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Bobingen/Königsbrunn: Keine Veranstaltungshalle in der ehemaligen Futtertrocknung

Bobingen/Königsbrunn

Keine Veranstaltungshalle in der ehemaligen Futtertrocknung

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    Auf dem Anwesen von Walter Schuler soll der als Schuler-Stadel bekannte Teil der Anlage in Zukunft als Veranstaltungsort genutzt werden. Doch noch liegt keine Genehmigung vor.
    Auf dem Anwesen von Walter Schuler soll der als Schuler-Stadel bekannte Teil der Anlage in Zukunft als Veranstaltungsort genutzt werden. Doch noch liegt keine Genehmigung vor. Foto: Elmar Knöchel

    Der Wandel in der Landwirtschaft macht vielen Betrieben zu schaffen. Einen Nachfolger zu finden, wird immer schwieriger. Die potenziellen Hoferben sehen oft kein Auskommen mehr in der traditionellen Landwirtschaft. Nötige Investitionen können oder wollen sie nicht mehr schultern.

    Vor diesem Hintergrund plant auch der Königsbrunner Landwirt und CSU-Stadtrat Walter Schuler zusammen mit seinen Söhnen, den Betrieb breiter aufzustellen. Sie wollen die als "Schuler-Stadl" bekannte Halle umgestalten. Auf dem Anwesen an der Haunstetter Straße zwischen Bobingen und Königsbrunn stand früher eine Futtertrocknungsanlage. Heute ist dort eine Bullenmast und eine Biogasanlage untergebracht.

    Geburtstagsfeiern, Hochzeiten und Vereinsveranstaltungen

    Einen Teil dieser Anlage würde die Familie in Zukunft gerne als Veranstaltungshalle nutzen. Angedacht ist, die Räume für Geburtstagsfeiern, Hochzeiten und Vereinsveranstaltungen zu nutzen. Natürlich mit entsprechender Bewirtung oder Catering. Die Halle könnte Platz für ungefähr 190 Personen bieten.

    Eine weitere Nutzung solle eine Öffnung des Betriebes für Schulklassen sein. Unterstützt werden sollen Projekte wie zum Beispiel "Landfrauen machen Schule", eine Initiative des bayerischen Bauernverbandes. Dabei soll Schülern die landwirtschaftliche Arbeitsweise und die Entstehung von Lebensmitteln nähergebracht werden. Nach einer Betriebsführung auf dem Hof der Familie könnte dann in der Halle die abschließende Vertiefung der gelernten Inhalte und natürlich ein gemeinschaftliches Mittagessen stattfinden.

    So soll der Raum in Zukunft einer möglichst breiten Nutzung zugeführt werden und der Landwirtsfamilie eine innovative Einnahmequelle neben der Landwirtschaft sichern. In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses berieten die Bobinger Räte über die beantragte Teilnutzungsänderung für die Maschinenhalle. Nachdem allerdings die Bauverwaltung in einer umfangreichen Stellungnahme Bedenken zu dem geplanten Projekt geäußert hatte, verweigerte der Bauausschuss seine Zustimmung.

    Kein direkter Bezug zur Landwirtschaft

    Da das Anwesen im Außenbereich Bobingens liege, sei eine Genehmigung im Rahmen der Privilegierung von landwirtschaftlichen Betrieben nur möglich, wenn ein direkter Bezug zur Landwirtschaft erkennbar sei. Dies sei bei einer Nutzung als Veranstaltungshalle allerdings nicht erfüllt. Auch eine Sonderregelung, die das Baurecht bietet, sei hier nicht anwendbar. Diese Sonderregelung beziehe sich auf die einmalige Nutzungsänderung für Hofstellen im Außenbereich, wenn der landwirtschaftliche Zweck aufgegeben wird. In diesem Fall liegt dann eine sogenannte Teilprivilegierung vor.

    Eine Genehmigung dieser Art wurde vor einigen Wochen im Königsbrunner Stadtrat erteilt. Dabei soll im Außenbereich von Königsbrunn ein landwirtschaftliches Anwesen zu einer kleinen Hofbrauerei samt Brauereigaststätte umgebaut werden. Doch die Voraussetzung hierfür sei in dem vorliegenden Antrag nicht gegeben. Denn es müsse sich dabei um eine landwirtschaftliche Hofstelle handeln. Das heißt, zum Betrieb muss ein Wohnhaus gehören, in dem der Landwirt auch lebt.

    Doch zum Anwesen an der Haunstetter Straße gehöre nun einmal kein Wohnhaus. Damit scheide eine Genehmigung unter dem Dach der Teilprivilegierung aus. Walter Schuler zeigte sich am Tag nach der Sitzung einigermaßen überrascht von der relativ eindeutigen Entscheidung in Bobingen. "Dass der Antrag so deutlich, mit nur einer Gegenstimme abgelehnt wird, hätte ich nicht erwartet. Vor allem, nachdem wir im Königsbrunner Stadtrat ein ähnliches Projekt problemlos genehmigt hatten".

    Landwirt gibt Projekt noch nicht auf

    Allerdings räumte er ein, dass man im Vorfeld der Entscheidung besser darlegen hätte müssen, dass nicht die Nutzung als Veranstaltungshalle, sondern die als bildungstechnische Einrichtung im Vordergrund stehen solle. Da sich die verantwortlichen Mitglieder des Bauausschusses und auch Bürgermeister Klaus Förster gesprächsbereit gezeigt hätten, gebe er das Projekt allerdings noch nicht auf.

    Denn in der Sitzung habe sich gezeigt, dass die Bobinger Stadtlenker dem Anliegen eigentlich positiv gegenüber stehen würden, jedoch Bedenken wegen der rechtlichen Durchführbarkeit hätten. Die angekündigte Gesprächsbereitschaft zeige ihm, dass es noch Raum für eine Änderung des Antrages gebe. Zu diesen Gesprächen wolle er sich auch um eine Stellungnahme des Kreisbaumeisters bemühen.

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