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Bobingen: Den Bobingern „aufs Maul g´schaut“

Bobingen

Den Bobingern „aufs Maul g´schaut“

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    Im vollen Laurentiushaus  las Anni Gastl aus ihrem  Buch  So gohts Bobinga zua.
    Im vollen Laurentiushaus  las Anni Gastl aus ihrem  Buch  So gohts Bobinga zua. Foto: Anja Fischer

    Ein wenig aufgeregt sei sie schon, gab Anni Gastl am Abend ihrer Buchpremiere an. Ganz zu Unrecht übrigens: Glänzend verlief die offizielle Präsentation ihres Buches „So goht’s Bobinga zua“. Darin sind Gedichte und Texte des Bobinger Urgesteins in Mundart zu finden. „Ich schreib, wie der Schwob halt isch“, erklärte diese zu Beginn der Lesung im großen Saal des Bobinger Laurentiushauses. „Und der Schwob isch a bissle feinsinnig, a bissle derb und a bissle gschert halt o.“ Wer das jetzt nicht so ganz verstanden hat, der wird sich mit dem Lesen von Anni Gastls Texten auch schwer tun.

    Anekdoten über die Anekdotendichterin

    Und auch der Vorstellung von Theresia Zettler hätte er kaum folgend können. Diese wollte Anni Gastl „denjenigen vorstellen, die sie nicht kennen“, und erntete allein dafür schon die ersten Lacher. Durch ihre rührige und hilfsbereite Art, ihren Humor und ihr Engagement und nicht zuletzt durch ihre Verse ist Anni Gastl weit über Bobinger Grenzen hinaus bekannt. Ebenfalls im Dialekt und in Reimform stellte

    Mucksmäuschenstill war es schließlich, als die Autorin selbst auf der Bühne Platz nahm. „Die Wege des Herrn“, „Vom Dichta“ und „Herz isch Trumpf“ hießen die ersten vorgetragenen Texte und schon mit diesen sollte Gastl ihrem Ruf gerecht werden: Kaum kamen die Besucher aus dem Lachen heraus, kaum blieb ein Auge trocken. Sicher sind alle Verse in dem ab sofort erhältlichen Buch nachzulesen, aber vorgetragen mit Anni Gastls unnachahmbarer Weise und ihm originalen schwäbischen Dialekt der Autorin, die durch das charakteristische Schmunzeln in ihrer Stimme das Publikum noch einmal so richtig mitriss, wurde der Abend zu einem ganz besonderen Erlebnis schwäbischer Mundartdichtkunst.

    Anderthalb heiter Stunden

    Anderthalb Stunden las Anni Gastl, viel Applaus begleitete jedes Stück, mit dem sie manchmal auch „ihren“ Bobingern direkt „aufs Maul“ schaute. Dabei kamen die Texte durchaus manchmal ein wenig sozialkritisch daher. Um zusätzlich Gutes zu tun, geht ein Anteil von zwei Euro pro verkauftem Buch an die Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung.

    Musikalisch umrahmt wurde der Abend von den beiden Schwiegersöhnen Gastls, die der Autorin und Vorleserin damit auch zu kurzen Verschnaufpausen verhalfen.

    Viel zu schnell ging der Leseabend für die meisten Besucher vorüber. „Mei, die Anni halt“, hörte man schon während der vielen vorgetragenen Stücke oft im Publikum raunen. Immer mit großem Respekt und großer Anerkennung ob der besonderen Leistung im Tonfall. Gewitzt und auch oft mit einem Hauch Ironie versehen, versteht es diese, lustige Begebenheiten aufzugreifen. Dabei nimmt Anni Gastl sich und ihre Familie nicht aus und plauderte schon mal bei Gedichten auch aus dem eigenen Nähkästchen. Dabei nimmt sie sich gerne selbst auf die Schippe und wirft ihren kritisch-frechen Blick auch auf ihre Familie. Der Gockel Oskar wird es den Lesern ihres Buches verraten.

     Das Buch ist jetzt in Bobingen zum Preis von 19,80 Euro bei Bücher Di Santo in

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