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Bobingen: Fassungslosigkeit über Vandalismus im Mehrgenerationenpark

Bobingen

Fassungslosigkeit über Vandalismus im Mehrgenerationenpark

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    Die demolierten und aus der Verankerung gerissenen Bänke wurden mittlerweile entfernt und die Tatorte mit Absperrband umwickelt. An den unbeschädigt gebliebenen Geräten spielen bereits wieder Kinder.
    Die demolierten und aus der Verankerung gerissenen Bänke wurden mittlerweile entfernt und die Tatorte mit Absperrband umwickelt. An den unbeschädigt gebliebenen Geräten spielen bereits wieder Kinder. Foto: Elmar Knöchel

    Einen Polizeichef bringt naturgemäß so schnell nichts aus der Ruhe. Doch die massive Gewaltanwendung, die nötig war, um die fest verankerten Gegenstände im Mehrgenerationenpark an der Singold derart zu beschädigen, löst auch bei Artur Dachs Bestürzung aus. Der Leiter der Bobinger Polizeiinspektion spricht von „massivem Vandalismus“.

    Wobei Dachs betont, dass Bobingen im Vergleich zu anderen Städten in Bezug auf Sachbeschädigungen eher unauffällig sei. Umso mehr würde dann ein solcher Vorfall erschüttern. Die Polizei ermittle natürlich in alle Richtungen, doch scheinen sich die Hinweise zu verdichten, dass es sich um eine jugendliche Tätergruppe handeln müsse.

    Einen Zusammenhang zwischen den Corona-Beschränkungen und einem wachsenden Aggressionspotenzial bei Jugendlichen möchte Dachs, zumindest auf Bobingen bezogen, nicht herstellen.

    Polizei: Kein Zusammenhang mit Containerbrand

    Er gehe auch davon aus, dass die Brandstiftung vor einigen Wochen, bei der die am Freibad stehenden Altkleidercontainer ausbrannten, nicht in Zusammenhang mit der jüngsten Tat stehen würde. Denn die Vorgehensweise sei in beiden Fällen komplett unterschiedlich gewesen. Allerdings könne er sich wirklich nicht vorstellen, wieso man auf eine derartig destruktive Weise Einrichtungen beschädigt, die der Allgemeinheit gehören, wodurch immense Kosten für die Stadt verursacht würden.

    Polizeichef Artur Dachs versuchte auch, die Präsenz von uniformierten Beamten gerade an solch exponierten Stellen wie dem Singoldpark zu verstärken. Doch hier seien durch die nicht allzu dicke Personaldecke Grenzen gesetzt. Hinzu käme die Tatsache, dass bei warmem, sommerlichem Wetter durch vermehrte Feiern im Freien die Einsatzhäufigkeit für die Streifenbesatzungen durch Ruhestörungen und Streit unter Nachbarn ansteige. In diesem Zusammenhang bedankte sich der oberste Bobinger Polizist bei den sieben ehrenamtlichen Sicherheitswachtlern in Bobingen. Diese seien eine enorme Verstärkung, wenn es darum ginge, Präsenz zu zeigen. Gleichzeitig hoffe er, dass sich noch weitere interessierte Bürger für ein Engagement in der Sicherheitswacht bereit erklären würden.

    Dominik Rankl, Leiter des Jugendzentrums in Bobingen, erklärte auf Nachfrage unserer Zeitung, dass er sich schon vorstellen könne, dass Langeweile und Frust über die Corona-Beschränkungen bei einigen jungen Leuten in Aggression umschlagen könnten. Allerdings habe er bei seinen vielen Gesprächen im Jugendzentrum davon noch nichts bemerkt. Frustration und Langeweile würden zwar immer wieder beklagt, aber gesteigerte Aggressivität habe er bisher noch nicht gespürt. Trotzdem werde er in den kommenden Tagen verstärkt dieses Thema bei den Besuchern der Jugendeinrichtung ansprechen und diskutieren.

    Vor einigen Wochen wurden die Altpapiercontainer am Freibad angezündet. Ein Zusammenhang zwischen den Taten besteht nach Ansicht der Polizei allerdings nicht.
    Vor einigen Wochen wurden die Altpapiercontainer am Freibad angezündet. Ein Zusammenhang zwischen den Taten besteht nach Ansicht der Polizei allerdings nicht. Foto: Elmar Knöchel

    Die Stadt Bobingen indes hat die jüngste Sachbeschädigung zum Anlass genommen, die Fälle der letzten Zeit auf ihrer Homepage aufzulisten.

    Vandalismus: Stadt Bobingen setzt Belohnung für Hinweise aus

    Die Aufzählung reicht von den heutzutage schon obligatorischen Schmierereien über beschädigte oder gestohlene Verkehrsschilder bis hin zum Vandalismus im Mehrgenerationenpark. In der Liste fehlen noch die immer wieder umgetretenen Verteilerkästen der Telekom in der Krumbacher Straße und die Brandstiftung an den Altkleidercontainern am Freibad.

    Die Polizei bittet die Bevölkerung weiter um Mithilfe. Wer in der Nacht von Samstag auf Sonntag im Singoldpark verdächtige Personen gesehen oder Geräusche gehört hat, soll sich bitte bei der Polizeidienststelle in Bobingen unter Telefon 08234/9606-0 melden.

    Die Stadt Bobingen hat für sachdienliche Hinweise, die zu einer Ermittlung der Täter führen, eine Belohnung von 200 Euro ausgelobt.

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