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Bahnverkehr: So will die BRB in Zukunft Verspätungen und Ausfälle verhindern

Bahnverkehr

So will die BRB in Zukunft Verspätungen und Ausfälle verhindern

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    Zuletzt hatte es um die Bayerische Regiobahn (BRB) immer wieder Ärger gegeben. Unter anderem musste aufgrund von Personalmangel und Krankheit der Streckenabschnitt zwischen Landsberg und Kaufering mit Bussen bedient werden.
    Zuletzt hatte es um die Bayerische Regiobahn (BRB) immer wieder Ärger gegeben. Unter anderem musste aufgrund von Personalmangel und Krankheit der Streckenabschnitt zwischen Landsberg und Kaufering mit Bussen bedient werden. Foto: Silvio Wyszengrad

    Seit Samstag fahren sie wieder, die Züge der Bayerischen Regiobahn (BRB). In der vergangenen Woche waren zwischen Bobingen und Augsburg etwa 20 Prozent der Züge und zwischen Landsberg und Kaufering sämtliche Verbindungen ausgefallen. Grund für die Zugausfälle war Personalmangel. Lokführer sind in ganz Deutschland rar, und nun kamen bei der BRB noch krankheitsbedingte Ausfälle hinzu. Allerdings waren auch am Montag wieder viele Züge verspätet.

    Dieses Problem wollen die BRB und die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regionalverkehr im Freistaat plant, finanziert und kontrolliert, mit einem Maßnahmenpaket angehen. Darauf hatte man sich auf einem Krisengespräch geeinigt, zu dem die Eisenbahngesellschaft die BRB nach München zitiert hatte. Laut BEG waren auf der Ostallgäu-Lechfeld-Bahn, also den Strecken zwischen Landsberg und Augsburg sowie Füssen und Augsburg, seit der Übernahme durch die BRB im Dezember nur etwa 80 Prozent der Züge pünktlich (das heißt nicht mehr als fünf Minuten zu spät).

    BRB will die Probleme in den Griff kriegen

    Mehrere Punkte wurden bei dem Gespräch beschlossen, um die Pünktlichkeit zu verbessern und Zugausfälle zu vermeiden:

    • Wendezeit Das ist die Zeit, die ein Zug am Zielbahnhof braucht, um wieder in die andere Richtung fahren zu können. Dabei wird der Zug nicht um 180 Grad gedreht, sondern der Lokführer wechselt vom hinteren zum vorderen Triebwagen. Ist diese Zeit zu knapp bemessen, wird es schwer, Verspätungen wieder aufzuholen. Viel erhofft man sich von einem neuen Signal, dass demnächst beim Augsburger Bahnhof aufgestellt werden soll. BRB-Sprecher Christopher Raabe: „Durch das fehlende Signal können wir derzeit nur mit verminderter Geschwindigkeit in Augsburg einfahren.“ Das Signal muss die Deutsche Bahn, die für die Infrastruktur zuständig ist, aufstellen. „Wir hoffen natürlich, dass dies möglichst schnell geschieht“, so Raabe. Längere Wendezeiten sind auch nach Ansicht des Fahrgastverbands Pro Bahn ein probates Mittel gegen Verspätungen. Errol Yazgac von der Bezirksgruppe Schwaben: „Wir haben beim Fugger-Express zwischen München und Augsburg die Erfahrungen gemacht, dass die Züge deutlich pünktlicher werden, wenn mehr Zeit zum Wenden da ist.“
    • Mehr Waggons Die BRB will zeitig mehr Waggons einsetzen wenn man merkt, dass die Nachfrage besonders groß ist. „Diese zusätzlichen Waggons werden vor allem an den großen Bahnhöfen wie Augsburg und München angekoppelt, weil da die Möglichkeiten besser sind“, so BRB-Sprecher Raabe.
    • Personal Die BRB sucht verstärkt nach Lokführern, auch im Ausland. Damit sollen Situationen wie vergangene Woche, als wegen Krankheit zahlreiche Züge ausfielen, vermieden werden.
    • Informationen Viele Bahnfahrer ärgert, dass sie erst spät oder gar nicht erfahren, dass ihr Zug unpünktlich ist. Ein externer Gutachter soll dafür sorgen, dass die diversen Systeme der Fahrgastinformation besser aufeinander abgestimmt werden.
    • Kaufering Hier kommt es immer wieder zu Problemen, weil derzeit die Strecke zwischen Buchloe und Geltendorf elektrifiziert wird. Wegen dieser Baustelle sind Streckenabschnitte oft nur einspurig befahrbar, so dass es immer wieder passiert, dass Züge nicht pünktlich losfahren können, weil eine andere verspätete Bahn auf dem Gleis unterwegs ist. Und was die Pendler besonders ärgert: Oft warten die Anschlusszüge bei Verspätungen nicht. Das will man durch verbesserte Kommunikation in den Griff bekommen. „Die Züge sollen innerhalb einer vertretbaren Verspätungskulanz aufeinander warten“, so BRB-Sprecher Raabe.
    • Fahrzeugstörungen Die Anzeigen, Heizungen, Trittstufen und Kupplungen an den BRB-Zügen sollen besser überprüft werden. „Mich hat es schon gewundert, dass es bei diesen neuen Fahrzeugen solche Probleme gibt“, sagt Errol Yazgac von Pro Bahn, der hofft, dass man die Verspätungen möglichst schnell in den Griff bekommt: „Denn nur so kann man die Akzeptanz des umweltfreundlichen Verkehrsmittels Bahn verbessern.“

    BRB-Sprecher Raabe will sich nicht festlegen, wie schnell diese Maßnahmen greifen: „Es gibt Dinge, die wir schnell umsetzen können und andere, die ein wenig Zeit brauchen. Ich hoffe, dass wir das schnellstmöglich in den Griff kriegen.“

    Lesen Sie auch unseren Kommentar: Pleiten, Pech und Pannen bei der Bahn

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