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Bobingen: Schließung der Bereitschaftspraxis Bobingen ist "Armutszeugnis"

Bobingen

Schließung der Bereitschaftspraxis Bobingen ist "Armutszeugnis"

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    Die KVB-Bereitschaftspraxis in der
Wertachklinik in Bobingen hat überraschend geschlossen.
    Die KVB-Bereitschaftspraxis in der Wertachklinik in Bobingen hat überraschend geschlossen. Foto: Karl Rosengart (Archiv)

    „Das ist ein Schlag ins Gesicht für den südlichen Landkreis“, kommentierte Bobingens Bürgermeister Klaus Förster, als er von der Entscheidung erfuhr.

    Förster fühlt sich von der KVB übergangen. „Es kann nicht sein, so etwas aus der Zeitung zu erfahren. Es wäre anständig gewesen, dass dies den Menschen mitgeteilt wird. Wir reden heute von Transparenz, aber etwas Intransparenteres als die KVB gibt es nicht“, sagte Förster. In seinen Augen hätte es eine andere Lösung geben müssen, als die Menschen aus dem Landkreis-Süden bei grippalen Infekten nun in einen Corona-Hotspot, die Stadt Augsburg, zu schicken.

    Seit Anfang der Woche ist die Bereitschaftspraxis in der Bobinger Wertachklinik geschlossen. Grund dafür ist die Eröffnung einer Infektpraxis im Augsburger Glaspalast. Das Bobinger Personal wurde nach Angaben der KVB dorthin abgezogen. „In der Kürze der Zeit war es nicht möglich, Personal zu akquirieren“, erklärt KVB-Sprecher Axel Heise auf Nachfrage. Der KVB sei bewusst, dass somit eine hausärztliche Notversorgung für mehr als 60.000 Menschen wegfalle.

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    Kritik an der Organisation des Notarztdienstes

    Schon Anfang des Jahres war die KVB in Kritik geraten, weil über Tage hinweg Notarztdienste teils nicht besetzt worden waren. „Die mangelhafte Organisation des Notarztdienstes, das Totalversagen während der Corona-Pandemie und jetzt die offensichtliche Unfähigkeit, Standorte wie in Bobingen aufrechtzuerhalten. Die KVB kommt schlicht ihrem Sicherstellungsauftrag der hausärztlichen Versorgung nicht nach“, sagt Wamser.

    Dringender Appell an die Verantwortlichen

    Ähnlich sieht es auch Armin Bergmann (SPD), Zweiter Bürgermeister der Stadt Bobingen: „Das ist eine schlechte Nachricht, nicht nur für die Bobinger, sondern für alle Patienten im südlichen Landkreis.“ Die nächsten Bereitschaftspraxen sind in Augsburg und Friedberg. Es könne nicht sein, dass die KVB auf der einen Seite Bereitschaftsdienste für Ärzte immer weiter ausdünnt und auf der anderen Seite den Patienten nun auch noch weitere Fahrwege zumutet. Bergmann appelliert daher dringend an die Verantwortlichen, die Bobinger Bereitschaftspraxis baldmöglichst wiederzueröffnen.

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