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Bobingen: Die Bücherei braucht ein Ausweichquartier

Bobingen

Die Bücherei braucht ein Ausweichquartier

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    Auf dem Papier sieht die alte Mädchenschule schon neu aus und ihr Konzept wird von Stadträten aller Fraktionen als „wunderbar“ gelobt. Zwei Fragen sind allerdings noch nicht beantwortet: Was geschieht mit der Bücherei während der einjährigen Umbauphase? Und: Kann sich die Stadt dieses Projekt überhaupt leisten? Die Antworten sollen die Haushaltsberatungen Anfang des kommenden Jahres bringen. Denn es geht um Projektkosten in Gesamthöhe von 4,06 Millionen Euro.

    Nach Abschluss der Planungen und der Sicherstellung staatlicher Zuschüsse aus der Städtebauförderung könnten die Bauarbeiten im Herbst 2019 ausgeschrieben werden. Baubeginn wäre dann 2020.

    Im Ursprung gar keine Einheit

    Die Vorarbeiten durch das Architekturbüro 3Plus in Augsburg machten nun deutlich, dass die alte Schule keineswegs eine solche feste Einheit ist, wie es nach außen wirkt. Vielmehr besteht sie aus drei Baukörpern, die sich mit der Zeit zusammenfügten. Der Mittelbau stammt demnach von 1902, der Westflügel kam erst 1935 hinzu und der Ostflügel 1949. Jeder Teil hat eine andere Deckenkonstruktion. Auch das gehört zu den Herausforderungen bei der Erneuerung.

    Ziel ist es aus Sicht der Städtebauentwicklung, ein Bürgerbildungshaus zu schaffen. Konkret könnte dies laut aktuellem Planungsstand so aussehen:

    Das ganze Haus wird barrierefrei. Dazu fallen Stufen im Eingangsbereich weg und ein Aufzug wird eingebaut.

    So wird der Platz aufgeteilt

    Ins Untergeschoss würde das „Haus der kleinen Forscher“ umziehen.

    Im Erdgeschoss bekäme das Kulturamt der Stadt neue Räume im Westflügel. Im Ostflügel käme ein soziales Stadtcafé als Treffpunkt mit Mehrzweckraum unter.

    Das ganze erste Obergeschoss wäre künftig für die Bücherei vorgesehen. Sie bekäme damit deutlich mehr Raum. Die Museen und Sammlungen der Hochsträßler könnten im Dachgeschoss bleiben, bekämen jedoch eine etwas optimierte Raumaufteilung entsprechend der eigenen Wünsche: etwas offener und flexibler, so die Architekten.

    Äußerlich bleibt alles vertraut

    An der Ansicht des Gebäudes sollte sich weniger ändern, empfehlen die Architekten. Sprossenfenster werden mit einer Ausnahme der bisherigen Fassadenaufteilung entsprechen. Auffälligste Neuerung für Betrachter auf der Pestalozzistraße oder am Rathausplatz: Ein gläserner Vorbau ebenerdig an der Südseite, der dem barrierefreien Zugang dient.

    Neben den Gesamtkosten von gut vier Millionen Euro gibt es vor allem ein ungelöstes Problem: Soll die Bücherei während der einjährigen Bauzeit umziehen oder geschlossen werden.

    Zumindest müssten die Buchbestände zwischengelagert werden. Ein Platz ist derzeit für keine der Alternativen erkennbar.

    Sprecher der Stadtratsfraktionen lobten das Konzept im Bauausschuss. Es bringe einen Mehrwert für Besucher, sei schlüssig und gelungen. Doch für die offenen Punkte der Finanzierung und der Übergangslösung für die Bücherei müssten sich bis zu den Haushaltsberatungen Lösungen abzeichnen.

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