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Amtseinführung: Sie sieht die Kirchen als Zwillinge

Amtseinführung

Sie sieht die Kirchen als Zwillinge

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    Dr. Doris Sperber-Hartmann wurde in St. Johannes als neue evangelische Dekanin für die Region Augsburg Süd-Ost und als Inhaberin der 1. Pfarrstelle in Königsbrunn eingeführt.
    Dr. Doris Sperber-Hartmann wurde in St. Johannes als neue evangelische Dekanin für die Region Augsburg Süd-Ost und als Inhaberin der 1. Pfarrstelle in Königsbrunn eingeführt. Foto: Marion Kehlenbach

    Ein halbes Jahr nachdem Dekan Volker Haug in den Ruhestand entlassen wurde, hat der evangelisch-lutherische Dekanatsbezirk Augsburg, Region Süd-Ost, eine neue Dekanin. Am Sonntagnachmittag wurde Dr. Doris Sperber-Hartmann in einem Festgottesdienst in der Johanneskirche, mit musikalischer Begleitung durch Posaunenchor und Kirchenchor, in ihr neues Amt eingeführt. Dass sie bei ihrem Weg zur Kirche einem Irrtum aufgesessen sei, erfuhren die Zuhörer gleich zu Beginn ihrer ersten Predigt in der Brunnenstadt.

    Allerdings meinte Doris Sperber-Hartmann damit nicht die Institution Kirche im Allgemeinen, sondern die Kirche St. Johannes im Speziellen: Ihre erste Fahrt nach Königsbrunn habe sie bewusst ohne Navigationsgerät angetreten, um einen besseren Eindruck von den örtlichen Begebenheiten zu bekommen. Abfahrt B 17

    Nur, dass die Dekananwärterin vor der falschen Kirche ausstieg, vor St.Ulrich. „Auf den ersten Blick ähneln sich St. Johannes und St. Ulrich wie Zwillinge“, stellte die Dekanin fest. Sie habe selber eine Zwillingsschwester, so verriet sie, die ihr ein klein wenig näher sei als andere Menschen. „Das ist ein gutes Zeichen“, so Sperber-Hartmann, über die Ähnlichkeit beider Gotteshäuser und hob die Bedeutung der Ökumene in der Gemeindearbeit hervor.

    Bevor Sperber-Hartmann die Kanzel betrat, erhielt sie von Regionalbischof Michael Grabow das silberne Dekanatskreuz und die Urkunde des Landeskirchenrates, unterschrieben von Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Grabow bedankte sich bei den Pfarrerinnen Andrea Graßmann und Elisabeth Knopf sowie bei Diakon Thomas Pötschke, „die die Last der Vakanz nicht nur überbrückt, sondern auch getragen haben“.

    Allerdings wird das Team der evangelischen Seelsorger bereits ab August wieder in Unterzahl arbeiten müssen, wenn Pfarrerin Andrea Graßmann nach Göggingen wechselt (wir berichteten).

    Die vielen Wechsel und Stellen haben Spuren hinterlassen, so Reimar Paschke, der Vertrauensmann des Kirchenvorstands. „Der Ton macht die Musik.“ Paschke wünscht sich einen Neuanfang in der Zusammenarbeit und ein harmonisches Miteinander.

    Im Gespräch mit unserer Zeitung konkretisierte Paschke, der Vorsitzende des Kirchenvorstandes, seine Worte: Durch die „Dramatik der Finanzsituation und der Arbeitslast“ hätte in der Vergangenheit die Wertschätzung untereinander, insbesondere gegenüber den Ehrenamtlichen, gefehlt.

    Vor Paschke begrüßten Vertreter verschiedener Institutionen die neue Dekanin und 1. Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde. Bürgermeister Franz Feigl lud Sperber-Hartmann ein, sich einzubringen und die Stadt und ihre Menschen zu erleben. Beate Schabert-Zeidler, Vertreterin des Dekanatsausschusses, wünschte sich viele neue Idee von ihrer neuen Kollegin.

    Hubert Schieder, Vertrauensmann der evangelischen Andreas-Gemeinde in Neu-Ulm, zeigte sich etwas wehmütig, dass seine Gemeinde nun „ein halbes Ehepaar“ abgeben muss (siehe Infokasten). Weitere Grußworte kamen von Pfarrerin Carola Wagner für das Pfarrkapitel Süd-Ost, stellvertretender Landrätin Sabine Grünwald und den Leiterinnen der evangelischen Kindertagesstätten.

    Für die katholische Kirche begrüßte Pfarrer Mariusz Pluta aus der Bobinger Siedlung die neue Kollegin der Schwesterkirche. Die katholischen Kollegen aus Königsbrunn waren am Sonntagnachmittag im Pfarrfest bei St. Ulrich eingebunden – der Kirche, vor der Sperber-Hartmann aus Versehen bei ihrem ersten Besuch in Königsbrunn zuerst landete.

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