Am Donnerstag spielten die Kleinen im Sand an der Singold, seit Freitag gehört das Festival den Großen. Die singen und tanzen nun zwei Tage lang mit den Bands an Strand- und Seebühne.
Am Freitag lief die Party gewohnt gemächlich an: Zwar durften die Besucher schon ab 14 Uhr auf das Gelände, doch die ersten Stunden ging es noch sehr ruhig zu. Dass Eulenspiegel gleich zu Beginn auftraten, war entweder ein Glücksgriff der Organisatoren oder gut geplant: Überraschend viele Gäste nannten am Freitag die Gruppe aus Augsburg als wichtigsten Grund für ihren Besuch und waren entsprechend zeitig vor Ort.
Kristina war unter den ersten und hörte sich Eulenspiegels Mischung aus Hiphop, Soul und Ska an. Dann stärkte sie sich zusammen mit zwei Freunden und ihrer kleinen Tochter an einem der zahlreichen Essensstände. „Wir sind eine zehnköpfige Gruppe und zum ersten Mal hier“, verrät sie. Den Rest des Tages werde sie sich überraschen lassen, was die Bands auf den Bühnen zu bieten haben.
Kex Kuhl muss seinen Auftritt auf dem Festival nach hinten verschieben
Bis auf der großen Strandbühne das Programm beginnt, müssen sich die Besucher länger gedulden als erwartet: Rapper Kex Kuhl, der als erstes seinen Auftritt haben sollte, kam erst eineinhalb Stunden später auf die Bühne. Pauls Jets, die nach ihm spielen sollten, hatten ihr Konzert kurzfristig absagen müssen, deshalb änderte sich der Zeitplan.
Die Besucher nutzten die Zeit, um sich Swango an der Seebühne anzuhören – je nach Laune gemütlich sitzend oder in der Singold tanzend. Oder sie nahmen sich Zeit für die Attraktionen, die es überall auf dem Areal verteilt zu entdecken gab. Zum Beispiel tarnte sich ein Briefkasten zusammen mit einem Stapel Kartons als unspektakuläre Dekoration. Bei genauerer Untersuchung zeigte sich jedoch, dass er sich aufklappen ließ und Glitzerschminke in verschiedenen Farben enthielt.
Alina und ihre Freundinnen kamen dem Geheimnis schnell auf die Spur: „Einen Schminkkasten gab es schon letztes Jahr“, sagte die junge Frau. Sie und ihre Gruppe kämen aus der Gegend um Buchloe und freuten sich vor allem auf den Auftritt der Leoniden später am Abend. Weil Alina schon vergangenes Jahr einige neue Bands auf dem Singoldsand-Festival für sich entdeckt habe, werde sie diesmal wieder Ausschau halten.
Nach und nach wurde die anfängliche Entspannung zur ausgelassenen Feier. Als das Festivalteam in die ersten Schüsse mit der Rauchkanone abgab und Kex Kuhl mit seinem ungewöhnlich gefühlsbetonten Rap die Besucher in Richtung Strandbühne zog, füllte sich der Sandplatz rasch.
Das Rote Kreuz hat extra eine Singoldklinik eröffnet
Das war der Zeitpunkt, ab dem die Veranstaltung für die ehrenamtlichen Sanitäter des BRK Schwabmünchen spannend wurde: Viele Menschen bedeuten viele potenzielle Patienten. Rund 45 Versorgungen zählte das Team durchschnittlich pro Festival – manchmal musste auch der Rettungsdienst einschreiten. Wenn sich diesmal jemand verletzt oder Kreislaufprobleme bekommt, wird er allerdings nicht wie gewohnt vom Sicherheitsdienst zum Sanitätszelt hinter der Hauptbühne gebracht. Stattdessen steht nun die „Singoldklinik“ bereit, ein Zelt gleich in der Nähe der Strandbühne, das für jeden gut sicht- und erreichbar ist. In Spitzenzeiten stehen dort bis zu zehn Sanitäter bereit.
„Nach neun Jahren Festival-Erfahrung wissen wir, was auf uns zukommen kann und sind für kleine, aber auch größere Notfälle gerüstet“, sagte BRK-Einsatzleiter Fabian Wamser. „Wir sind heuer mitten im Geschehen und so können Besucher, die Hilfe benötigen, direkt zu uns kommen.“ Die Arbeit sei auch für unsere ehrenamtlichen Einsatzkräfte immer ein Highlight.
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