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Bobingen: Ein Verein gibt Künstlern Raum und Ruhm

Bobingen

Ein Verein gibt Künstlern Raum und Ruhm

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    Mit Luftballons und bunten Strumpfhosen funktionierte die Berliner Künstlerin Irene Anton 2013 die Galerieräume in Bobingen zur synaptischen Schaltstelle eines Gehirns um.
    Mit Luftballons und bunten Strumpfhosen funktionierte die Berliner Künstlerin Irene Anton 2013 die Galerieräume in Bobingen zur synaptischen Schaltstelle eines Gehirns um. Foto: Ingeborg Anderson

    Die Galerie des Unteren Schlösschens ist für Künstler ein begehrter Ausstellungsort. Und hoch ist der Stapel der Bewerbungen, die aus der Region und darüber hinaus im Büro des Kunstvereins eingehen. International renommierte Künstler wie Dorothea Reese-Heim und Christopher Kochs zeigten hier ihre Arbeiten. In den vergangenen Jahren ist es dem Vorstand immer wieder gelungen, interessante künstlerische Positionen vorzustellen und damit die Aufmerksamkeit von Kunstfreunden weit über Bobingen hinaus zu wecken.

    Und längst ist der Bobinger Kunstverein zu einer Institution geworden, die aus dem kulturellen Leben der Region nicht mehr wegzudenken ist. Dahinter steckt eine nun 30-jährige Entwicklung. Das anstehende Jubiläum will Vereinsvorsitzende Christina Weber entsprechend kreativ feiern: „Es gibt eine Kunstaktion, bei der man Künstlern des Vereins bei der Arbeit zuschauen und ihnen Fragen stellen kann. Und von 23. Juni bis 23. Juli wird sich durch die Galerieräume ein Kunstband ziehen, das aus Bildern im Format von 30 mal 30 Zentimetern besteht.“

    Unteres Schlösschen ist die Heimat des Vereins

    Mit viel Enthusiasmus und Leidenschaft für die Kunst hatten sich 1987 Annemarie Mattler, Eva Peschel, Catalina Mayer, Günther Fleischmann, Graeme Nicholson, Günther Nietsch, Georg Lautenbacher, Gerhard Mansard, Hannelore Dangl, Monika Huber, Dr. Heinz Artus, Edmund Mannes, Gisela Heim und Eugen Luisk zusammen getan und den Kunstverein ins Leben gerufen. Als „gelungenen Treffer“ bezeichnete Bürgermeister Bernd Müller schon anlässlich des 25-jährigen Bestehens das Ereignis. Dass die Stadt dem jungen Verein eine Heimat im Unteren Schlösschen gab, trug sicher zur Erfolgsgeschichte bei. Denn die drei Galerieräume im Parterre der ehemaligen Fuggerschen „Lustbehausung“ haben eine besondere Atmosphäre.

    Es ist kaum möglich, die zahlreichen Ausstellungs-Höhepunkte aufzuführen, die es hier schon gab. Einer davon war sicherlich 2004 als der renommierte Fotograf Daniel Biskup seine Bilder zeigte, in denen er „Deutsche Augenblicke“ dokumentiert hat. Oder die spektakuläre Aktion „Eine Brücke schlagen“ von Georg Kleber und Hama Lohrmann im Jahr 2008: Eine Brücke aus naturbelassenen Ästen zog sich um das Schlösschen und verwandelte sich in seinem Inneren, in der Galerie, in einen Strom aus bearbeiteten Holzstücken. Oder die Berliner Künstlerin Irene Anton, die 2013 die Galerieräume zur synaptischen Schaltstelle eines Gehirns umfunktionierte – sehr eindrucksvoll mit Ballons und bunten Strumpfhosen.

    2015 wurde erstmals ein Jugendkunstpreis vergeben

    Die Bedeutung des Vereins als Institution für regionales Kunstschaffen zeigte sich auch darin, dass in Kooperation mit der Kreissparkasse Augsburg seit 1994 ein sehr begehrter und hoch dotierter Kunstpreis ausgelobt wird, wobei die damit verbundene Ausstellung für die meisten der Preisträger eine wichtige Station ihrer Künstlerkarriere darstellt. Und als Ansporn für junge Künstler wurde 2015 erstmals ein Jugendkunstpreis vergeben.

    Der Kunstverein, der etwas mehr als hundert Mitglieder hat, hat sich die Förderung des künstlerischen Nachwuchses auf die Fahnen geschrieben. Er unterhält eine sehr beliebte Kinderkunstschule, die derzeit von der Augsburger Bildhauerin Brigitte Steininger geleitet wird. Was unter ihrer Anleitung entsteht, ist alljährlich in den Sommerferien im Foyer der Wertachklinik zu sehen. Wie überhaupt der Verein sich bemüht, Ausstellungsmöglichkeiten für seine Mitglieder zu schaffen.

    Sie können ihre Arbeiten außer im Foyer des Krankenhauses regelmäßig auch im Kursana Domizil und gelegentlich im Rathaus ausstellen. Gerade läuft dort eine Ausstellung, in der sich die drei Vorstände des Vereins (Christina Weber, Gabriele Hornauer und Jürgen Hörauf) künstlerisch vorstellen.

    Wie vielfältig das kreative Potenzial der Vereinsmitglieder ist, wird die Ausstellung zeigen, die am Sonntag, 25. Juni um 11 Uhr eröffnet wird, bei der sich Amateure und hauptberufliche Künstler mit ihren Arbeiten vorstellen.

    Die Aktion „Über die Schulter schauen“ läuft vom heutigen Montag, 29. Mai, bis Donnerstag, 1. Juni, jeweils von 15 bis 19 Uhr in den Räumlichkeiten des Unteren Schlösschens Bobingen. Hierbei können Besucher bei der Entstehung von Kunstwerken zusehen.

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