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Graben: Amazon investiert 150 Millionen Euro in Graben

Graben

Amazon investiert 150 Millionen Euro in Graben

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    Der Online-Versandriese Amazon wird in den kommenden Monaten seinen Standort in Graben massiv erweitern. In Zukunft soll dort ein neues Robotersystem bei der Warenabfertigung helfen.
    Der Online-Versandriese Amazon wird in den kommenden Monaten seinen Standort in Graben massiv erweitern. In Zukunft soll dort ein neues Robotersystem bei der Warenabfertigung helfen. Foto: Marcus Merk

    Mehrere Bagger und Lastwagen sind in der Lagerhalle von Amazon am Werk. Auf der riesigen Fläche soll in den kommenden Monaten mehr Platz geschaffen werden. Dafür werden in der östlichen Lagerhalle derzeit zwei zusätzliche Ebenen eingezogen. Denn der Onlineversand-Riese will massiv in den Standort in Graben investieren. So soll ein neues Roboter-System bei der Warenabfertigung helfen und die Stammbelegschaft langfristig um rund 250 Mitarbeiter wachsen.

    Amazon investiert massiv in den Standort Graben

    Mit dem Ausbau wird sich die Fläche nach Angaben von Amazon-Sprecher Stephan Eichenseher von 30.000 auf 90.000 Quadratmeter verdreifachen. Schon jetzt lagerten in der Halle Millionen von Artikeln – vom Rasierer über Bücher bis hin zu Bügelbrettern. Mit dem Umbau könnte sich die Lagerkapazität bald verdoppeln. Allein drei Monate habe es gedauert, die Halle freizuräumen, erklärt Eichenseher. Ein Großteil der bestehenden Anlage und der Waren wurden auf andere Standorte verteilt. In der zweiten Halle des Logistikzentrums in Graben lief der Betrieb währenddessen normal weiter.

    Im April begannen die Bauarbeiten, im Herbst nächsten Jahres soll die Erweiterung der Lagerhalle abgeschlossen sein. Dafür investiert der Onlineversandhändler rund 150 Millionen Euro. „Für uns ist das ein Jackpot“, sagt Ernst Schäffler, der den Amazon-Standort in Graben seit vier Jahren leitet. „Die Erweiterung bringt uns technisch auf den modernsten Stand und trägt zur Standortsicherung bei.“

    Versandhändler Amazon schafft in Graben neue Stellen

    In der umgebauten Halle sollen künftig Roboter herumfahren und die Waren direkt zu den Mitarbeitern bringen. Diese laufen bislang rund zwölf Kilometer am Tag, um bestellte Waren aus den Regalen zu holen. Um Wege zu sparen, sind die Artikel schon jetzt nach dem Chaosprinzip kunterbunt verteilt.

    Mithilfe der neuen Roboter müssen die Mitarbeiter nicht mehr zwischen den meterhohen Regalen herumlaufen, sondern die Regale kommen zu ihnen. Sie müssen die bestellten Artikel dann nur noch entnehmen und versandfertig machen. Bei der Verteilung der Pakete helfen wiederum Förderbänder, die sich über zehn Kilometer durch das Gebäude schlängeln.

    „Die neue Technologie hilft uns, den vorhandenen Platz im Gebäude besser zu nutzen und produktiver zu arbeiten“, sagt Amazon-Sprecher Stephan Eichenseher. Statt der bislang 100.000 könnten künftig bis zu 300.000 Pakete am Tag das Logistikzentrum in Graben verlassen.

    Für die rund 1300 Mitarbeiter, die derzeit fest am Standort arbeiten, hat die Einführung des Roboter-Systems keine negativen Folgen, versichert Standortleiter Ernst Schäffler. Im Gegenteil: Weil die neue Technologie eine höhere und konstantere Auslastung ermöglicht, werde die Stammbelegschaft langfristig auf rund 1500 Mitarbeiter anwachsen. Gerade in der technischen Abteilung werde Personal gebraucht. „Wir werden uns auf rund 70 Mitarbeiter verdoppeln“, sagt Leiter Oliver Reisenhofer. Zudem sollen ab kommendem Jahr Mechatroniker am Standort in Graben ausgebildet werden. Dafür arbeitet das Unternehmen mit dem Maschinenbaukonzern MAN zusammen.

    Bürgermeister Andreas Scharf: Amazon war ein Glückstreffer

    Grabens Bürgermeister Andreas Scharf unterstützt den Ausbau des Standorts. „Diese Nachverdichtung ist optimal und nachhaltig“, sagt Scharf. Sechs Hektar neue Betriebsflächen seien für viele Kommunen ein eigenes Gewerbegebiet. „Für uns war Amazon von Anfang ein Glückstreffer“, sagt Scharf. Der Onlineversandhändler sei mit Abstand der größte Steuerzahler.

    Millionenschwere Investitionen wie der Bau der neuen Sporthalle oder des Gräbinger Kulturzentrums seien ohne das Geld nicht möglich gewesen. Die Ansiedlung des Unternehmens habe das Gewerbegebiet westlich der B17 attraktiver gemacht. „Die Flächen waren innerhalb weniger Jahre ausverkauft“, sagt Scharf. Zusätzliche Flächen für eine Erweiterung hätte es ihm zufolge nicht mehr gegeben. Dass der Verkehr aufgrund der steigenden Paketmengen zunehmen könnte, sieht Scharf ebenfalls gelassen. „Ich habe keine Bedenken“, sagt er. Es habe bisher gut funktioniert. Ein aktuelles Verkehrsgutachten habe gezeigt, dass die Knotenpunkte weiterhin nicht überlastet seien.

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