Im Museum Oberschönenfeld hat Roy Black einen festen Platz bekommen. Mehrere Schallplattencover und Bravo-Ausgaben erinnern an den gebürtigen Straßberger. Sogar der echte hessische Steinkrug aus der Fernsehshow Zum blauen Bock mit Heinz Schenk, in der Roy Black 1976 eingeladen war, ist ausgestellt. Neben dem Steinzeugkrug wird der Musiker mit dem Schwiegermutterlächeln in Filmausschnitten wieder lebendig.
In Straßberg erinnert der Gerhard-Höllerich-Ring an den Musiker, der sich eigentlich dem Rock 'n' Roll verschreiben wollte. Ein Schild, das am 9. Oktober 2016 übergeben wurde, erklärt: "Gerhard Höllerich war der bürgerliche Name des Sängers und Schauspielers Roy Black, geboren 1943 in Straßberg, gestorben 1991, beigesetzt auf dem Friedhof in Straßberg." In der Nähe wurde auch ein Baum für Roy Black gepflanzt. In Straßberg steht auch noch das Geburtshaus in der Frieda-Forster-Straße.
Im "Reichsadler" lernte Roy Black Gitarre
Gerhard Höllerich wurde dort am 25. Januar 1943 geboren. Es war das Haus seiner Großeltern. In Straßberg verbrachte er seine Kindheit bis zum 15. Lebensjahr. Im "Reichsadler" lernte er einen Maurergesellen kennen, der dort regelmäßig Auftritte hatte. Er brachte "Gerd" das Gitarrespielen bei. Gemeinsam wurde abends am Lagerfeuer oder im Wirtshaus gesungen. 1958 zog die Familie Höllerich nach Göggingen.
Wer hat die Bronze-Büste gestohlen?
Dort wurde vor Jahren ein Weg nach Roy Black benannt. Zur Erinnerung wurde auch eine Stele mit einer Bronze-Büste des Sängers aufgestellt, die seine Fangemeinde gestiftet hatte. Roy Black wuchs mit seinen Eltern und Bruder Walter rund 750 Meter entfernt in der Mendelstraße auf. Eine andere Büste des Schlagerstars bot Anfang des Jahres viel Stoff für Diskussionen: Sie wurde in Velden am Wörthersee aufgestellt. Also dort, wo Roy Black vor genau 30 Jahren mit der RTL-Serie ein großes Comeback feierte. Vielen Fans gefiel die Büste nicht. Sie hatte nach ihrem Empfinden zu wenig Ähnlichkeit mit ihrem Idol. Das war vermutlich aber nicht der Grund, dass die Büste vor wenigen Wochen plötzlich weg war.
Unbekannte hatten sie vom Sockel gelöst und verschwinden lassen. Wieder gab es einen Aufschrei, der für einen Sturm im Blätterwald sorgte. Die Klatschpresse stürzte sich auf den Diebstahl, der sich wohl als Bubenstreich herausstellte. Denn nach der medialen Entrüstung tauchte die Büste wieder auf. Jemand hatte sie in einen Plastiksack gesteckt und nachts in einem Park abgelegt.
Eine süße Torte zur Erinnerung an Roy Black
Während Roy Black in Bronze wieder auf den See blickt, geht unweit seines Geburtsorts die Liebe durch den Magen: Nur einen Steinwurf von Straßberg entfernt, bietet die Bäckerei Hornik in Bobingen-Siedlung eine Roy-Black-Torte an. Die kulinarische Hommage ist süß, versteht sich.
Eine lebendige Erinnerung wird auch in Bobingen gepflegt: Einmal im Jahr gibt es eine Roy-Black-Gala. Mit Eröffnung der Singholdhalle 1993 hat der ehemalige Kulturamtsleiter Reinhold Lenski ein kontinuierliches Angebot für die Fans geschaffen, sich zu treffen. Daraus ist ab 1994 die Gala entstanden. Sie findet am 10. Oktober statt. Das Publikum erwartet ein musikalischer Abend voller Erinnerungen an Roy Black, live gesungen von Kay Dörfel, unterstützt von Roy Blacks langjährigem musikalischen Weggefährten Günther Ortmann.
Gesucht: Sponsor für neues Museum
Es gibt noch eine Idee, dauerhaft an Roy Black zu erinnern: In Bobingen könnte ein Museum für Roy Black eingerichtet werden. Bestückt werden könnte es von Fanclubs und einzelnen Verehrern: Sie hüten eine Menge an Erinnerungsstücken. Nicht nur ein legendärer Bravo-Starschnitt gehört dazu, auch teils wertvolle Preise und Auszeichnungen, die der Sänger bei engen Vertrauten deponierte. Auch das Bobinger Stadtarchiv könnte das eine oder andere beitragen: Es hat beispielsweise ein Haarbüschel von Roy Black aus der Zeit seines musikalischen Durchbruchs.
In der Vergangenheit winkte die Stadt beim Thema Museum ab. Ein derartiges Projekt sei nur möglich, wenn ein Investor kontinuierlich die laufenden Kosten übernimmt. Jetzt klingt es anders: "Sollte sich ich ein geeigneter Investor für solch ein Großprojekt finden, dann würde es die Stadt Bobingen gerne unterstützen", so Bürgermeister Klaus Förster. Vielleicht fände auch der letzte Dienstwagen von Roy Black in einem neuen Museum Platz. Autoliebhaber Herbert Feldbauer entdeckte den Volvo und rettete ihn vor der Schrottpresse.
Nächstes Jahr zu Roy Blacks 30. Todestag am 9. Oktober wird auch der Volvo 30 Jahre alt und damit offiziell ein Oldtimer. Schon jetzt rollt er mit dem Kennzeichen R-OY 111 wieder auf den Straßen in der Oberpfalz. Herbert Feldbauer, der nächstes Jahr 30 wird, sagt in den Worten der Roy-Black-Hits: „Das Auto ist der Wahnsinn. Es fährt noch so wie damals. Ich habe immer davon geträumt, mal dieses Auto zu besitzen. Es ist auch noch im Originallack, nämlich ganz in weiß – naja grau.“
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