An seinem 75. Geburtstag wird das Gedächtnis an Roy Black in Bobingen ein recht Stilles sein. Kein Fantreffen ist an seinem Geburtsort und Grab in Straßberg angesagt und keine Gala in der Singoldhalle wird an den 25. Januar 1943 erinnern, als der spätere Film- und Schlagerstar als Gerhard Höllerich auf die Welt kam. Der Grund: Es gibt zwar noch viele Verehrer im ganzen deutschsprachigen Raum, aber denen ist schon seit einigen Jahren die Anreise im Winter zu beschwerlich und angesichts unsicherer Wetterprognosen zu gewagt.
Viele Medien erinnern an sein Lebenswerk
Die Stadt konzentriere ihre Veranstaltungsangebote daher inzwischen auf die Zeit im Herbst um den Todestag am 9. Oktober, sagt Kulturamtsleiterin Elisabeth Morhard. Hinzu komme, dass eine Trauer jegliche Geburtstagslaune in der Fangemeinde trüben würde. Erst im Dezember starb Dieter Schwedes. Zusammen mit Günter Ortsmann bildete er den letzten Rest der Wegbegleiter von Roy Black in dessen Anfangsjahren in Augsburg. Die Band der „Cannons“ galt seither als Keimzelle und lebendes Zeugnis einer Zeit, als man zwar rockig sein wollte, die deutsche Wirtschaftswunderwelt jedoch auch viel Anlass zu Glücksuche und zugleich Bedürfnis nach Romantik und Sicherheit mit sich brachte.
Seinen Geburtstag hat Roy Black schon seit 25 Jahren nicht mehr erlebt. Doch auch diesmal wird an sein Lebenswerk in vielen Medien erinnert. Die regionalen Fernsehsender von MDR, RBB und BR beispielsweise, greifen tief in die Kiste alter Kinofilme mit Roy Black. In Berlin Tempelhof zeigt eine Ausstellung Bilder, Poster, Plattencover und andere Erinnerungsstücke an die Zeit „ganz in Weiß“. In Magdeburg widmet Kay Dörfler eine Show dem 75. Geburtstag des Schlageridols. Bereits zweimal war der Sänger mit der Roy-Black-Stimme in Bobingen aufgetreten. Auf ihn setzen viele Anhänger nun im Oktober, wenn die Stadt mit einem Gala-Abend die Erinnerung an den berühmten Sohn aus Bobingen-Straßberg am Klingen erhält.