Malerisch liegt der Großaitinger Ortsteil Reinhartshofen am Übergang des Lech-Wertach-Tals zur Hügellandschaft der Stauden direkt an der Wertachleite. Von Großaitingen führt die Straße steil hinauf zum Leitenberg. Der Parkplatz oberhalb des Bergs vor dem Ortsbeginn von Reinhartshofen ist der ideale Ausgangspunkt für Wanderungen und Radtouren.
Auch der Jakobus-Pilgerweg führt am Leitenberg vorbei
Dort führen auch der Schwäbisch-Allgäuer Wanderweg Augsburg-Sonthofen, der Jakobus-Pilgerweg und der Pfarrer-Kneipp-Weg vorbei. Wegweiser zeigen ebenso nahe Ziele wie Guggenberg oder Klimmach an. Ein lohnenswertes Ziel für eine kleine Rundtour ist die Justina-Kapelle. Zu dem Kirchlein führt ein 1,7 Kilometer langer, gut beschilderter Weg von der Leitenberghöhe nach rechts ins Tal des Anhauser Baches.
Beim Wandern am Waldrand öffnet sich der Blick über wogende Getreidefelder nach rechts auf den neuen Reinhartshofer Ortsteil am Sonnleitenhang. Nach der Überquerung des Anhauser Baches, der in der Nähe entspringt und in einer freigelegten, uralten Rinne aus einer Mooreiche eingefasst wurde, steigt der Weg wieder an
Eine Wanderung mit historischen Hintergründen
Dort erreichen Wanderer nach etwa halbstündiger Gehzeit zuerst einen mit Holz überdachten Brunnen, der auf die ursprüngliche Justina-Kapelle mit einer Klause für zwei Eremiten hinweist. Eine Tafel erklärt, dass sich dort im 15. Jahrhundert eine Anzahl von Feldgütern befand, die als „Justina-Lehen“ bezeichnet wurden. Diese waren wohl der Grund für die Errichtung einer Kapelle, die der heiligen Justina geweiht wurde. Allerdings wurde die alte Kapelle im Zuge der Säkularisation im Jahr 1804 abgerissen. Nach wenigen Metern öffnet sich der Blick auf eine breite Lichtung, in deren Mitte die jetzige Justina-Kapelle steht.
Deren Errichtung wird auf das Jahr 1825 datiert, als Erbauer kommt der damalige Grundeigentümer Ignatz Spatz in Betracht. Seit seinem Bau steht das kleine Kirchlein im Grünen. Selbst den Sturm an Weihnachten 1999 hat es überstanden, obwohl ringsum die Bäume umstürzten. Dabei entstand die Lichtung, auf der später Reinhartshofer Bürger unter der Regie von Franz Stahl die Renovierung der Justina-Kapelle mit zwei überdachten Rastplätzen und einem Holzkreuz vornahmen. Bei diesen Arbeiten wurde im Jahre 2002 auch der alte Brunnen wieder entdeckt. Das Altarbild mit dem Martyrium der heiligen Justina im dritten Jahrhundert blieb aus der alten Kapelle erhalten.
Um von der Justina-Kapelle nach Reinhartshofen zu gelangen, folgen Ausflügler dem Schild „Jakobs-Pilgerweg“ und biegen nach etwa 200 Metern rechts in Richtung eines Jägerstands ab. Von dort führt der Weg zu einem Holzkreuz, an dem mit einer Tafel an Franz Stahl erinnert wird.
Der Ausflug im Überblick
Anfahrt Von Großaitingen führt die Reinhartshofer Straße nach Westen über die Wertachbrücke zum Parkplatz oberhalb des Leitenbergs kurz vor Reinhartshofen.
Tour Der Rundweg von Reinhartshofen über die Justinakapelle zurück ins Dorf dauert zu Fuß etwa eineinhalb Stunden und eignet sich gut für Familien.
Sehenswertes Die kleine Justinakapelle liegt wunderschön im Grünen. In Reinhartshofen lohnt sich ein Besuch der Kirche St. Jakobus.
Einkehrmöglichkeit Der Biergarten des Gasthofs Grüner Baum hat montags und dienstags von 12 bis 20 Uhr, mittwochs und freitags von 14 bis 20 Uhr sowie am Samstag von 11 bis 18 Uhr und am Sonntag und an Feiertagen von 11 bis 20 Uhr geöffnet. Bei unbeständigem Wetter ist die Gaststube bis jeweils um 22 Uhr geöffnet.
Ein Bad im Reinhartshofer Weiher
Über schattige Waldwege gelangen Wanderer schließlich zu einer Gabelung bei einem Holzlager. Von dort aus weisen die Häuser der Reinhartshofer Sonnleite den weiteren Weg ins Dorf. Am Fuße der Sonnleitenstraße geht es zuerst nach links auf die Hardtstraße und dann nach rechts in die Weihertalstraße.
Am Freizeitgelände der Weihertaler Kickers mit dem Siegmund-Sportheim können Ausflügler ein erfrischendes Bad im Reinhartshofer Weiher nehmen – dem ersten von vier aneinandergereihten Teichen. Die Straße steigt dann zur kleinen Kirche St. Jakobus auf der rechten Seite an.
Ein Blick in das vor vier Jahren renovierte Gotteshaus, das im Jahr 1669 erbaut wurde, lohnt sich. Pilger auf dem Jakobsweg können sich hier ihren Stempel für das Pilgerbuch abholen. Der Eingang ist so niedrig, dass man den Kopf einziehen muss. Beim Verlassen der Kirche erblickt der Wanderer dann das Ziel seines gut eineinhalbstündigen Weges – den Biergarten des Landgasthofs Grüner Baum.
Der Biergarten bietet Braten, Schnitzel und Vegetarisches an
Dieser wird von Familie Donderer betrieben. Auf der Speisekarte stehen hausgemachte Brotzeiten sowie werktags ein Tagesgericht zu Mittag, sonntags gibt es Braten, Schnitzel und ein vegetarisches Gericht. Auch Kaffee und Kuchen werden angeboten. Nach einer kleinen Stärkung sind es nur noch etwa 500 Meter über die Leitenbergstraße hinauf zum Ausgangspunkt der gemütlichen Rundwanderung.
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