Der Polizei war es nicht einmal eine Randnotiz im täglichen Ereignisbericht wert. Doch die Aufregung war zunächst groß gewesen, wie unsere Zeitung jetzt erfahren hat: Am Mittwoch gegen 13.30 sollte eine Diesellok fünf Güterwaggons aus dem Industriepark von Bobingen abholen. Beim Rangieren kurz vor der Werkausfahrt am Wiesenhang zur Max-Fischer-Straße sprang der letzte der fünf Wagen aus dem Gleis.
Der Waggon war leer, es bestand keine Gefahr
Es sei ein Gefahrgütertransport, vernahmen Augenzeugen vor Ort. Doch gestern stellte die Bundespolizei in Nürnberg klar: Der Waggon war leer, es habe keinerlei Gefahr bestanden. Die Bundespolizei übernahm die Unfallaufnahme, weil Bahnanlagen ihrer Obhut unterstehen. Die Freiwillige Feuerwehr in Bobingen war zur Absperrung hinzugerufen worden. Ansonsten sei noch ein Notfallmanager der Bahn zur Unfallstelle geeilt.
Ein Kran hievte den entgleisten Waggon auf die Schienen. Als Unfallursache nennt die Bundespolizei einen sogenannten Hemmschuh. Das Eisenteil stoppt rangierende oder abgestellte Waggons, hätte jedoch vor der Ausfahrt aus dem Industriepark entfernt werden müssen. So ließ es einen Waggon von den Schienen springen. Dabei sei auch eine Weiche beschädigt worden. Am gestrigen Freitag wurde sie wieder repariert. Es habe keine Gefahr für Menschen gegeben, auch sei bei dem Unfall niemand verletzt worden, betonte die Bundespolizei gestern. Der Schaden wurde auf 50000 geschätzt.
Nur als Fehlalarm ist ein anderer Zwischenfall vom Mittwoch vermerkt. Von einer Anhöhe bei Bergheim sah ein Spaziergänger eine große Rauchwolke über einem Feld zwischen Bergheim und Bobingen und schlug Alarm. Die Freiwillige Feuerwehr von Bergheim und die Berufsfeuerwehr Augsburg rückten aus. Doch vor Ort war alles unter Kontrolle. Ein Landwirt soll hier altes Stroh und Holzabfälle verbrannt haben. Das Feuer hatte er sogar eigens behördlich angemeldet, entsprechend war auch der Rettungsleitstelle informiert worden.
Zeugen behaupteten später, der eigentliche Schaden sei an einem Löschfahrzeug entstanden. Es sei beim Rangieren im Acker steckengeblieben und mit einer Motorwinde befreit worden. Das war gestern nicht zu bestätigen gewesen. Die Fahrzeuge seien nur verschmutzt, aber unbeschädigt zurückgekommen, ist in Augsburg vermerkt.