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Bobingen: In Bobingen bricht 2020 ein wahrer Bauboom aus

Bobingen

In Bobingen bricht 2020 ein wahrer Bauboom aus

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    Ein neuer Kreisverkehr, der nur aus Farbe besteht, sorgte in der Lindauer Straße in Bobingen.
    Ein neuer Kreisverkehr, der nur aus Farbe besteht, sorgte in der Lindauer Straße in Bobingen. Foto: Elmar Knöchel

    Hätte es Corona nicht gegeben, wäre 2020 in Bobingen sicherlich als Jahr der Baustellen in die Stadtgeschichte eingegangen. Die Stadt erlebte in diesem Jahr einen wahren Bauboom. Angefangen hat es allerdings mit einem Abriss. Im Februar wurde das alte Krankenhaus abgerissen. An seiner Stelle soll ein Neubau für betreutes Wohnen entstehen. Weiter ging es dann mit dem Richtfest für die städtische Wohnanlage an der Koloniestraße.

    Das ganze Jahr über waren die Häuslebauer im Wohngebiet nördlich der Herbststraße aktiv. Fast zur gleichen Zeit wurde das Baugebiet Point IV erschlossen. Der Spatenstich für die neue evangelische Kindertagesstätte hat bereits stattgefunden. Auch an den Straßen wurde fleißig gebaut. Denn der Landkreis hatte mit der Sanierung der Fahrbahndecken auf dem Kirchplatz und in der Lindauer Straße begonnen. Dazu wurde zunächst der Kirchplatz komplett gesperrt.

    Erheiterung und Ärger über den neuen Minikreisel in Bobingen

    Danach traf es die Lindauer Straße. Insgesamt zwei Wochen dauerten die Behinderungen auf Bobingens Hauptverkehrsader. Die Stadt nutzte die Arbeiten, um die Straße mit Fahrradstreifen für Radler sicherer zu machen. Im Zuge dieser Neugestaltung sorgte die Stadt ungewollt für Gesprächsstoff. Der neue, überfahrbare Minikreisel an der Liebfrauenkirche sorgte für Erheiterung, Ärger und einen Unfall. Da dieser zuerst nur mit Farbe auf die Kreuzung gepinselt worden war, übersahen viele Autofahrer die geänderte Verkehrsführung. Es kam zu Verwirrungen und ein Gartenzaun musste daran glauben.

    Viele amüsierten sich in den sozialen Netzwerken über diesen vermeintlichen Schildbürgerstreich. Erst im November erreichte der Kreisverkehr seine endgültige Ausbaustufe mit aufgedübelten Randsteinen. Dass es so lange gedauert hatte, lag an der langen Lieferzeit der Bauteile.

    Staus und Umwege wegen der Sanierung der Wertachbrücke in Bobingen

    Eine weitere Baustelle bescherte den Bobingern und Wehringern einige Umwege. Denn nahezu den ganzen Sommer über wurde die Wertachbrücke in der Max-Fischer-Straße saniert. Daher quälte sich der Verkehr über die Krumbacher Straße. Staus an der Kirchplatzampel inklusive.

    In Wehringen wurde die Wertachbrücke saniert. In der Gemeinde fiel heuer das geplante historische Fest aus.
    In Wehringen wurde die Wertachbrücke saniert. In der Gemeinde fiel heuer das geplante historische Fest aus. Foto: Elmar Knöchel

    Auch abseits der Baustellen rührte sich etwas. Im Februar kam hoher Besuch nach Bobingen. Zur Verleihung des Willi-Ohlendorf-Preises war Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München, zu Gast in Bobingen. In einer bewegenden Laudatio würdigte sie den Preisträger Josef Pröll. Besondere Brisanz und bayernweite Aufmerksamkeit in sämtlichen Medien erhielt die Preisverleihung durch das kurz zuvor verübte Attentat auf die Synagoge von Halle. Dort hatte nur eine Holztür den Tod vieler jüdischer Mitbürger verhindert. In der Folge fand die Preisverleihung in Bobingen unter hohem Sicherheitsaufwand in der evangelischen Kirche statt. Bewaffnete Sicherheitskräfte riegelten den gesamten Bereich ab. In einer kleinen Stadt wie Bobingen ein eher ungewohntes Bild.

    Viel Applaus erhielt Charlotte Knobloch (Mitte) für ihre Laudatio bei der Verleihung des Willi-Ohlendorf-Preises an Josef Pröll (links).
    Viel Applaus erhielt Charlotte Knobloch (Mitte) für ihre Laudatio bei der Verleihung des Willi-Ohlendorf-Preises an Josef Pröll (links).

    Verabschieden mussten sich 2020 die Bobinger von zwei lang gedienten Stadträtinnen. Im Mai meldete sich Johanna Kretschmer (SPD) nach 23 Jahren aus dem Bobinger Stadtrat in den Ruhestand ab. Einen zweiten, allerdings überraschenden Rücktritt gab es sechs Wochen später. Waltraut Wellenhofer, eine Institution im Bobinger Stadtrat, legte ihr Amt nach 42 Jahren unermüdlicher Arbeit nieder. Ihr Nachfolger im Amt wurde Martin Gschwilm.

    In Bobingen wurde auch auf Ereignisse in anderen Städten reagiert. Nach den Ausschreitungen im Juni in Stuttgart kursierte ein satirischer Pressetext, der die Arbeit der Polizei infrage stellte. Aus Solidarität und Respekt für die Arbeit der Polizisten organisierte eine Bobingerin spontan eine Demonstration pro

    Flutlichtanlage am Golfplatz Burgwalden ärgert Anwohner

    Auch der Landtag musste sich mit Bobingen befassen. Genauer gesagt mit Burgwalden. Denn dort erregte der Golfklub Aufmerksamkeit. Auf der Anlage sollte eine Flutlichtanlage installiert werden, was für Proteste sorgte. Eine Petition an den Landtag wurde erstellt. Am Ende verzichtete der Golfklub auf die Lichtanlage. Beim Abtransport der Masten wurde festgestellt, dass diese angesägt worden waren.

    Natürlich hatte auch Bobingen unter der Pandemie zu leiden. Der Bobinger Laurentiusmarkt konnte nur in einer abgespeckten Version stattfinden. Auf dem Festplatz am Freibad wurden verschiedene Stände aufgebaut, die typische Leckereien „to go“ angeboten hatten. Obwohl die Bobinger dankbar waren, dass es überhaupt ein kleines Volksfest gab, war die Resonanz überschaubar.

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