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Bobingen: Lebensretter durch einen kleinen Piks

Bobingen

Lebensretter durch einen kleinen Piks

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    Christian Götz und Isgrit Bloch machen gerne mit und spenden ihr Blut, damit andere überleben können.
    Christian Götz und Isgrit Bloch machen gerne mit und spenden ihr Blut, damit andere überleben können. Foto: Anja Fischer

    Es ist fast ein Grund, um zu feiern, wie Dr. Sebastian Delker, Leiter der RotKreuz-Bereitschaft in Bobingen recherchiert hat. Seit über 50 Jahren gibt es die Blutspende in

    Die Bereitschaft Bobingen unterstützt seit diesen Anfängen den Blutspendedienst und organisiert derzeit viermal im Jahr die Termine vor Ort. Und diese werden gerne genutzt. Im Jahr 2016 waren es 472 Spender in Bobingen, davon spendeten 39 zum ersten Mal Blut. Seit Beginn der elektronischen Aufzeichnungen 2004 gewann die Bereitschaft mit Unterstützung durch das Jugendrotkreuz 6784 Blutspender. Das macht einen Durchschnitt von 565 Spendern pro Jahr.

    „Ich spende so oft Blut, wie es geht“

    Mit dabei sind auch Christian Götz und Isgrit Bloch. Nebeneinander liegen sie auf zwei dunkelroten Liegen im Saal des Laurentiushauses in Bobingen. Sie halten sich an der Hand. In ihren jeweils anderen Armen stecken Nadeln, die mit einem Schlauch verbunden sind.

    Was sich vielleicht ein wenig sonderbar anhört, hat eine ganz einfache Erklärung: Die beiden sind Blutspender und haben den letzten Freitagabend damit verbracht, einen halben Liter ihres Blutes für Menschen abzugeben, die beispielsweise aufgrund eines Unfalls oder einer Krankheit Blutkonserven brauchen.

    Eine Selbstverständlichkeit für die beiden. Christian Götz erklärt: „Ich spende so oft Blut, wie es geht. Es sei gesund, denn das Blut müsse sich danach wieder neu aufbauen und „ich tue damit andern Menschen etwas Gutes.“ Trotzdem kenne er das Problem: „Jeder sagt, Blutspenden ist gut und gesund, aber zu wenige tun es.“

    Blut regeneriert sich von selbst

    Dabei gäbe es keinen Grund, nicht Blutspenden zu gehen, wenn man gesund sei. „Es hat auch einen positiven Nebenaspekt für mich“, sagt Christian Götz. „Alle zwei oder drei Monate wird mein Spenderblut gründlich untersucht und ich habe so immer die Gewissheit, dass mit meinem Blut alles stimmt und ich gesund bin.“ Er findet: „Es müsste viel mehr Werbung für die Blutspende gemacht werden. Vor allem bei jungen Leuten, Auszubildenden, Studenten und Lehrlingen.“

    Auch Isgrit Bloch spendet ihr Blut: „Mindestens einmal pro Jahr“, sagt sie. „Es spricht ja nichts dagegen: Das Blut regeneriert sich von selbst. Man ist vielleicht ein paar Tage im Sport nicht so leistungsfähig, aber das gibt sich schnell.“ Und vor dem kleinen Piks in den Arm müsse man keine Angst haben.

    Christian Götz und Isgrit Bloch haben sich auf ihre Blutspende vorbereitet: Sie haben an diesem Tag keinen Sport getrieben und viel getrunken. Jetzt fühlen sie sich wohl auf ihren Liegen, gut betreut vom Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes. Wie viele Pikse die Helferinnen im Laufe ihrer Dienstzeit wohl schon gemacht haben? Eine Helferin lacht: „Ich setzte jeden Abend zwischen 30 und 50 Nadeln. Da zählt man nicht mehr mit.“

    Zehn Helfer werden an jedem Termin gebraucht

    Von 1991 bis 2011 führte das Rote Kreuz die Blutspende in den eigenen Räumen im RotKreuzhaus Bobingen an der Krumbacher Straße durch. 2012 zogen sie ins Laurentiushaus um, denn dort ist mehr Platz. Rund zehn Helfer aus der Bereitschaft werden an jedem Termin gebraucht.

    Dazu kommen drei Ärzte und ein Blutabnahmeteam mit sechs Personen. Die Bobinger Rot-Kreuzler hängen im Vorfeld die Banner mit den Terminen aus, fahren das Auto mit dem Aufruf durch die Straßen, helfen in der Registratur und der Küche. 18 Laibe Brot werden an einem guten Abend mit vielen Spendern aufgeschnitten und mit Wurst und Käse belegt.

    Alles für den guten Zweck, denn das Spenderblut wird dringend benötigt. Vor allem in den Sommermonaten gibt es weniger Spender. Das kann verheerende Folgen haben, denn in den Monaten gibt es mehr schwere Unfälle, beispielsweise mit dem Motorrad gibt. Da kann es passieren, dass die Blutkonserven knapp werden. Und wer mag sich vorstellen, dass er selbst einen Unfall hat und für seine Blutgruppe keine Blutkonserven mehr vorrätig sind?

    Christian Götz fasst es zusammen: „Es sind vielleicht anderthalb oder zwei Stunden, die eine Blutspende dauert. Diese Zeit sollte man sich schon nehmen können – für sich selbst und für den guten Zweck.“

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