzigen Misere liege wohl bereits einige Zeit zurück, wurde jedoch erst jetzt ersichtlich.
Die Halle war bekanntlich schon seit Juli wegen Sanierungsarbeiten am Dach für den Schul- und Vereinssport gesperrt und hätte vergangene Woche wieder für den Betrieb geöffnet werden sollen. Müller: „Das mit den Arbeiten beauftragte Unternehmen (keine Bobinger Firma) befindet sich jedoch mit der Fertigstellung in Verzug. Am Mittwoch letzter Woche stellten wir fest, dass unter dem Schutzverbau, welche den Boden vor mechanischen Beschädigungen durch ein Gerüst schützen sollte, Nässe eingedrungen war.“ Müller vermutet, dass während der Dacherneuerung Regenwasser in die Halle gekommen war.
Nun wird das Ausmaß des Schadens untersucht. Die Frage ist, ob eine Trocknung des Hallenbodens ausreicht oder ob er ausgetauscht werden muss. Dazu wurden Laborproben entnommen. Das Ergebnis steht noch aus. Wäre ein neuer Boden nötig, würde das eine entsprechende Ausschreibung und etwa zehn Wochen Arbeitszeit erfordern. Allein die sieben Mannschaften der Handballer des TSV Bobingen bangen daher um insgesamt 60 Spiele bis zum Saisonende im März.
Laut Bürgermeister Müller hätten die betroffenen Schulen und Vereine bei Besprechungen viel Verständnis gezeigt. Ausweichlösungen würden erarbeitet. Nicht nur in Bobingen sollen weitere Turnhallen genützt werden. Müller empfindet auch Solidarität bei Bürgermeisterkollegen im Umland und in anderen Sportvereinen, die versuchen, Bobinger Mannschaften Spiel- und Trainingszeiten in ihren Hallen abzutreten.
Die Stadt Bobingen fürchtet derweil, dass mit der jüngsten Panne die Sanierungskosten an der Dreifach-Sporthalle weiter steigen. Zahlen kann sie dazu nicht nennen. Doch abwarten will sie auch nicht. Bevor die Fragen nach Mehrkosten, Schuld und möglichen Ansprüchen auf Schadenersatz geklärt werden, gehe es darum, die Halle schnellstmöglich wieder nutzbar zu machen, so Bürgermeister Müller.