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Bobingen: Beim Abstand soll in Bobingen möglichst alles bleiben, wie es ist

Bobingen

Beim Abstand soll in Bobingen möglichst alles bleiben, wie es ist

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    Für die Häuslebauer soll sich möglichst wenig ändern. Deshalb erlässt der Bobinger Stadtrat eine eigene Satzung zur Abstandsregelung.
    Für die Häuslebauer soll sich möglichst wenig ändern. Deshalb erlässt der Bobinger Stadtrat eine eigene Satzung zur Abstandsregelung. Foto: Elmar Knöchel

    Um in den Gemeinden das vorhandene Potenzial zur Nachverdichtung besser nutzen zu können, ändert der Freistaat Bayern die Abstandsregelung. Die neue Verordnung soll zum 1. Februar in Kraft treten. SPD-Stadtrat Armin Bergmann kommentierte den Termin nicht gerade erfreut. "Die Kommunen werden mit dieser kurzfristigen Entscheidung überrumpelt. Um den gesellschaftlichen Frieden zu erhalten, sind wir quasi gezwungen, eine eigene Satzung zu erlassen."

    Bobingen will eine eigene Satzung

    Und genau darum ging es in der Sitzung des Bobinger Ferienausschusses. Denn die in der neuen Verordnung vorgegebenen Abstandsflächen sind nicht das, was man in Bobingen für "verträglich" hält. Ähnlich wie zuvor schon in Schwabmünchen und Untermeitingen hat man sich deshalb in der Sitzung darauf geeinigt, eine eigene Satzung zu erlassen.

    Die Berechnung der Abstandsflächen war und bleibt kompliziert. Der Abstand auf der Längsseite muss einmal die Wandhöhe betragen. Ein Satteldach wird dabei anteilig mitgerechnet. Auf der schmalen Hausseite reicht bisher die halbe Wandhöhe. Diese Werte sollen in der neuen Regelung rundum auf weniger als die Hälfte der Wandhöhe gesetzt werden. Das ergebe eine deutliche Verringerung der Mindestabstände.

    Damit zeigten sich die Bobinger Stadträte nicht einverstanden. Stadtbaumeister Rainer Thierbach führte dazu aus, dass es bereits jetzt immer wieder Streitigkeiten unter Nachbarn bezüglich der Abstände gebe. Dies zeige auch der Trend, dass Grundstückseigentümer sich mehr und mehr veranlasst sähen, sich durch Sichtschutzwände vom Nachbarn abzugrenzen. Eine Verringerung der Abstände könnte dieses Geschehen noch verstärken. Außerdem würde bei der Neuregelung schlichtweg nicht berücksichtigt, dass auch genügend Platz um die Häuser bleiben müsse, um Spielmöglichkeiten und Lagerplätze für Gartengeräte zu schaffen.

    Herwig Leiter (CSU) erklärte, dass hier ein Kompromiss gefunden werden müsse. In der neuen Satzung sollten anhand des neuen Berechnungsschlüssels die Werte so gewählt werden, dass der Status quo möglichst unverändert bliebe. Allerdings, so betonte Leiter, sollte es aber trotzdem weiterhin möglich sein, in besonderen Ausnahmefällen von der Satzung abzuweichen.

    Bürgermeister Förster: Offenen Charakter erhalten

    Bürgermeister Klaus Förster betonte, dass man in Bobingen weitgehend den offenen Charakter einer ländlich geprägten Kleinstadt erhalten wolle. Deswegen sei auch er dafür, die jetzt gültigen Abstandsregeln beizubehalten. Nach kurzer Beratung stimmte der Stadtrat einstimmig dafür, eine eigene Satzung zu erlassen und den jetzigen Stand der einzuhaltenden Abstände auch künftig so zu belassen.

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